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Polen - 2019

Sonntag, 25.8. Görlitz - Glinde

Sonntag, 25.8. Görlitz – Glinde
Abschied von Anke und Harald. Sie wollen sich für die Rücktour Zeit lassen und noch einige bekannte und unbekannte Stellplätze anfahren. Wir fahren „schnurstracks“ gen Heimat, die wir gegen 15 Uhr erreichen. Trotz LKW Fahrverbot am Sonntag geht es auf der Autobahn zeitweise nur langsam voran. Dieses Jahr hat Deutschland Baustellen wohin man auch fährt!!!
Die hochsommerlichen Temperaturen und Regenschauer dann und wann, haben in den letzten 3 Wochen in unserem Garten das Unkraut kräftig wachsen lassen. Während ich die nächsten Tage non-Stopp Wäsche wasche und das Mobil gründlich putze, beschäftigt sich Peter mit den Reisevorbereitungen für den Oman. In knapp 7 Wochen wollen wir los. Da kommt keine Langeweile auf!!!



Was bleibt nach der Reise durch Südpolen:
Ein Land mit viel Kultur und Natur: Burgen, Schlösser, Kirchen, hübsch herausgeputzte Klein- und Großstädte, beschauliche Landschaften, Seen, Flüsse, Berge – klein und groß.
Weniger gut: Außerhalb der großen Städte und Besichtigungsstätten spricht die Bevölkerung (auch die jungen Leute) keine Fremdsprachen. Verständigungsprobleme bei Bestellungen und Bezahlung in den Gaststätten. In Europa hatte ich das erwartet! Auch war vieles nicht in deutschen Erklärungen zu erfahren, so musste man lange im Voraus die Führungen per Internet buchen oder lange Wartezeiten einplanen. Wer individuell reist, hat da dann eventuell Probleme.
Vielleicht sollte man diese Tour nicht in die Sommerferien der Polen legen (Mitte Juni bis Ende August), manchmal herrscht sehr großer Andrang auf CP und bei Besichtigungen.
Die Stimmung in der Gruppe war sehr harmonisch und oft saßen wir beisammen und waren lustig. Dafür möchten wir uns bei allen Mitreisenden bedanken.


   |   Tages KM: 410

Samstag, 24.8. Breslau - Görlitz

Wir verabschieden uns vor der Weiterfahrt von Elke und Rolf, sie wollen noch einen Besichtigungsstopp im Spreewald einlegen. Wir anderen fahren auf direktem Weg (A 4) nach Görlitz. Gleich hinter der polnischen Grenze können wir unsere Maut Box Via Toll abgeben. Wir haben für die Benutzung der Autobahnen in den 3 Wochen umgerechnet €12.50 bezahlt. Wenn wir bedenken, wie oft wir auf der Anreise vergeblich Tankstellen zwecks Erwerb dieser Box angefahren haben – steht das in keinem Verhältnis!!!
Harald und Rosemarie kennen einen kostengünstigen Parkplatz in Görlitz, in der Nähe der Altstadt. Heute ist hier parken gratis - Altstadtfest in Görlitz. Wir stürzen uns auch sogleich ins Geschehen. Alle Plätze und Gassen der Innenstadt sind mit Verkaufsständen, Fressbuden und Karussells belegt. Es duftet von allen Seiten verführerisch nach Bratwurst, Gewürzen, Waffeln und Überbackenem. Auf unserem Stadtplan ist ein Rundgang durch die Altstadt eingezeichnet – diesen laufen wir ab. Die historischen Gebäude sind größtenteils sehr schön restauriert. Hübsch anzusehen: Personen in historischen Kostümen. Wir gehen bis zur Stadtbrücke, die über die Neiße führt. Auf der anderen Flussseite befindet sich bereits Polen. Nach einer kleinen Stärkung in einem Café und Pause bei den Mobilen nehmen wir Abschied von Rosemarie und Harald. Sie wollen heute noch ein gutes Stück gen Heimat fahren. Mit Harald und Anke gehen wir um 18 Uhr nochmals auf das Stadtfest. Der Trubel ist noch größer als am Nachmittag. Wir schieben uns mit den Besuchern über das Fest, essen in einer Gaststätte zu Abend und bummeln dann zu den Mobilen zurück. Die beleuchtete Stadt wirkt sehr stimmungsvoll. Der Parkplatz ist noch „rappelvoll“ und es wird wohl erst gegen Mitternacht hier ruhiger werden.


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Freitag, 23.8. Breslau

Wieder nehmen wir die Straßenbahn ins Zentrum und sind zeitig am verabredeten Treffpunkt vor dem Papstdenkmal. Beata führt uns zunächst in die Kathedrale – 1945 zerstört und innerhalb von nur 6 Jahren wieder aufgebaut. Außer dem Chorgestühl (das wurde im Krieg bereits in einem Kloster ausgelagert) wurde die Kirche mit Spenden anderer Kirchen ausgestattet. Die 1000jährige Geschichte Breslaus ist auf Bronzeplatten auf einem Fußweg dargestellt. Es wechselten oft die Herrscher, die hier regierten. Beata berichtet, dass es in der Stadt über 100 Kirchen gibt. Sie alle zu besichtigen, wäre eine große Herausforderung. Wir begnügen uns mit dem Dom, in die Elisabethkirche haben wir bereits gestern einen Blick geworfen. Die Markthallen haben Gemüse, Obst, Fleisch, Blumen, Süßwaren und Brot im Angebot – auch kann für „kleines Geld“ dort gegessen werden. Wir werden diese Hallen vor dem Heimweg für Einkäufe nutzen. Im Universitätsviertel ist besonders die Aula Leopoldina sehenswert. Die Deckenmalereien können mit denen der Schlösser mithalten. Da der Saal just restauriert wird, können wir nur von einer Empore einen kleinen Eindruck bekommen. In diesem Saal werden u.a. die Doktoren und Professoren ernannt. Beata führt uns noch in einen weiteren Saal der Uni, auch er ist mit außerordentlichen Malereien versehen und wird für Musikaufführungen genutzt.
Weiter geht es zum Marktplatz, wir erfahren etwas über die schönen Bürgerhäuser und auch Begebenheiten zum Schandpfahl vor dem Rathaus. Nach 2 ½ Stunden ist die Tour hier beendet und wir danken Beata für die sehr informative Führung. Wer so eine individuelle Tour bei Beata buchen möchte ist hier die Kontaktadresse: beata.muszynska@uni.wroc.pl oder bemusz@poczta.onet.pl
Nach dem Einkaufsbummel in den Markthallen fahren einige von uns mit der Tram zum CP zurück, andre besuchen das Rundgemälde.
Abends feiern wir Abschied. Morgen werden wir Polen verlassen und dann trennen sich unsere Wege.
Erkenntnis des Tages: Krakau ist schön, aber Breslau ist noch schöner!!!


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Donnerstag, 22.8. Czestochowa - Breslau

Knapp 180 km sind es bis Breslau – der letzten Station unserer Reise in Polen. Bodo und Gitta sind schon in aller „Herrgottsfrühe“ abgereist – still und leise. Habt eine gute Heimkehr. Wir anderen fahren gemütlich durch das ehemalige Schlesien nach Breslau, wo wir gegen Mittag auf dem CP Olimpijski ankommen. Nachdem ich gezeigt habe, wie man einen „Schüttelkuchen“ macht, vertilgen wir diesem am Nachmittag.
Gegen 18 Uhr fahren wir alle mit der Tram (für Leute über 68 Jahre gratis) in die Stadt. Ein kleiner Stadtrundgang ist fällig. Wie ist doch Breslaus Altstadt schön! Die Giebelhäuser rund um den Marktplatz wurden 1945 während der Belagerung völlig zerstört und sind bald danach im „alten Stil“ wieder aufgebaut worden. Bei dem schönen Wetter heute sind nicht nur Touristen auf den Beinen. Man flaniert oder sitzt auf den Außenterrassen der Cafés und Restaurants. Wir sind hungrig und kehren in einer Brauerei zum Essen ein. Hier serviert man auch „Kostproben“ der verschiedenen Biere, auf dem 4er oder 6er Holzbrett. Dann prost! Wir bedanken uns bei Elke und Rolf für die Einladung zum Essen. Aus dem oberen Stockwerk der Brauerei hat man einen sehr guten Blick auf das abendliche Treiben um den Rynek. Gegen 21 Uhr beschließen wir zum CP zurückzukehren, binnen 20 Min. bringt uns die Tram zu den Mobilen.
Morgen werden wir uns Breslau genauer ansehen, unsere Stadtführung beginnt um 10 Uhr auf der Dominsel und wird insgesamt 2 ½ Stunden dauern.
Wissenswertes aus einem Reiseführer zu den „Zwergen“, die wir an vielen Ecken Breslaus entdecken. Die politische Oppositionsbewegung „Orange Alternative“ hatte in den 1980er Jahren mit Demonstrationen in Zwergen Kostümen Kritik am kommunistischen Regime in Polen geübt und einen gusseisernen Zwerg (Papa Zwerg) in der Breslauer Altstadt aufgestellt. Inzwischen soll es weit über 400 solcher Zwerge geben. Alle sind unterschiedlich gestaltet.


   |   Tages KM: 176   |   GPS Nord: 51°06'59   |   GPS Ost: 17°05'31

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Mittwoch, 21.8. Suchedniow - Czestochowa

Unser 1. Stopp liegt bei der Burgruine Olztyn. Die Burg wurde im 14. Jh. gebaut und ist eine von vielen, die im Mittelalter Kleinpolen gegen Schlesien schützten. Sie wurde 1655 von den Schweden zerstört, später abgerissen und die Steine für den Bau einer Kirche im Ort verwendet. Es gibt einen 163 km langen Wanderweg, der alle Burgruinen zwischen Czestochowa und Krakau verbindet. Man kann auf einen Wachturm steigen, der andere wird z.Zt. restauriert.
Bis zum wichtigsten Wallfahrtsort der Polen, Czestochowa, sind es nur noch wenige km. Hier befindet sich das Bildnis der Schwarzen Madonna von Tschenstochau. Gläubige pilgern aus allen Himmelsrichtungen hierher um zu beten und zu feiern. Es gibt einen Marien-Pilgerweg von der Ostsee bis Zakopane. Den zu laufen benötigt man gut 2 Wochen. Nahe der Klosteranlage Jasna Gora befindet sich ein großer Parkplatz, auf dem wir gegen eine Spende auch übernachten können.
Wir machen uns sogleich auf den Weg Jasna Gora zu besichtigen. Überall begegnen uns Besucher, besonders in den 2 Kirchen. Die Frömmigkeit der Menschen hat mich beeindruckt. Nicht nur die Alten – es gibt auch viele Junge unter den andächtig betenden Personen. In der Basilika mit dem Altarbild der Schwarzen Madonna ist ein stetes Kommen und Gehen. Stündlich wird im abgesperrten vorderen Teil eine Messe in verschiedenen Landessprachen gelesen, zu der man sich „angemeldet“ haben muss. Alle anderen Besucher können seitlich den Weg, der hinter dem Altar vorbeiführt, einen kurzen Blick auf die Ikone der Madonna werfen. So ist man der man der Madonna ganz nah und viele Gläubige legen den Weg rutschend auf Knien zurück. Die Orgel in der Basilika, gebaut 1953-1956, ist eine der größten Polens – ebenso der Kirchturm mit seinen 106 Metern. Es gibt auf dem Gelände mehrere Museen zu besichtigen und auch eine deutschsprachige Führung ist möglich. An Ostseite der Klosteranlage kommt man in die Schatzkammer, vorbei an einem großen Außenaltar, an dem an Festtagen die Messe zelebriert wird.
Die meisten Polen besitzen eine tiefe Religiosität, die auch zu kommunistischen Zeiten eine große Rolle spielte. Den Erfolg zur Demokratisierung in den 70ziger Jahren hat man der Kirche und der tiefen Frömmigkeit der Polen zu verdanken. Der Einfluss und die Bedeutung der Kirche sind immer noch sehr groß.
Nach so viel Besichtigung steht uns der Sinn nach einer kleinen Pause bei den Mobilen. Rosemarie war gestern nicht untätig und hat einen Pflaumenkuchen gebacken, den wir heute genussvoll mit Sahne verspeisen. Abends spazieren wir in die Stadt und essen vorzüglich im Rathauskeller. Bodo und Gitta laden uns ein. Danke, so schonen wir unsere Reisekasse. Morgen werden die Zwei zeitig gen Heimat aufbrechen, sie haben sich Breslau bereits mehrmals angesehen. Nach dem Essen gehen einige von uns nochmals in die Kirchen – die bis spätabends für Besucher offen stehen. Jetzt in der Dunkelheit, wirken die im Lichterschein erhellten Kirchen noch eindrucksvoller.
Vier Millionen Menschen pilgern jedes Jahr hierher, um den Beistand der Schwarzen Madonna zu erbitten.


   |   Tages KM: 172   |   GPS Nord: 50°48'46   |   GPS Ost: 19°05'27

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Dienstag, 20.8. Sandomierz - Suchedniow

Am Vormittag besichtigen wir die Altstadt von Sandomierz. Wissenswertes aus dem Reiseführer: Im Mittelalter war Sandomierz von einer Stadtmauer umgeben. Im Zentrum befindet sich der Marktplatz mit dem Rathaus. Die wirtschaftliche Grundlage der Stadtbevölkerung bildete neben dem Handel der Getreidehandel auf der Weichsel. Ihm verdankt die Stadt seine kulturelle Blüte im 16. Jh. Rings um den Markt stehen Bürgerhäuser, die über gut erhaltene und miteinander durch unterirdische Gänge verbundene Wein- und Lagerkeller verfügen. Es gibt auch eine Untergrund-Tour durch die Keller mehrmals täglich, heute nur in Polnischer Sprache.
Am Markt stehen Elektrofahrzeuge. Junge Mädchen bieten eine Stadtbesichtigung an. So erfahren wir bequem in 40 Min. wissenswertes und interessantes über die verschiedenen Bauten der mittelalterlichen Stadt in deutscher Sprache. Während der Tour geht ein Regenschauer auf uns nieder. Wir bleiben trocken, dank Verdeck von unserem Gefährt. Zurück am Markt bummeln wir noch zur sehenswerten Kathedrale und durch gepflegte Gassen zum Opatowska Tor. In einem Café beschließen wir den kleinen Stadtrundgang. Gegen Mittag fahren wir weiter gen Westen. Nach 100 km ist unser Tagesziel, ein kleiner CP am See, erreicht. Wir genießen den freien Nachmittag, grillen am Abend und trinken eine leckere Bowle: Orangensaft mit einem Schuss Sekt oder Wodka, obendrauf viel Vanilleeis. Mit einem Strohhalm schlürfen wir so einige Gläser – bis ein heftiger Regenschauer uns in die Mobile vertreibt.
Auf unserer heutigen Strecke kamen wir an vielen Obstplantagen vorbei. An Straßenständen decken wir uns ein: Äpfel, Birnen, Pflaumen, Pfirsiche, Nektarinen, Aprikosen – alles oberlecker und nur 1 Euro das Kilo.
Am Abend koche ich Pflaumenmarmelade und bereue, nicht mehr Obst eingekauft zu haben.


   |   Tages KM: 109   |   GPS Nord: 51°02'28   |   GPS Ost: 20°50'38

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Montag, 19.8. Klimkowa - Sandomierz

Uns hat es allen sehr gut gefallen - auf dem recht einfachen CP hier am See. Doch wir wollen (müssen) weiter, denn wir haben nur noch eine gemeinsame Woche in Südpolen. Mit einigen Besichtigungsstopps liegen 290 km vor uns – heutiges Ziel Sandomierz.
Die schöne Landschaft mit den Hügeln und Wäldern entlang der Bundesstr. 28 gefällt uns, nicht aber der oft stockende Verkehr. Wir kommen nur mit etwa 40 km/h voran. Und stündlich wird es heißer -bereits um 11 Uhr über 30 °C und wir haben erst knappe 100 km geschafft. Stopp an einem Supermarkt um die Kühlschränke aufzufüllen. Danach beschließen Peter und ich die Tour abzukürzen und auf direktem Weg zum Schloss Lancut zu fahren. Trotz Funke verlieren wir drei unserer Gruppe und es dauert recht lange, bis wir wieder beisammen sind. Die drei geraten in eine Polizeikontrolle beim unerlaubten Wenden. „Den Letzten beißen die Hunde“: Rosemarie und Harald werden zur Kasse gebeten.
Das Schloss Lancut liegt in einem Schlosspark, rundherum sind alle PKW Parkplätze von Besuchern belegt. Und am Bus-Parkplatz parkt man in der prallen Sonne – für Ronja und auch uns geht das gar nicht! So fahren wir ohne Besichtigung noch 110 km weiter bis Sandomierz. Der CP liegt unterhalb der Altstadt und mit 10 Min Fußweg ist diese zu erreichen. Doch wir sind bei 32°C alle fix und fertig und keiner hat mehr Lust auf einen Stadtbummel. Reine Fahrzeit für die heutigen 260 km 6 ½ Stunden.
Erkenntnis des Tages: Heute war nicht unser Tag!!!


   |   Tages KM: 289   |   GPS Nord: 50°40'47   |   GPS Ost: 21°45'13

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Sonntag, 18.8. Dunajec - Klimkowka

Heute hoffen wir auf einen schönen CP am See, wir haben Ruhetag!!! Die Zufahrt zum See ist neu geteert und der nette CP-Betreiber erklärt uns mit „Händen und Füßen“ die wenigen Möglichkeiten hier am Platz. Harald M. verhandelt mit ihm um die Stellplatzgebühren, wir zahlen umgerechnet 7.50 Euro pro Mobil – da kann man doch nicht meckern! Unterwegs haben wir alle am Straßenrand frische Pfifferlinge und Steinpilze gekauft. Die wollen wir uns am Abend schmecken lassen. Ich bin gespannt auf die verschiedenen Arten der Zubereitung.
Nun ist aber vorerst „Nichtstun“ angesagt. Rosemarie serviert uns zum Kaffee eine Sonntagstorte – oberlecker. Spielrunden verkürzen mit viel Gelächter die Zeit bis zum Kochen. Jede Familie präsentiert: Pilze nach Art des Hauses. Harald und ich organisieren Holz für ein Lagerfeuer beim CP Betreiber und schon bald flackert ein lustiges Feuer. Wir sitzen noch lange am Feuer bei netten Gesprächen. Den Rest Holz packen wir ein – vielleicht ergibt sich noch eine weitere Gelegenheit.


   |   Tages KM: 101   |   GPS Nord: 49°33'15   |   GPS Ost: 21°04'45

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Samstag, 17.8. Zakopane - Dunajec Floßfahrt

Unser heutiges Ziel liegt nur 60 km entfernt. Auf dem Weg dorthin wollen wir bei der Holzkirche Erzengel Michael in Debno einen Stopp einlegen. Doch unsere Strecke hat schon morgens 10 Uhr „stop and go“. Es geht nur langsam voran. Auf diesem Abschnitt muss unbedingt etwas straßenbaulich getan werden. Ich denke, dass sich die EU beteiligen wird.
Leider ist die kleine hübsche Holzkirche geschlossen, nur durch die vergitterten Türen kann ein Blick ins Innere geworfen werden. Gebaut wurde diese Kirche im 15. Jh. aus Lärchenholz. Nicht ein einziger Nagel hält den Bau zusammen, es wurden ausschließlich Holzdübel verwendet. Am beeindrucktesten sind die renaissancegotischen Malereien – 500 Jahre alt und so schön erhalten.
Die Landschaft, die wir jetzt durchfahren zeigt viel Grün: Hügel, Wälder und Felder, kleine Dörfer schiegen sich in Täler. Über alles spannt sich ein blauer Himmel mit weißen Wolken – traumhaft schön.
Gegen 1 Uhr ist der Ort Stromowce Wyüne erreicht, wenige km weiter können wir unweit der Floßabfahrt auf einem Parkplatz stehen – auch Übernachten ist gegen Aufpreis möglich. Der Parkplatz ist um die Mittagszeit voll belegt. Ob wir für heute noch eine Floßfahrt auf dem Dunajec buchen können?
Wissenswertes: Der Dunajec entspringt in der Hohen Tatra und mündet bei Sandomierz in die Weichsel. Hier im Pieniny Gebirge durchbricht der Fluss das Kalksandsteingebirge in einer bis zu 300m tiefen Schlucht. Die 5,75m langen Flöße aus 5 zusammengebundenen, 45 cm breiten Kähnen können bis zu 12 Gäste befördern. Drei Querbretter dienen dann als Sitzgelegenheiten. Am Bug werden Tannenzweige als „Wellenbrecher“ angebracht. Gesteuert werden die Flöße von einem Meister am vorderen und einem Helfer am hinteren Ende mit langen Stöcken. Schon seit 1832 werden hier traditionell von den Goralen aus den umliegenden Bergdörfern auf dem Dunajec Floßfahren unternommen – damals wurde Holz bis zur Ostsee geflößt.
Unser größtes Problem ist der Ticketkauf – es gibt lange Warteschlangen. Einige Personen haben bereits am Automaten Tickets gekauft, müssen aber jetzt die Boote für die Tour buchen. Wir stellen uns frech am Mittelschalter an – dort steht nur eine Person. Als wir drankommen können wir (oh Wunder) sogleich eine Tour buchen und 10 Min. später ein Floß besteigen. Unsere Gruppe besteht aus 12 Personen, so haben wir ein Boot für uns allein. Mal geht es langsam, dann wieder rasch über Stromschnellen voran. Die Flößer haben ihre Augen überall und so überstehen wir trocken die 14 km lange Fahrt. Schlauchboote und Kanuten sind schneller dran und überholen uns. Die Grenze zur Slowakei ist der Dunajec und verläuft mittig.
Nach etwa 2 Stunden ist die Floßfahrt beendet und die Restaurants Vorort werben mit frisch gebratenen Forellen. Die lassen wir uns auch schmecken…
Zurück zum Parkplatz bringt man uns mit Kleinbussen. Es herrscht reger Andrang, denn die Busse sollen nur bis 18 Uhr verkehren – es ist bereits 17.30 Uhr. Nach und nach trudeln unsere Gruppenteilnehmer bei den Mobilen ein.
Auf dem Parkplatz parken wir um, machen es uns vor den Mobilen bequem und feiern den Abschied von Gaby und Chris unter dem Sternenhimmel. Die beiden werden morgen weiter gen Ungarn reisen. Danke für eure nette Gesellschaft und habt eine gute Weiterreise.


   |   Tages KM: 60   |   GPS Nord: 49°24'27   |   GPS Ost: 20°22'01

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Freitag, 16.8. Zakopane

Schon früh machen wir uns auf zur Gondelbahn – Gitta, Bodo, Rolf und Elke pausieren. Mit der Bahn wollen wir mit einmal umsteigen auf 1.987m Höhe und von dort eine kleine Wanderung unternehmen. Wir haben gehört, dass man hier im Sommer bis zu 3 Stunden für Fahrkarten an der Gondelbahn anstehen muss. Na, vielleicht haben wir ja Glück und es geht schneller. Ein Minibus bringt uns für wenig Zloty zur Talstation. Und nach 30 Minuten befinden wir uns bereits in einer Gondel bergauf. Das Wetter ist bewölkt, aber trocken. Oben angekommen, haben wir 1 ½ Stunden Zeit, die Abfahrtszeiten sind an die Auffahrtszeiten gebunden – max. 2 Stunden. Es empfängt uns ein frischer Wind. Wir wandern auf den nächstgelegenen Aussichtspunkt und genießen von hier den Panoramablick. Wieder unten angekommen, steigen wir sogleich in den Bus Richtung Zentrum Zakopane. Die Sonne zeigt sich und so steht einem Bummel durch das Zentrum nichts im Wege. Der Ort ist ein einziger Touristenrummel. In der etwa 1 km langen Fußgängerzone reiht sich ein Lokal an das andere. Dazwischen Geschäfte mit Souvenirs, Wanderbekleidung, Eiscreme und der Käsespezialität von hier: geräucherten Schafkäse. Gegen Mittag ist es noch möglich in einem der vielen Lokale einen Tisch für 6 Personen zu ergattern, was wir auch tun. Doch wie mag es am Abend hier aussehen? Gaby und Chris bezahlen unsere Zeche, habt Dank dafür. Die Wetterinfo Handy informiert: am Nachmittag Gewitter. So machen wir uns per Bus mit unseren Kuchenpaketen rasch auf den Heimweg.
Unsere Kaffeetafel haben wir mit Blick auf die Sprungschanze aufgebaut, die Lautsprecherdurchsage des Veranstalters ist auch hier nicht zu überhören. Später laufen wir bis zur Schanze und schauen den Springern aus geringerer Entfernung zu. Vor dem Restaurant von gestern steht ein Plakat. Ich befrage die Kellnerinnen: heute Abend Musik von 19 bis 22 Uhr aber Platzreservierungen werden nicht entgegengenommen. Als die ersten Regentropfen fallen machen einige von uns noch nicht kehrt, so kommen die meisten „pitschnass“ bei den Mobilen an. Trockenlegen und was dann?
Alle haben Lust auf landestypische Musik. Zeitig gehen Elke, Rolf, Gaby und Chris. Als Peter und ich ankommen, finden wir nur noch am Nachbarstisch einen Platz. Nach und nach erscheint der Rest der Gruppe. Inzwischen haben unsere Tischnachbarn ihre Zeche bezahlt und gehen, so finden wir alle gemeinsam Platz. Die in Trachten gekleideten jungen Musikanten, 2 Frauen und 1 Mann, spielen auf Streichinstrumenten und singen dazu. Mir gefällt diese Art von Musik, passt sie doch zu diesem alpenländischen Stil hier. Anke und Harald legen ein Tänzchen aufs Parkett und ich klatsche ab. So wirbeln wir umher bis mir schwindlig wird.
Gegen 21.30 Uhr verlassen wir alle die gemütliche Runde. Morgen dürfen wir ausschlafen (so Peter). Wir reisen erst gegen 10 Uhr weiter.


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Donnerstag, 15.8. Wieliczka - Zakopane

Die Nacht wurde morgens noch in der Dunkelheit unterbrochen – Busse ließen ihre Motoren warm laufen. Auf diesem Parkplatz parken außer PKW und Mobilen auch die Busse/Kleinbusse. Dafür liegt dieser Parkplatz nah zu den Salzbergwerken und Stadt, er kostet incl. Übernachtung umgerechnet 7.50 Euro. Rosemarie und Harald konnten heute Morgen um 8 Uhr noch eine deutsche Tour für 10.45 Uhr buchen. So können wir alle (außer Gaby und Chris, sie gehen um 12.55 Uhr) gemeinsam die Bergführung starten.
Pünktlich stehen wir am Treffpunkt deutsche Führung bei den Salzbergwerken. Was erwartet uns? Auszug aus einem Reiseführer. „Die 3 km lange Touristenroute wurde bereits von mehr als 30 Mio Menschen besucht, jedes Jahr kommen etwa 1,4 Mio. Die Route führt in 64 bis 135m Tiefe zu 22 unteririschen Kammern. Über 380 Treppenstufen erreicht man die 1. Ebene in 64m Tiefe. Von dort geht es auf verschlungenen Wegen durch das Salzreich, vorbei an alten Bergbaugeräten, kleinen Seen und allerlei Skulpturen, die von den Bergleuten aus dem Salz gehauen wurden.
Auf dieser Route liegt die schönste unterirdische Kammer, die Kapelle der Heiligen Kunigunde. Der 33m lange, 15m breite und über 11m hohe Saal besteht komplett aus Salz – vom Fußboden über die kunstvoll gestalteten Altäre, bis zu den prächtigen Kronleuchtern. Aus Salz geformte Reliefs stellen Szenen aus dem Alten und Neuen Testament dar. Der verstorbene Papst Joh. Paul II wurde erst kürzlich aus Salz gefertigt. Bis heute werden in der Kapelle Heilige Messen, Trauungen und Konzerte gehalten.“
Bevor wir in die Tiefe steigen rüstet man uns mit Kopfhörern aus. So können wir alles hören was unsere Führerin erzählt. Wir laufen über 380 Stufen hinab, durch Gänge, Säle und überall erfahren wir wissenswertes. 2 ½ Stunden dauert so eine Führung und mit dem Fahrstuhl sind wir binnen weniger Minuten wieder am Tageslicht. Das war alles in allem eine sehr interessante Führung.
Nach einer kleinen Rast fahren wir weiter zu dem 100 km entfernten Zakopane. Die Landschaft ist leicht hügelig und erinnert ein wenig an das Allgäu. 40 km vor dem Ziel haben wir Endlosstau und kommen nur langsam voran. Stoßstange reiht sich an Stoßstange. Könnte es sein, dass heute am Feiertag Maria Himmelfahrt so viele Einheimische einen Ausflug unternommen haben? Im Ort dann noch ein wenig „Irrfahrt“ um den CP zu finden – unsere Navis sind sich wieder einmal nicht einig. Endlich fahren wir auf den recht vollen Platz im Wald. Von hier geht der freie Blick auf die Sprungschanze. Wir quetschen die Mobile auf kleinste Flächen und warten auf Gaby und Chris. Gemeinsam gehen wir in ein nahes Restaurant zum Essen. Wir finden nur draußen einen Platz. Peter bestellt eine XXL Pizza – die Reste nimmt er mit heim. Es hat merklich abgekühlt und jeder möchte nach diesem anstrengenden Tag nur noch in sein kuscheliges Mobil. Wir befinden uns auf 900m Höhe und dieser Ort zählt sommers wie winters zu dem beliebtesten Urlaubsdomizil der Polen. Morgen beginnt auf der Skisprungschanze ein Qualifikationsspringen auf Matten, dann wird es hier auf dem CP sicherlich noch voller.


   |   Tages KM: 120   |   GPS Nord: 49°16'58''   |   GPS Ost: 19°58'04''

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Mittwoch, 14.8. Krakau - Salzbergwerk

Eine unruhige Nacht liegt hinter uns. Während unserer Abwesenheit hat ein Reisemobil „Spiegelbreit“ neben uns eingeparkt und als die Besitzer nachts zurückkommen, werde ich von lauten Geräuschen geweckt. Dann schreckt uns unser Rauchmelder auf, er ist ohne jeden Grund (Gott sei Dank) losgegangen. Gegen 5 Uhr Wetterleuchten und starker Regen, der bis gegen Mittag anhält.
Was wollen wir heute unternehmen, bis 12 Uhr müssen wir den CP verlassen haben. 2 Mobile fahren schon einmal zum Salzbergwerk – wir anderen 3 versuchen auf dem Busparkplatz beim Wawel zu parken. Als wir ihn endlich finden (wir hatten keine Geo-Daten), sollen wir für jedes Mobil 6 € die Stunde zahlen. Das ist uns entschieden zu viel – auch wenn das „Piroggenfest“ noch so verlockend klingt (immer um den 15.8., die Stände befinden sich auf dem Platz hinter der Marienkirche).
So fahren auch wir die wenigen Kilometer bis zum Salzbergwerk. Gegen Mittag hört der Regen auf und ein kleiner Spaziergang durch den schönen Ort kann unternommen werden. Rosemarie und Harald benötigen noch Eintrittskarten – wir anderen haben bereits unsere Karten vor 2 Wochen per Internet gebucht. Als wir wieder zu den Mobilen zurückkommen, sind Elke und Rolf bereits da – wie schön. Mit Medikamenten sind seine Rückenschmerzen erträglich – alles braucht eben seine Zeit.
Abends gehen einige von uns essen oder auch nur ein Bier trinken. Danke – Harald und Anke für die Einladung. Ihr habt gut gekocht! Den Abend lassen Peter und ich heute mal vor dem Fernseher ausklingen.


   |   Tages KM: 21   |   GPS Nord: 49°59'07   |   GPS Ost: 20°03'20

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Dienstag, 13.8. Krakau

Wetter am Vormittag: leichter Regen, dann bewölkt. Die Zeit bis zur Stadtführung am Nachmittag verbringe ich mit Reisebericht schreiben und ein wenig Hausarbeit. Gegen 12 Uhr fahren wir alle mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt. Der Bus fährt nur wenige 100m vom CP entfernt bis zur Endstation Salvatore. Von hier nehmen wir die Tram, an der Philharmonie steigen wir aus. Erfreulich: Personen über 68 Jahre benötigen in Polen keinen Fahrschein. Die Sonne kommt raus und wir bedauern, dass wir statt der Sonnenbrillen Regenbekleidung eingesteckt haben.
Schon bald stehen wir auf dem großen Marktplatz (200x200m). In der Mitte befinden sich die Tuchhallen und der Rathausturm. Der Platz ist umgeben von schönen Gebäuden und der Marienkirche. Vom Marktplatz gehen 12 Straßen mit wunderschönen restaurierten Bürgerhäusern ab. Gastronomie wohin man schaut mit Tischgruppen und Sonnenschirmen einladend davor.
Etwa 13 Mio. Touristen besuchen jährlich Krakau, die „heimliche“ Hauptstadt von Polen. Der Platz ist, außer von einigen Marktständen mit polnischen Erzeugnissen, stark von Touristen (aller Herren Länder) bevölkert. Die Pferde der Kutschen sind, wie die Damen auf den Kutschbock, schön auszuschauen - eine Fahrt von etwa 30 Minuten soll 65 Euro kosten. Stadtführer/innen laufen vor „ihrer Herde“ durch das Gewimmel. Vom nahen Turm der Marienkirche hören wir das Trompeten solo, es ist zu jeder vollen Stunde (24x täglich) zu hören. Wir schlendern die Floriansgasse hinunter und stärken uns in einem kleinen Café, die Eisbecher und Kuchen in der Auslage sehen verlockend aus.
Um 15 Uhr treffen wir unsere Stadtführerin Agnes an der Barbakane (dem äußeren Stadttor, hinter dem Florianstor). 2 Stunden sind für den Stadtrundgang eingeplant. In der Stadtmauer befanden sich ehemals 7 Stadttore und 46 Verteidigungstürme (von den Zünften der Stadt im Ernstfall zu besetzten um die Stadt zu schützen). Krakau hatte Glück, nie in irgendeinem Krieg zerstört zu werden und blickt auf eine 1000jährige Geschichte zurück. Zu Füßen des Königschloss, Wawel, liegt die Altstadt. 1364 wurde hier die erste Universität Polens gegründet, in der auch Nikolaus Kopernikus studierte. In der Marienkirche gibt es den sehenswerten Altar von Veit Stoß zu bewundern, 12 Jahre haben er und seine Gehilfen daran gearbeitet. Wegen Restaurierungsarbeiten ist bis 2020 nur ein kleiner Teil zu sehen.
Statt des Wawels entscheidet sich die Mehrheit zu einem Rundgang durch das ehemalige Judenviertel Kazimierz. Zwischen 1335 und 1791 war dies eine eigene Stadt. Gegen Ende des 15. Jh. siedelte sich hier die jüdische Bevölkerung Krakaus an und stand unter dem Schutz des Königs. Während des 2. Weltkriegs wurden nahezu alle Juden deportiert – zunächst in das neue Ghetto Podgoze und dann nach Auschwitz. Von den ehemals 65 000 Bewohnern Kazimierz haben nur 4 000 überlebt. In Kazimierz wurden alle jüdischen Kunstdenkmäler und Synagogen zerstört. Nach dem Krieg hat man die wichtigsten Objekte wieder restauriert. Das gibt zu denken: Von den 6 Mio ermordeten Juden des Holocaust stammten etwa 3 Mio aus Polen.
Seit einigen Jahren ist Kazimierz wieder sehr im Kommen. Viele Restaurants und kleine Bars sind entstanden – es ist das „Partyviertel“ von Krakau. Nach 2 Stunden ist unsere Führung beendet und wir gehen gemeinsam essen. Danke an Harald und Rosemarie, sie haben uns zur Führung eingeladen.
Nach der Stärkung teilt sich die Gruppe. Während die anderen zu den Mobilen zurückkehren, laufen Gaby, Chris, Peter und ich durch Kazimierz. Die Bars und Restaurants sind gut besucht, aus einigen klingt Musik. Wir kehren ein und lauschen den Liedern der 2 Musikanten – Gitarre und Geige. Viele Lieder sind uns bekannt und der Rhythmus geht ins Blut. Gegen 22 Uhr treten wir den Heimweg an, zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln bis zum CP benötigen wir 1 Stunde.
Wir finden, dass man unbedingt am Abend durch Kazimierz und über den Marktplatz Rynek schlendern sollte, die Stimmung ist unbeschreiblich. Fast ein wenig wie in Italien oder Spanien – alles ist auf den Beinen. Das schöne Sommerwetter trägt dazu bei.


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Montag, 12.8. Auschwitz – Krakau

Lange Warteschlangen bereits um 7.30 Uhr, um 8.15 Uhr betreten wir Auschwitz I ohne Führung. In unserer Information ist ein Rundweg durch das Gelände und die einzelnen „Blöcke“ vorgeschlagen.
Mich erschüttern vor allem die persönlichen Gegenstände von den hier getöteten Personen wie: Prothesen, Koffer mit Namen, Schuhe, Brillen, Kämme und Kinderbekleidung.
In einem Block ist ein deutsches Dokument der Stadt Köln zu sehen. Die Bekanntmachung besagt, dass am 5.12.1941 die Deportation von Juden stattfinden soll. Es werden Hinweise erteilt, was mitgenommen werden darf: z.B. ein Koffer pro Person, nicht schwerer als 25 Kilo und Verpflegung für 4 Tage. Was würde ich auf so eine Reise mitnehmen? Niemand wusste wohin die Reise geht, geschweige denn, was einen dort erwartete.
Am Eingang der Gedenkstätte haben Überlebende (sie waren damals Jugendliche von 14 Jahren) ihre Eindrücke geschildert. U.a. auf die Frage, ob sie ihre am Eingang von ihnen getrennten Familienangehörigen am Ausgang wiedersehen würden – gab man ihnen zur Antwort: „Hier gibt es nur einen Ausgang, den durch den Kamin – heute, morgen, alle Tage!!!“
Noch lange beschäftigt mich das Gesehene: die Einrichtungen, Bilder und Texte dieser Gedenkstätte. Es ist ein Mahnmal für alle Menschen dieser Welt!!!
Bereits um 10 Uhr haben wir 30°C. Wir beschließen sogleich auf den nur 53 km entfernten CP in Krakau zu fahren und dort den Tag geruhsam zu verbringen. Als wir gegen Mittag eintreffen, finden wir mit Mühe noch geeignete Plätze. So voll haben wir den Platz noch nie erlebt.
Und am Abend: Wir backen Kartoffelpuffer um die Wette. Gegen 20 Uhr setzt Regen ein und es kühlt ein wenig ab.


   |   Tages KM: 60   |   GPS Nord: 50°02'49   |   GPS Ost: 19°52'48

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Sonntag, 11.8. Turawskie – Auschwitz

Da die Brauerei Tyskie heute keine Führungen hat, ändern wir unser Besichtigungsprogramm. Wir fahren nach Oswiecim, bekannt als Auschwitz. Wer keinen Eintritt oder Führung (3 Monate vorher im Internet zu buchen) gebucht hat, muss sich in die Warteschlange zum Tickethäuschen einreihen. Unsere Frage bei der Info: „Wann ist die Wartezeit am kürzesten?“ Gibt man uns die Auskunft: „so gut wie nie – morgens um 7.30 Uhr warten bereits die Ersten.“ Zum Ticket (Eintritt ist kostenlos)muss man immer anstehen.
So fahren wir mit dem Shuttlebus nach Auschwitz II, nach Birkenau. Hier kann man ohne Ticket das Gelände betreten. Es gibt nur wenige Erklärungen zu den Gebäuden und Bildern. Und dann nur in den Sprachen: polnisch, englisch und hebräisch – deutsch fehlt gänzlich.
Was soll ich schreiben, die meisten wissen was hier geschehen ist. Überwiegend Juden fanden hier in den Jahren 1941 bis 1945 den Tod. In den ehemaligen polnischen Pferdeställen der Armee waren hier statt der 125 Pferde, bis zu 400 Personen zusammengepfercht. Die Bilder von Frauen mit Kleinkindern auf dem Arm, und alten Personen auf dem Weg in die Gaskammern bedrücken unendlich.
Wie können Menschen anderen Menschen so etwas antun?
In einem Buch Shop erstehe ich eine Information über Führung durch das Gelände Auschwitz und Birkenau. Wir wollen morgen zeitig aufstehen und um 7.30 Uhr bei Verkauf der Tickets anstehen.
Vor den Mobilen warten wir, bis sich die Hitze aus den Mobilen verzieht.


   |   Tages KM: 156   |   GPS Nord: 50°01'35"   |   GPS Ost: 19°11'58"

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Samstag, 10.8. Polanica Zdroj - Turawa See Camping

Heute haben wir kein Besichtigungsprogramm. Nachdem wir uns von Beatrix und Hans verabschiedet haben, starten auch wir um rechtzeitig am See Turawa in der Nähe von Opole anzukommen. Dort haben Gaby und Chris für uns auf einem CP Plätze reserviert. Die Ferien in Polen gehen bis Ende August und bei diesem hochsommerlichen Wetter zieht es alle Einheimischen an die Seen.
Die Straße führt durch ein landschaftlich schönes Gebiet, mit sanften Hügeln und Wäldern mit viel Landwirtschaft. In fast jedem kleinen Ort gibt es einen kleinen gut sortierten Supermarkt. Wir decken uns mit Grillwaren und Getränken ein. Gegen Mittag erreichen wir den recht einfachen CP im Wald. Der See liegt nur wenige 100m entfernt. Nach der Anmeldung hängen wir schlapp in unseren Stühlen, es ist schwülwarm – Gewitterluft. Gaby und Chris sind schon einige Tage in Polen unterwegs und berichten. Sie werden uns eine Woche begleiten um dann weiter gen Süden zu reisen. Ein Erfrischungsbad im See bringt ein wenig Abkühlung – wenn nur nicht die vielen Motor Scooter so einen Höllenlärm machen würden! Um aufzufallen, drehen sie den Motor hoch und kurven ganz nahe in Ufernähe vorbei.
Kaum sind wir am Platz zurück, setzt Regen ein. Ein naher überdachter Platz gewährt uns allen und den Grills Unterschlupf. Der Regen trommelt unaufhörlich auf das Dach. Es wird ungemütlich und gegen 21 Uhr verschwinden wir nach und nach in unseren Mobilen.
Das fiel mir auf: In Polen sind viele einheimische Familien mit dem Zelt unterwegs. Wir fühlen uns mit unseren sehr komfortablen Mobilen etwas „fehl“ am Platz.


   |   Tages KM: 157   |   GPS Nord: 50°44'26   |   GPS Ost: 18°07'19

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Freitag, 9.8. Karlow - Polanica Zdroj

Zeitig fahren wir ins Heuscheuergebirge zum Wandern. Auf dem großen Parkplatz einer Gaststätte parken wir unsere Mobile. Vielleicht können wir gratis parken, wenn wir am Mittag nach der Wanderung hier einkehren. Gitta, Bodo und Anke bleiben bei den Mobilen und werden das klären. Rolf hat seit einigen Tagen heftige Rückenschmerzen und will in Görlitz eine Klinik aufsuchen. Wir anderen machen eine Wanderung durch den Nationalpark Gory Stolowe (heißt übersetzt: Tisch- und Tafelberge).
Diese Felsen aus Sandstein wurden im Laufe von Jahrtausenden glatt geschliffen. In Karlow steigt man über 682 Stufen zum Gipfelplateau. Über einen Rundweg erschließt sich die Hochebene und man hat fantastische Weitblicke über die Sudeten. Es geht durch ein Felslabyrinth mit bizarren Gesteinsformen. Einige sind mit Tiernamen benannt. Wir klettern auf Ausgucke, kriechen auf allen vieren durch Gänge und zwängen uns seitlich durch Felsspalten. Ich zähle die Stufen abwärts – bei 950 höre ich auf zu zählen. Das wird aber morgen einen Muskelkater geben!!! Nach 2 Stunden ist unser Ausgangspunkt bei den Mobilen erreicht. Gitta berichtet, dass wir ohne Parkgebühren in der Gaststätte essen können – was wir auch alle gerne machen. Wir essen Piroggen – eine polnische Spezialität. Es gibt sie in herzhafter und süßer Variante. Ich esse „Piroggi Ruski“, gefüllt mit Kartoffeln und Frischkäse, Peter die süße Variante mit Blaubeeren gefüllt. Mit Getränken kostet das für 2 Personen umgerechnet 10 €, soviel will man fürs Parken für große Fahrzeuge haben – das war doch eine gute Entscheidung!
Gegen 12.30 Uhr fahren wir zum nächsten Besichtigungsstopp, einem Freilichtmuseum in der Nähe von Kudowa und unweit der tschechischen Grenze. Im Museumsdorf stehen einige alte Bauernhöfe, die in anderen Dörfern abgetragen und hier wieder aufgebaut wurden. So bekommen wir einen kleinen Eindruck in das ländliche Leben damals in dieser Region. Wir befinden uns im Glatzer Land, im ehemaligen Niederschlesien. Und ich kann gut begreifen, dass unsere „Heimwehdeutschen“, die hier ihre Kindheit verlebt haben, gerne an ihre „verlorene“ Heimat zurückdenken. Die Deutschen, die hier nach dem 2. Weltkrieg geblieben sind, dürfen erst jetzt wieder ihre Muttersprache deutsch sprechen.
Der CP in Polance Zdroj (Bad Altheide), ist recht einfach. Wir sitzen bei sommerlichen Temperaturen draußen beisammen und lauschen den humorvollen Schilderungen von Hans. Die Lachmuskeln werden arg strapaziert, der Abschiedswein von den Beatrix und Hans zeigt bald seine Wirkung. Morgen werden uns die Zwei verlassen, sich Breslau anschauen und dann heimwärts fahren.
Entschuldigung: Durch die vielen netten Runden am Abend komme ich gar nicht dazu den Internetbericht aktuell zu schreiben. Ich habe halt auch mal Urlaub!!!


   |   Tages KM: 55   |   GPS Nord: 50°24'54   |   GPS Ost: 16°30'51

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Donnerstag, 8.8. Schloß Fürstenstein - Karlow

Schloss Fürstenstein wurde im 13. Jh. errichtet und mehrmals aus- und umgebaut. Es gehörte lange den Grafen von Hochberg, die zu den reichsten Familien Deutschlands zählten.
Mit unserem Audioguide in deutscher Sprache durchschreiten wir die prächtigen Räume. Welch ein Prunk zu damaliger Zeit: Handbemalte Tapeten, Deckenmalereien, Staubsaugeranlage, Fahrstuhl und noch vieles mehr.
Beeindruckt hat mich die Fotoausstellung (Fotos von 1900 bis 1920). Es zeigt Bilder der Fürstenfamilie. Berichte über die ungewöhnliche Fürstin Daisy, die als Engländerin mit ihren eigenwilligen Handlungen oft mit dem Adel „an eggte“. Ihre Aufzeichnungen über die 4 Jahreszeiten in dieser Landschaft hat sie gefühlvoll formuliert. Man könnte, wenn man alle Themen des Audioguide anhört und alles zu den ausgestellten Bildern liest, den ganzen Tag hier verbringen.
Wir schauen uns noch die Terrassengärten an, Beatrice und Hans auch das weiter entfernte Palmenhaus. Das Palmenhaus war, außer einer 7m langen Perlenkette, ein Hochzeitsgeschenk des Fürsten an seine Ehefrau Daisy. Hier gab es exotische Pflanzen und man baute Gemüse und Obst für die Fürstenfamilie an. 300 Bedienstete kümmerten sich um das Wohl der Familie.
1942 beschloss Hitler hier ein neues Hauptquartier zu bauen. Unter dem Schloss wurden 50m tiefe Stollen geschlagen, heute mit Führung zu besichtigen. Alles kam nie zum Einsatz, die Sowjetische Armee rückte näher und verwüstete viele der historischen Säle. 1974 begannen die aufwändigen Renovierungsarbeiten und seit 1991 gehört das Schloss der Gemeinde Walbrzych.
Wir fahren weiter zur Friedenskirche von Swidnica (Weltkulturerbe). Mitte des 17. Jh. war hier (nach der Reformation von Luther) der evangelische Glauben verbreitet. Dann, nach einer Reformation, wurden die städtischen Kirchen katholisch. Nach dem 30jährigen Krieg wurde der Kaiser gezwungen einigen Erbfürstentümern den Bau einer Friedenskirche zu gestatten. Bedingungen: außerhalb der Stadtmauern, nicht massiv (aus Holz und Lehm), Bauzeit nur 1 Jahr. Mit Spenden der einheimischen Zünfte und des Adels wurde diese Kirche gebaut, ein Schmuckstück was seinesgleichen sucht. 1657 fand hier, im ehemaligen Schweidnitz, nach der Fertigstellung der 1. Gottesdienst statt. Sie galt als die größte Holzkirche Europas und 7.500 Personen hatten Platz. Die Plätze in der Kirche wurden damals nach Herkunft vergeben und vererbt. Diese Friedenkirche ist sehr sehenswert und auf Wunsch gibt es per Lautsprecher einen deutschen Vortrag.
Die Anfahrt zur Wallfahrtskirche in Wambierzyce gestaltet sich als sehr schwierig. Fast an der tschechischen Grenze gelegen, ein Meisterwerk des Barocks. Wir fahren durch kleinste Ortschaften und über sehr schmale Straßen durch wunderschöne Landschaften. Eine Unterführung mit 2.70m Höhenbegrenzung stoppt uns kurz vor dem Ziel. Nach vielem hin und her können wir die Unterführung schräg durchfahren. Unsere Fahrer meistern alles fabelhaft. Wir besichtigen die Kirche, Hans und Beatrix fahren vor und suchen einen Parkplatz zum Übernachten im Heuscheuergebirge. Morgen wollen wir eine Wanderung durch das Gebiet der Tafelberge unternehmen. Das Gebirge erstreckt sich über 17 Km entlang der tschechischen Grenze.


   |   Tages KM: 101   |   GPS Nord: 50°28'28   |   GPS Ost: 16°22'18

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Mittwoch, 7.8. Karpacz - Schneekoppe - Schloß Fürstenstein

Heute Morgen wird, trotz bedecktem Himmel und Gewitteransage gegen Mittag, mehrstimmig entschieden: Mit dem Sessellift auf die Schneekoppe. Nur noch schnell den CP bezahlen und dann auf zu den Parkplätzen bei der Talstation Sessellift. Auf den Parkplätzen muss am Automat ein Ticket gelöst werden. 3 Stunden sollen 9 Zloty kosten. Doch was macht der, der nicht genügend Kleingeld für den Automaten hat? Kreditkarte funktioniert nach etlichen Versuchen am zweiten Parkautomat. Inzwischen treffen etliche PKW und Busse mit Besuchern der Schneekoppe ein. Wir müssen noch einige 100 m steil bergan. Gott sei Dank sind am Sessellift keine Warteschlangen und schon bald schweben wir aufwärts. Ein frischer Wind empfängt uns auf der Bergstation. Fast alle gehen bis zur Berghütte.
Eine kleine Gruppe entscheidet den Fußweg zum Gipfel in Angriff zu nehmen. Es gibt zwei Varianten: einen steilen und weniger steilen Aufstieg. Schweißtreibend nehmen wir den steilen, denn inzwischen ist die Sonne hinter den Wolken hervorgekommen. Rosemarie und ich erreichen nach 40 Min den Gipfel, die anderen waren ein wenig sportlicher. Ein Panoramablick in alle Richtungen belohnt uns! Oben verläuft die Grenze zu Tschechien. Aus Tschechien geht der Lift fast bis zum Gipfel – ohne Anstieg.
Zurück nehmen den weniger steilen Weg zum Sessellift und mit dem zurück. 3 Stunden hat dieser Ausflug gedauert und es hat sich wahrlich gelohnt!!!
56 km sind es lt. Navi bis zum nächsten Ziel: Schloss Fürstenstein. Das Schloss ist eines der drei bedeutendsten Schlösser in Polen. Wir durchfahren eine leicht hügelige Landschaft mit viel Baumbestand. Man betreibt hier Landwirtschaft – die Getreidefelder sind bereits abgeerntet. Es ist sommerlich warm und die Menschen gehen leicht bekleidet. Uns kühlt die Klimaanlage im Mobil. Die dreistelligen Nebenstrecken sind mal gut, mal schlecht zu befahren.
Einige von uns sind schon vorgefahren, wir anderen (4 Mobile) verlieren uns in einer Großbaustelle. Bodo und Gitta folgen uns und schon bald stehen wir vor einem Tunnel mit 3.10 m Höhenbegrenzung. Das geht für uns ja gar nicht – wir sind 3.50m hoch. Ein anderer Weg wird gesucht und endet in einer Sackgasse. Ich mache eine Skizze und frage einige Bauarbeiter. Sie nicken und meinen, dass der Tunnel für uns passt. Schon bald halten wir seitwärts am Tunnel und beobachten den Verkehr. Ein Bus passiert mittig, so werden wir es auch in Angriff nehmen – und es passt! Noch ein paar Kilometer, dann ist der Parkplatz am Schoss erreicht. Doch wo sind die anderen? Ein Telefonanruf klärt es, sie sind auf dem zweiten Parkplatz. Was nun, wir haben hier bezahlt und die anderen den Parkplatz dort. Auf beiden darf man Übernachten.
Vor dem Schloss große Beratung aller Teilnehmer. Es gibt weder heute noch morgen eine deutsche Führung. Aber morgen könnten wir mit einem Audioguide die Schlosstour machen, so die Dame im Kassenhäuschen. Wir buchen sogleich für Morgen 9 Uhr. Gegen 18 Uhr parken wir anderen 2 Mobile um, dann haben die Parkplatzwärter Feierabend.
Es wird unter der Markise von den Grazern ein sehr feuchtfröhlicher Abend, dazu trägt nicht nur der Regen bei.
Gute Nacht dann Freunde – bis Morgen!
Das fiel uns auf: Kommt man in Polen durch Städte, dann haben viele alte Gebäude dringend eine Renovierung nötig. Der Putz bröckelt von den Fassaden. Aber oft sehen wir üppigen Blumenschmuck vor den bewohnten Fenstern.
...


   |   Tages KM: 77   |   GPS Nord: 50°50'13   |   GPS Ost: 16°18'07

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Dienstag, 6.8. Cottbus - Karpacz

Heute müssen wir nur 180 km bis zum nächsten Übernachtungsziel zurücklegen. So bleibt Zeit für einen kleinen Stopp im Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau. Der schön angelegte Park befindet sich im Grenzgebiet Deutschland/Polen zu gleichen Teilen. Wollte man den ganzen Park ab radeln, so bräuchte man 3 bis 4 Stunden. Im Park befindet sich ein sehenswertes Schloss. Nach Brandstiftung brannte es 1945 aus und wurde um 1980 im alten Stil wieder aufgebaut. Heute nutzt man das Schloss für Ausstellungen. Wir haben unsere Fahrzeuge auf dem kostenpflichtigen Parkplatz im Park abgestellt und unternehmen einen längeren Spaziergang. Im Café lassen wir uns Fürst-Pückler-Eis servieren. Wer kennt es nicht aus seiner Kinderzeit: Vanille, Erdbeere, Schokolade – schon fast in Vergessenheit geraten.
Am Parkautomaten wurde unser Mobil (wohl wegen seiner Höhe) als Bus erfasst. Für 2 Stunden bezahlen wir 15 € - ganz schön happig. Unsere Mitreisenden sind mit 2,50 € wesentlich preiswerter dran.
Die Stadt Görlitz lassen wir „links“ liegen und befinden uns bald danach in Polen. Wir versuchen an einigen Tankstellen die Mautbox (Via Toll) für Fahrzeuge über 3,5 t zu kaufen. Fehlanzeige, man verweist uns auf Tankstellen Richtung Breslau. Doch dort wollen wir nicht hin. Ausschilderung für diese Verkaufsstellen fehlen gänzlich – da muss noch einiges getan werden für uns ratlosen Touristen.
Wir nehmen die mautfreie Landstraße Richtung Jelenia Gora (dem früheren Hirschberg) und erreichen bald unser heutiges Ziel Karpacz im Riesengebirge. Von hier erblickt man die höchste Erhebung der Sudeten, die Schneekoppe mit 1.602m. Mit einer Seilbahn lässt sich die Wanderung auf diesen Berg abkürzen. Doch das haben wir für Morgen geplant. Heute fahren wir auf dem CP in Karpacz, Rosemarie und Harald mit Hund Ronja erwarten uns dort bereits. Es ist schwülwarm und Gewitter liegt in der Luft.
Um 18 Uhr gehen wir alle in das etwa 200m entfernte Restaurant Karat. Von der Panoramaterrasse fällt der Blick auf die Schneekoppe. Alle Tische, drinnen und draußen, sind belegt. Der nette Kellner lässt uns auf Liegestühlen Platz nehmen und versorgt uns mit Getränken. Die dunklen Gewitterwolken kommen näher, es fängt an zu regnen. Der Kellner weiß Rat: ein Dachüberstand bietet Unterschlupf. Dann ist endlich unter großen Sonnenschirmen ein Tisch für uns frei. Kaum sitzen wir, frischt Wind auf und der Regen wird heftiger. Der Kellner bringt Decken zum Einhüllen – das ist nicht so richtig gemütlich! Schon winkt uns der Kellner in die Gaststätte. Wir schieben einige Tische zusammen und bestellen unser Essen. Speisen und Getränke munden vorzüglich – alle sind zufrieden. Um 20.30 Uhr schließt leider das Restaurant, so sind wir zeitig bei den Mobilen.
Ob Morgen eine Wanderung zur Schneekoppe unternommen werden kann ist fraglich, die Wetteraussichten für den morgigen Tag lauten: Regen.


   |   Tages KM: 188   |   GPS Nord: 50°46'50   |   GPS Ost: 15°45'42

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Montag, 5.8. Glinde - Cottbus

Es wird 10 Uhr bis wir on tour sind. Bis auf einige Baustellen kommen wir zügig gen Osten voran. Bei Berlin entscheiden wir uns für die A 111 (einmal quer durch Berlin) und haben hier weder Baustellen noch Staus. Dann nehmen wir den Abzweig nach Cottbus. Beim Stellplatz am Tierpark wollen wir uns mit unserer Gruppe treffen (Übernachtung 12 €, den Schlüssel bekommt man an der Tierparkkasse). Als wir um 16 Uhr eintreffen, sitzt die Gruppe schon zum Plausch beisammen. Mit Anke und Harald, Elke und Rolf, Gitta und Bodo, Beatrix und Hans starten wir Morgen die Tour durch den Süden von Polen. Rosemarie und Harald werden in Karpacz zu uns stoßen. Sie sind schon ein wenig länger unterwegs.
Den Abendverbringen wir geselliger Runde mit netten Gesprächen. Beatrix und Hans kommen aus der Steiermark und sind Reisebekannte von uns.


   |   Tages KM: 412   |   GPS Nord: 51°44'44   |   GPS Ost: 14°21'08

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