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Russland - Mongolei - 2018

Zusammenfassung

Am Ende der Reise ein kurzer Rückblick:
Insgesamt war es eine tolle Reise mit vielen schönen Erlebnissen. Besonders begeistert haben uns die Mongolei und auch Russland. Aber Russland kannten wir bereits von den Reisen 2013 und 2016.
Unsere Gruppe hat sich öfter mal getrennt (für individuelle Abstecher) und dann wieder zusammengefunden. Ab Georgien waren wir dann nur noch 3 Mobile. 5 Monate mit einer Gruppe von morgens bis abends unterwegs zu sein erfordert viel Disziplin – lässt wenig Freiraum für eigene Interessen.
Unser PhoeniX hat sich wieder einmal auf dieser langen Tour bestens bewährt. Lediglich 1 Halterung für die Schublade ist gebrochen (für Peter eine 5 Min-Sache). Die Zündsicherungen für die kleinen Flammen von unserem Gasherd funktionierten die letzten 2 Monate nicht mehr. So musste ich auf einer Flamme kochen – wie die Naturvölker. Das hat aber die Kochergebnisse nicht weiter beeinträchtigt. Beim IVECO Dieselleitung durchgescheuert, Rep. Kosten in Kasachstan 10€.
Polizeikontrollen: In Kasachstan hatten wir mehrere Kontrollen - Polizisten waren nicht korrupt wie noch 2016. Doch genervt hat es uns schon. Polizeikontrollen in Russland wenig, zweimal Probleme wegen unserem Visaeintragung (Geschäftsreisende). In der Türkei, in diesem Jahr um Trabzon herum, massive Probleme, weil sich ein Einheimischer an den Ländergrenzen unserer Landkarte gestört fühlte – im weiteren Reiseverlauf keine Probleme.
Grenzen: Die Beamten waren immer korrekt und freundlich – Zeitaufwand 15 Min bis 3 Stunden. Manchmal haben sie nicht ins Auto geschaut, dann wieder in jede Schublade und Fotos gemacht. Gefragt wurde immer nach Waffen, Drogen und in einigen Ländern nach Medikamenten.
Nach der Grenze ging immer die Suche los nach einer Bank zum Geld wechseln (wieviel brauchen wir, wie lange bleiben wir?). Wir haben Euro umgetauscht, Bimo und Brummi haben problemlos Bargeld mit der Bankcard erhalten. Vorteil: Bankautomaten arbeiten auch außerhalb der Banköffnungszeiten. Der nächste Schritt: die Suche nach einer Telefonkarte. Internet oft sehr gut über das Smartphone via Theaterring.
Straßen: Schlimmste Straßen in Kasachstan auf dem Weg nach Astana und unsere Strecke Südroute Mongolei. Die Strecke Mongolei Altai war bislang nur für Allrad möglich. Man ist dabei eine Asphalt-Straße zu bauen. Schätzungsweise in 2 Jahren wird diese fertig sein.
Kraftstoffpreise: Am teuersten in Griechenland und Italien (1,50 bis 1,60), preiswert in Kasachstan (unter 40 Cent), Russland (60 Cent), Mongolei ( Cent), in der Türkei (90 Cent)- vor2 Jahren lag der Literpreis noch bei 1,23 € (2016 sogar 1,50€). Diesel zu bekommen war für uns nie ein Problem, außer in Tuwa (Russland autonome Rep.). Bezahlt haben wir an Tankstellen fast immer mit Visa. Euro Diesel gibt es sehr oft, auch AdBlue haben wir öfter mal entdeckt. Kraftstoffverbrauch im Schnitt 14,3 l Diesel. Gas haben wir 3 Flaschen benötigt, etwa 66 Liter. Wir brauchten uns weiter nicht um Gas kümmern. Für Mobile mit Gastank: es gibt überall Gastankstellen.
Lebenshaltungskosten: die meisten Lebensmittel weitaus preiswerter als in Deutschland. Was uns sehr verwundert hat, in den Regalen der Supermärkte (Russland, Kasachstan, Mongolei) sind sehr viele deutsche Produkte, auch von Edeka, zu finden. Auch das Essen in den Restaurants ist recht preiswert.
Land und Leute: Begeistert hat uns die Freundlichkeit der Bevölkerung. Wir trafen nur freundliche Menschen – auch in Russland waren sie ohne Vorurteile gegen die Deutschen.
Politische Gespräche haben wir vermieden, Wenn wir sagten woher wir kommen hörten wir: „Ah – deutsch, Frau Merkel“ und man hielt den Daumen hoch!
Vieles klappt auch ohne Regeln, da könnten wir hier in Deutschland noch so einiges lernen.
Die Landkarte auf der Rückwand von unserem Reisemobil ist in allen Ländern (außer der Türkei) sehr gut angekommen und allen Interessierten konnten wir so erklären woher wir kommen und wohin wir wollen. Die zweitwichtigste Frage war: Was kosten solche Autos? Wir haben bei den Angaben stark untertrieben!
Urlaub im weitesten Sinne ist solch eine Reise nicht. So gilt es jeden Tag einen Stellplatz zu finden. Er sollte ruhig sein und am liebsten in der Natur. Der Kampf mit den Mücken hielt sich in Grenzen, wie auch bereits 2013 und 2016 hatten wir damit kaum zu tun. Wasser für das Mobil zu finden war nicht immer leicht, das muss man schon suchen. Fündig wird man in kleinen Orten, dort gibt es häufig eine zentrale Wasserstelle mitten im Dorf. Trinkwasser haben wir in 5 l-Behältern im Supermarkt gekauft. Kleine Geschäfte für Lebensmittel gibt es reichlich. Man muss sich nur daran gewöhnen, dass das Angebot der Saison entspricht. In der Mongolei war das Angebot von Gemüse und Obst außerhalb der großen Städte sehr dürftig.
Wir sind insgesamt 30.000 km in 166 Tagen gefahren, haben 9 Länder bereist und 12 Grenzübergänge überstanden.
Zu den Kosten: Wir haben für alles - Kraftstoff, Visa, Krankenversicherung, Fähren, Maut, Stadtführungen usw. insgesamt 7.500.-- Euro ausgegeben. Wenn man abzieht, was wir in 5 Monaten zu Hause verbraucht hätten, dann war die Reise ausgesprochen günstig.
Was bleibt: Unglaubliche Eindrücke, Begegnungen und Erlebnisse mit Menschen der unterschiedlichsten Couleur. Zu sehen mit welchen widrigen Umständen sie zurechtkommen müssen und welche Zufriedenheit sie trotz allem ausstrahlen. Erinnerungen an eine schöne Zeit!!!

Monika:
Russland: weit – weit – weit. Ein Land geschaffen für Camper Urlaub. Die Reiseleiterinnen Marina und Larissa haben auch sehr viel Privates vermittelt – das fand ich sehr interessant. Die Begegnung mit einer Schamanin in Burjatien hatte ich mir schon lange gewünscht. In Ulan Ude war es dann dank Larissa möglich, sie hat auch übersetzt. Gesänge in Kirchen und Klöstern – Gänsehaut.
Mongolei: die endlose Weite mit dem blauen Himmel - der die Erde berührt, freilaufende Tierherden - Yaks, Menschen, die sehr zufrieden auf mich wirken. Die Hilfsbereitschaft bei Pannen – spontan und unentgeltlich. Die Fahrt über die Südroute war eine große Herausforderung für die Mobile, die für so etwas nicht gebaut sind. Geschicklichkeit der Fahrer über mehr als 500 km Piste.
Kasachstan: Astana – so eine großzügig, moderne Stadt. Ich hätte mir gerne noch mehr angesehen!
Georgien: sehr europäisch – dieses Land sollte man noch einmal bereisen wegen seiner Landschaften und auch Menschen!
Türkei: Es war einmal ein Land, in dem begegneten mir die gastfreundlichsten Bewohner aller meiner Reisen. Man bot mir überall Tee an und wenn wir uns nicht verständigen konnten, holte man einen Nachbarn, der in Alamanya gearbeitet hat und etwas deutsch sprach. Hos geldiniz (herzlich willkommen) – so der Gruß.
Griechenland: Es gibt sie noch, die schönen Strände und das blaue Meer. Man sollte nur die Nachsaison wählen.

Redine und Jann-Habbo:
Uns hat besonders gefallen: Der Besuch bei der Schamanin, die voraus gesagt hat, dass Habbo einen Schutzengel hat. Wir haben eigentlich nicht an so etwas geglaubt, aber unsere Meinung durch den Besuch geändert. Der Besuch bei den Altgläubigen. Am Tor wurden wir freundlich mit Salz und Brot empfangen und alles wurde uns gezeigt. Das Essen – so viele unterschiedliche Speisen auf dem Tisch. Für diese Leute ganz selbstverständlich, immer ein frohes Gesicht und was sie selber alles herstellen – für uns unbegreiflich!!! Dann der Besuch bei der alleinerziehenden Burjatin. Sie bewältigt alles alleine, hat für uns gekocht und Salate gemacht. Sie hat uns Würfelspiele aus einfachen Schafsknöchelchen beigebracht – kennen unsere Kinder so etwas? Mit Pfeil und Bogen durften wir umgehen. Das waren für uns die großen Highlights. Aber auch alle anderen großen Städte wie Moskau, Astana usw.
In der Mongolei, wo der Mensch mit den Tieren eins ist, wie sie in dem kargen Land auch sich und die Tiere versorgen müssen. Und immer auch uns Fremde gegenüber sehr freundlich und aufgeschlossen waren. Für uns waren die Yaks die interessantesten Tiere, die wir bislang sahen. Es war ein Genuss die Yaks in der so großen und freien Natur beobachten zu dürfen.
Auch Russland, dieses riesige Land, ist überwältigend. Die Menschen immer hilfsbereit. In Kasachstan ebenfalls. Bis auf die Türkei, die kleine Episode mit den Landkarten, waren auch hier die Leute freundlich und nett. Alles in allem, war es für uns eine tolle Erfahrung Land und Leute kennengelernt zu haben und alles ist auch unbedingt weiterempfehlen.

Gudrun und Hans:
Alle Länder haben uns gut gefallen mit ihren unterschiedlichen Landschaften und für uns besonderen Orten. Die Menschen in allen Ländern waren sehr hilfsbereit und interessiert. In Russland insbesondere auch die Kinder und Jugendlichen. In der Mongolei wurde sofort geholfen, wenn einer von uns stecken geblieben war, oder wenn man ein Handy einrichten musste. Wir bekamen Melonen geschenkt oder Wodka. Die Straßen waren mal gut, mal schlecht. Toll war die Route im Nationalpark zur Geierschlucht – schlecht die letzte Strecke zur Schildkröte, Schlagloch an Schlagloch.
Russland: Moskau (Metro mit ihren Stationen, Roter Platz, Kreml, GUM, altes Delikatessengeschäft, Kasan, Irkutsk, Olchon, blühendes Tuwa Tal, Ulan Ude, Schamanin, Altgläubige, Burjatiendorf,
Mongolei: Stadt Ulan Bator, Geierschlucht, Südroute mit Fluss Überquerungen ect.
Kasachstan: Astana (gerne wären hätten wir auch Almati und den Canyon gesehen),
Georgien: Batumi, Tibilissi, Wardzia, Mestia,
Türkei: Istanbul


Donnerstag, 18.10. Rosdorf - Glinde

Gegen Mittag sind wir wieder wohlbehalten in Glinde angekommen.
Die Trockenheit hat einige Schäden im Garten angerichtet, so gibt es keine Zeit für Langeweile.



   |   Tages KM: 283

Mittwoch, 17.10. Schlüsselfeld - Rosdorf

Die kleinen Reparaturen sind schnell getan und so fahren wir weiter bis kurz vor Göttingen.

   |   Tages KM: 288   |   GPS Nord: 51°30'11   |   GPS Ost: 9°54'46

Dienstag, 16.10. Walchsee - Schlüsselfeld

Wir fahren zum Hersteller in die Werkstatt, kleine Reparaturen und die Dichtheitskontrolle sind fällig.

   |   Tages KM: 354   |   GPS Nord: 49°45'19   |   GPS Ost: 10°37'12

Samstag, 13.10. - Montag, 15.10. Walchsee

Wir besuchen unsere Verwandtschaft

Freitag, 12.10. Bozen - Walchsee

Bei herrlichstem Wetter fahren wir über den Brenner und durch das Inntal bis Walchsee

   |   Tages KM: 221

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Donnerstag, 11.10. Abano Terme - Bozen

Nach 24 Stunden erreichen wir Venedig und fahren noch wenige Km bis Abano Terme zum Stellplatz. Gut ausgeruht sterten wir und fahren bis Bozen, hier stehen auch Gudrun und Hans.

   |   Tages KM: 210   |   GPS Nord: 46°28'13   |   GPS Ost: 11°20'17

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Mittwoch, 10.10. Igouminitsa - Venedig - Abano Terme

Mit der Fähre von Minoan Lines nach Venedig, Camping all Inclusive. Kosten 294,75 Euro.

   |   Tages KM: 63   |   GPS Nord: 45°21'18   |   GPS Ost: 11°47'17

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Dienstag, 9.10. Igouminitsa - Ruhetag

Wir genießen noch eine Tag das schöne Wetter und Baden im warmen Mittelmeer.
Um Mitternacht geht unsere Fähre nach Venedig.


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Montag, 8.10. Nea Peramos - Igouminitsa

Am frühen Nachmittag erreichen wir Igouminitsa. Gudrun und Hans sowie Redine und Jan - Habbo wollen noch heute mit der Fähre nach Ancona.

   |   Tages KM: 484   |   GPS Nord: 39°30'53   |   GPS Ost: 20°12'45

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Sonntag, 7.10. Alexandropoli - Nea Peramos

Wir verbringen einen schönen Nachmittag am Strand

   |   Tages KM: 173   |   GPS Nord: 40°48'45   |   GPS Ost: 25°51'19

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Samstag, 6.10. Yenice Camping - Alexandropoli

130 Kilometer sind es bis zur Grenze – die ohne Probleme schnell hinter uns liegt. Knappe 40 km, dann ist Alexandropouli erreicht. Wir sind überrascht, wie viele Menschen schon morgens um 11 Uhr in den Cafés sitzen. Dann haben die Griechen doch noch genügend Geld!!!
Unser 1. Stopp gilt dem Lidl außerhalb der Stadt. Rechnung in Euro – so verhalten sich auch die Preise. Unsere Vorräte sollten bis Österreich reichen!!!
Dann fahren wir auf den Campingplatz vor der Stadt. Das gute Wlan-Netz beschäftigt uns. Das Wasser hat noch angenehme 22°C und verlockt zum Baden. Abends laufen wir in die Stadt und genießen europäische Küche und ein großes Eis.

Hier beende ich unseren Reisebericht. Zügig werden wir zu Fähre nach Igomenitsa fahren und von dort die Fähre nach Italien nehmen. Über Italien und einen Besuch bei Peters Verwandten in Tirol, geht es dann gen Nord nach Haus.


   |   Tages KM: 180   |   GPS Nord: 40°50'45   |   GPS Ost: 25°51'19

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Freitag, 5.10. Istanbul - Yenice Camping

Während Noro und HK die Zisterne und Hagia Sophia besichtigen, fahren Peter und ich mit der Straßenbahn in die Neustadt. In den Stadtteil Beyoglu mit seinem westlichen Flair, Mittelpunkt ist der Galataturm. Die schmalen Sträßchen führen bergan. Dieses Viertel mit den Jugendstilfassaden und dem Charme der Jahrhundertwende gefällt uns sehr gut. Kleine Cafés und Bars, Läden für Einrichtungen, Kleidung und Schmuck – alles liebevoll dekoriert. Wir erreichen die Istikal Caddesi (Straße der Unabhängigkeit) - das europäische Viertel mit Banken, Hotels, Schulen und Botschaften. Eine historische Straßenbahn fährt durch diese Fußgängerzone.
Zurück laufen wir die Silberwasserstraße hinab und erreichen die Galatabrücke. Durch Gassen geht es hinauf zum Großen Basar. Einige Läden sind geschlossen. Es ist Freitag und um die Mittagszeit verrichten die Gläubigen Muslime ihr wichtigstes Gebet. Der Muezzin ruft von allen Minaretten. Wer von den Männern in der Moschee keinen Platz findet, der betet draußen davor.
Wir essen noch eine Kleinigkeit in den kleinen Restaurants um den Basar und laufen dann zum Mobil zurück. In der Nähe von wichtigen Sehenswürdigkeiten ein großes Polizeiaufgebot mit gepanzerten Fahrzeugen und Wasserwerfern.
Gegen 15 Uhr machen wir uns auf die Weiterreise – inzwischen ist der Verkehr sehr dicht. Im Verkehrsgewühl verlieren wir Hans und Gudrun. Das Navi führt sie über die Autobahn zum heutigen Übernachtungsplatz. Wir anderen fahren über die Landstraße immer am Meer entlang. Kurz nach 17 Uhr erreichen wir Yenice, Hans und Gudrun wenige Minuten später.
Eine türkische Familie (junges Ehepaar mit Eltern) ist just beim Picknick. Man reicht uns einen Imbiss, Tee und eine süße Spezialität aus Gaziantepe. Die jungen Leute sprechen sehr gut Englisch und wir tauschen Informationen aus. Bald wird es uns draußen zu kalt. Wir verabschieden uns herzlich von dieser gastfreundlichen Familie.


   |   Tages KM: 131   |   GPS Nord: 41°00'10   |   GPS Ost: 27°40'36

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Donnerstag, 4.10. Yenicaga - Istanbul

Nebel und starker Regen behindert die Sicht, trotzdem kommen wir gut voran. Kurz vor Istanbul klart es auf. Die Vorstädte präsentieren sich hochmodern, auch die Moscheen. Bepflanzungen an der Autobahn sehr akkurat – Rasen, Sträucher und Blumen, alles pikobello und ohne Unkraut. Wenn alles in Istanbul so weiter fortschreitet, dann wird sie die Vorzeigestadt Nummer 1 in Europa! Da wir die Sultan Mehmet Brücke über den Bosporus Richtung Altstadt genommen haben, führt uns das Navi fast durch die ganze Innenstadt. Wir fahren hinter einem LKW her, der wird die Tunnelhöhen kennen (meinen wir). Leider sind für ihn die 3,60 m nicht ausreichend. Wir erreichen die Kennedy-Caddesi unten am Marmarameer. Diese Straße führt direkt am Caravan Stellplatz vorbei. Bei einem Tankstopp fragt ein deutschsprachiger Türke wie es uns geht. Ich erkläre ihm unser Problem. Denn wir wissen nicht, ob es diesen Stellplatz noch gibt. Er fährt vor und schon ist wenige hundert Meter weiter der Stellplatz erreicht. Danke und freie Plätze gibt es ausreichend.
Nach kurzer Rast machen wir uns auf um Redine, Jan-Habbo, Gudrun und Hans die Stadt zu zeigen. Peter und ich waren bereits mehr als 10mal hier - diese Stadt gefällt uns außerordentlich gut.
Sultan Ahmet Camii (blaue Moschee), Hagia Sohia, die schön angelegten Plätze – wir lassen uns treiben. Trinken einen Tee im Kybele Hotel (mit den vielen Lampen), schlendern zum gedeckten Basar (Großer Basar) und stürzen uns ins Gewühl. Schmuck glänzt und funkelt hinter Glas, bunte Keramik, Teppiche, Lederwaren, Tücher aus Seide und Kaschmir, T-Shirts, Jeans, Süßwaren, Gewürze und Tee – die unzähligen Verkäufer wollen uns zum Kaufen bewegen. Über 4000 Läden soll es hier geben. Eine Straße mit Geschäften des traditionellen Handwerks führt hinab zum Ägyptischen Basar (Gewürzbasar). Im Basar probieren wir mal hier, mal da eine süße Spezialität.
Unten am Bosporus angekommen, bleiben wir bei den Imbissbooten stehen und werfen einen Blick in die Neustadt auf der gegenüber liegenden Seite. Uns steht der Sinn nach etwas „herzhaften“ und im Hamdi werden wir nicht enttäuscht. Vom 3. Stock hat man einen wunderbaren Blick über die beleuchtete Stadt. Zu Fuß geht es zum Platz zurück. Überall noch reges Treiben.
Nachts einige Störungen durch Einheimische, sie hören in ihren PKW laute Musik.



   |   Tages KM: 330   |   GPS Nord: 41°00'05   |   GPS Ost: 28°58'39

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Mittwoch, 3.10. Sinop - Yenicaga

Heute sind wir schon ab 8 Uhr „auf Achse“. Orhan hat uns auf der Landkarte die schnellste Strecke gezeigt. Die 4spurige Landstraße bringt uns rasch voran – wenig Verkehr. Es geht über einen Pass in 1622 m, rasant und ohne Serpentinen und dann 5 km durch einen Tunnel. Von solchen Straßen wie hier in der Türkei können wir in Deutschland nur träumen. In dieser leicht hügeligen Landschaft baut man Reis, Getreide, Mais und Knoblauch an. Dieser wird an der Straße das Bund für umgerechnet 1,50 € verkauft. Das bezahle ich zu Hause für 1 Knolle. Frauen sitzen auf dem Feld bei der Zuckerrübenernte. Die Gegend außerhalb der Städte ist dünn besiedelt.
Am frühen Nachmittag ist nach 400 km unser Stellplatz in Yenicaga an einem Picknickpark erreicht. Dahinter befindet sich ein kleiner See. Wir rätseln lange hin und her. Gerne noch etwas fahren, doch der nächste Stellplatz kommt erst in 180 km und eine Autobahncard benötigen wir auch noch. Ein Fahrzeug stoppt, der Fahrer spricht etwas deutsch. Wir fragen ihn sogleich nach einer Verkaufsstelle der Autobahncard. „An jeder Post möglich“, so seine Antwort und fährt mit unseren Männern zwecks Erledigung fort. Diese Arbeit brauchen wir Morgen nicht mehr erledigen – Dankeschön für die Hilfe.
Ich gehe mit Peter in den Ort. Eine typische türkische Kleinstadt. Die älteren Männer sitzen vor den Cafés und trinken Tee. Es gibt einige kleine Supermärkte, Bäcker, Geschäfte für Haushaltswaren und wir zählen fünf Herrenfriseure. Hans und Jan-Habbo testen verschiedene Friseure. Jan-Habbo hat nur 1,50€ bezahlt, er und Redine bekamen dazu Tee gratis. Die nette Verständigung verlief „mit Händen und Füßen“ – ein unvergessliches Erlebnis.
Wir hoffen auf eine ruhige Nacht, noch fahren die Jugendlichen mit Mofas und frisierten Auto hin und her.


   |   Tages KM: 401   |   GPS Nord: 40°46'31   |   GPS Ost: 32°02'14

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Dienstag, 2.10. Sinop

Es ist so schön mal nichts zu tun und sich vom Nichtstun auszuruhn!!!
Ich unternehme mit Redine einen längeren Strandspaziergang.
Abends grillt der Campingplatzbesitzer für uns Fisch aus dem Schwarzen Meer. Für Fisch, Salat, Brot und pro Person 1 Flasche Bier zahlen wir umgerechnet 5 Euro. Super gut gegrillt Orhan!!!


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Montag, 1.10. Uzungöl - Sinop

Schade, dass die alten Wohnhäuser, für die der Ort Uzongöl wirbt, fast von der Bildfläche verschwunden sind. Neue, mehrstöckige Wohnhäuser und Hotels nehmen ihren Platz ein.
Auf gleichem Wege geht es zur „Schwarzmeerküste zurück. Die Städte gehen „nahtlos“ ineinander über. In Vakfikebir (gleich hinter Trabzon) werden wir von der Verkehrspolizei gestoppt. Man bittet uns auf einem nahen Parkplatz zu warten. Auf was? Die 3 Polzisten warten auf Nachricht und werden uns informieren. Eigentlich sind die drei auch ratlos und der eine Polizist entschuldigt sich (per Handyübersetzer) für unsere Unannehmlichkeiten. Nach geraumer Zeit erscheinen 2 junge Männer in Zivil. Sie nehmen unsere Personalien auf (fotografieren unsere Pässe) und dann dürfen wir „per Handschlag“ weiterreisen. Zeitverlust 1 Stunde. Als Tagesziel haben wir den Campingplatz in Sinop genannt – 150 km hinter Samsun. Dann weiter nach Istanbul und am 9.10. mit der Fähre von Griechenland nach Italien.
Wir fahren durch das Hauptanbaugebiet der Haselnüsse, es liegt zwischen Trabzon und Samson. Die Plantagen erstrecken sich die Hänge hinauf. Dazwischen schmucke Häuser, die der „Nussbarone“? Die Ernte wird bereits am Straßenrand verkauft.
In fast jeder größeren Stadt schießen die Neubau-Hochhäuser wie „Pilze“ aus dem Boden. Viele sind noch unbewohnt. Die heutige Schnellstraße gleicht einer Autobahn und wir kommen gut voran. Der Weg nach Sinop ist weit. So fahren wir schneller als (es die Polizei) erlaubt, passen uns den Fahrgeschwindigkeiten der Einheimischen an.
Das Schwemmland um Bafra ist sehr fruchtbar, wir sehen Gemüse- und Reisfelder. Säckeweise wird der Reis am Straßenrand verkauft. In der Ferne sehen wir die Halbinsel Sinop. Hier hat man eine neue Straße und die Landebahn vom Flughafen direkt ins Meer gebaut. So kann man auch Land gewinnen!!!
Um 18,15 Uhr, die Sonne verschwindet bereits hinter den Bergen, ist der uns bekannte Campingplatz erreicht. Ab 1.10. Nachsaison und wir vorläufig die einzigen Gäste. Wenn es morgen nicht regnet, wollen wir einen Tag auf dem Campingplatz entspannen.


   |   Tages KM: 596   |   GPS Nord: 42°01'56   |   GPS Ost: 35°03'28

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Sonntag, 30.9. Batumi - Grenze - Uzungöl

Wir nehmen Abschied von Christiane und Werner. Sie wollen am Montag von Batumi eine Fähre nach Varna/Bulgarien nehmen. Wir anderen reisen weiter über die Türkei, Griechenland und Fähre nach Italien.
Die Grenzabwicklung verläuft ohne Probleme. Wir benötigen etwa 30 Minuten für beide Grenzen. Eine super gute zweispurige Straße (je Richtung) führt uns an der Schwarzmeerküste entlang. Obwohl heute Sonntag ist, sind so gut wie keine Besucher auf den Promenaden unterwegs. Die Orte liegen wie ausgestorben. Wir passieren Rize. Hier um Rize befinden sich an den Berghängen die Teeplantagen. Die Wachstumsbedingungen an der Schwarzmeerküste sind für Tee ideal. In fast jedem Ort gibt es eine Teefabrik von Caykur.
Kurz vor Trazon gibt es einen Abzweig nach Uzongöl. Peter wollte schon immer diesen etwa 40 km entfernten Ort in 1000m Höhe besuchen. Er soll mit seinen „Almhäusern“ noch sehr ursprünglich sein. Vorher machen wir noch auf einem LKW Parkplatz am Meer eine kleine Mittagsrast. Wenig später stoppt neben uns die Verkehrspolizei. Sie lassen sich von uns allen die Pässe aushändigen und treten an unsere rückwärtige Landkarte (bei Jan Habbo und uns). Sie zeigen auf den Grenzverlauf Türkei, Syrien und Iran. Diese sind angeblich nicht richtig eingezeichnet und beschuldigen uns der Propaganda für die PKK. Ein Polizist lässt sich von mir die Grenzen von Deutschland und der Türkei zeigen. Dann korrigiert er auf der Karte. Nordsyrien und Nordiran und einmal um das ganze Mittelmeer – das alles gehört zur Türkei. Habe ich in den 5 Monaten meiner Abwesenheit aus Deutschland etwas nicht mitgekommen? Peter überklebt auf unserer Karte die Grenzen zu Syrien, Iran und Zypern mit einem schwarzen Streifen. Es ist schon ein mulmiges Gefühl, wenn 3 Polzisten mit MP im Anschlag um einen herumstehen. Ein Beamter spricht ein wenig englisch und bittet uns zu warten. Wenig später kommt die Jandarma des Ortes und nimmt sich unserer an. Die Verkehrspolizei fährt fort. 1 PKW naht. Redine erkennt das Fahrzeug und den Fahrer, dieser ist über viele Kilometer hinter uns hergefahren und hat mit dem Handy unsere Landkarte abfotografiert. Es kommt zu einem heftigen Gespräch zwischen ihm und der Jandarma in ihrer Landesprache. Dann fährt der „Verfolger“ fort.
Peter und Jan-Habbo müssen die Jandarma in den Ort begleiten, 30 Minuten für 1 Protokoll – so ihre Information. Wir anderen bekommen unsere Pässe zurück und warten an den Mobilen. Nach 20 Minuten kommen 2 Polizisten zurück und wollen die Landkarte mit einem Cattermesser entfernen. Wir protestieren, dass nur unsere Männer die Landkarte ohne Beschädigung des Lacks von der Rückwand entfernen können. Dann möchten sie, dass wir ihnen die Fahrzeugpapiere aushändigen. Fahrzeugpapiere aus den Händen geben und dann??? Die ganzen Sprachübersetzungen führen zu nichts. Redine und ich bestehen darauf, dass man uns mit den Papieren zu unseren Männern bringt. Was nach einigem hin und her die Polizisten auch machen. Hans und Gudrun bleiben bei den Mobilen.
Auf der Wache angekommen, ist Peter dabei eine Aussage zu machen Man hat 2 deutsche Übersetzer hinzugezogen. Nachdem Peter das Protokoll übersetzt vorgelesen wurde und er unterschrieben hat, wird Jan-Habbo zu dem Polizeichef gebeten. Auch er unterschreibt ein Protokoll. Es wurde im Protokoll unser Reiseverlauf: Uzongöl, Trabzon, Samsun, Istanbul und weiter nach Griechenland aufgenommen.
Die etwa 14 jährige Tochter des Polizeichefs erscheint. Sie lernt Deutsch in der Schule und war just für 3 Monate in Deutschland zum Sprachunterricht. Der Chef ist sichtlich stolz auf seine Tochter, doch ein richtiges Gespräch kommt nicht zustande.
Wir alle bekommen noch einen Kaffee gereicht, dann fährt uns der Polizeichef mit 140 (50 sind erlaubt) zu den Mobilen zurück. Auf der Landkarte von Jan-Habbo werden, wie schon auf unserer Karte, die Grenzen überklebt. Mit Handschlag verabschiedet sich der Polizeichef von uns allen.
Die Vernehmungen auf der Wache verliefen korrekt und zuvorkommend - die Übersetzer waren eine große Hilfe. Wir denken, dass der Polizeichef einer Anzeige nachgehen musste.
Wir setzen die Reise Richtung Uzongöl fort. Eine sehr gute Straße führt bergan, durch einige kleine Städte nach Uzongöl. Wir kommen auf 1000 m. Als wir den Ort erreichen, stoppt uns eine Polizeistreife und führt uns (alle 3 Mobile) auf das eingezäunte Gelände. Wir müssen wieder die Pässe vorzeigen. Ein junger Mann, der sehr gut englisch spricht, ist uns bei den Fragen der Polizei behilflich. Wir wollten diesen See sehen, weil er in Deutschland in vielen Reiseführern als sehr schön geschildert wird. Nach dem Frühstück morgen wollen wir weiterreisen nach: Trabzon, Samson, Istanbul und weiter nach Griechenland. Am 9.10. geht unsere Fähre nach Italien.
Man reicht uns Tee und verabschiedet uns mit Handschlag. Bei Problemen sollen wir anrufen. Man wird uns helfen. „Auch in Istanbul?“ lautet meine Frage.
Auf dem Busparkplatz am See können wir übernachten. Regen setzt ein, als wir einparken.
Wie an allen Touristenorten, sind auch hier Shops und Restaurants in großer Anzahl vorhanden – einmal um den ganzen See. Wenig später machen wir uns zu Fuß auf den Ort zu besichtigen. Auf kleinen Elektrodreirädern (2-3 Pers), fahren hier die Besucher umher. Männer westlich gekleidet, Frauen im schwarzen Schador. Bei einigen schaut nicht einmal das Gesicht heraus.
So haben wir die Türkei noch nie erlebt!!! Wir fahren seit 1988 hierher und waren zuletzt 2016 in diesem Land – was ist passiert?
Ich hoffe, dass wir morgen Vormittag die Reise ohne weitere „Polizeistopps“ fortsetzten können. Bis Samsun sind es fast 400 km.


   |   Tages KM: 202   |   GPS Nord: 40°37'08   |   GPS Ost: 40°17'58

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Samstag, 29.9. Staudamm - Batumi

In der Nacht gab es ein kurzes Gewitter mit Regen, das Tal ist in Nebel gehüllt. Kurz vor Zugdidi treffen wir auf Hans und Gudrun. Sie haben weiter unten im Tal übernachtet. Bei der Weiterfahrt kreuzen wiederholt Kühe und Schweine unseren Weg. Bei Kobuleti fahren wir für eine längere Rast an den steinigen Strand. Doch Badefreude kommt bei 22°C bei keinem von uns auf.
Nach weiteren 35 km ist Batumi erreicht. Wir parken beim Aquarium.
Batumi ist eine grüne Stadt, mit vielen schönen Gebäuden, Parks, Alleen und einer Kilometer langen Uferpromenade. Sie macht einen sauberen, freundlichen und geschäftigen Eindruck. Palmen, Oleander und viele Blumen ergeben ein südländisches Flair.
Um 17 Uhr sind wir mit Bimo vollzählig und starten zu Fuß zu unserer kleinen Besichtigungstour. Zuerst die Promenade, immer am Strand entlang. Bei dem schönen Wetter tummeln sich etliche Personen am Strand. Dann biegen wir ab zum großen Maidan-Platz. Hier steht die Statue der Medea mit dem „Goldenen Vlies“. Wir schlendern über Plätze mit Cafés. Alles neu im alten Stil erbaut, schöner als in Italien – eine tolle Stimmung. Es gibt viele interessante Kunstwerke in der Stadt. Besonders gefällt uns das Denkmal von Nino und Ali.
Hungrig und durstig kehren wir in einer der vielen Gaststätten ein. Wir „verbraten“ unsere letzten georgischen Lari, morgen wollen wir in die Türkei einreisen.
Es ist bereits dunkel, als wir an den Springbrunnen vorbeikommen. Am Abend werden die Wasser-Fontänen musikalisch untermalt, mit farblicher Beleuchtung – das sollte man unbedingt gesehen haben.
Diese Stadt ist so lebendig und es macht Spaß, durch Batumi zu schlendern.


   |   Tages KM: 170   |   GPS Nord: 41°38'48   |   GPS Ost: 41°37'25

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Freitag, 28.9. Mestia - Staudamm Enguri

Die vielen Wehrtürme in Mestia sind einmalig in Georgien, wir zählen über 30. Diese dienten als Schutz bei Überfällen. Nicht von fremden Völkern, sondern von denen der Familienclans. In einem alten swanischen Haus hat Familie Margriani ein Museum eingerichtet - das Wohnhaus aus dem 12. Jh. und ein noch älterer Wehrturm. Wir haben Glück, mit uns trifft eine kleine Reisegruppe ein. Der Reiseleiter spricht englisch, Frau Margriani spricht nur russisch. So weist der Reiseleiter uns auf die Besonderheiten der Einrichtungen hin. Dieses war das Winterhaus der Familie und es konnten in dem kleinen Raum bis zu 30 Personen leben. Außerdem bot dieser Raum Unterkunft für 20 Kühe und 10 Schafe. Die Schweine wurden bis zum Winter geschlachtet. Die Bewohner hatten ihre Schlafstätten über den Tieren, wegen der Wärme. Das Heu wurde im Obergeschoss aufbewahrt, im Keller lagerten die Vorräte. Im Wohnraum bewahrte man in tragbaren Truhen Getreide, Geschirr und Kleidung auf. So konnten bei einem Überfall diese Truhen rasch in den Wehrturm transportiert werden. Der Wehrturm war durch einen versteckten Tunnel mit dem Wohnhaus verbunden. Den jungen unverheirateten Mädchen verband man bei der Flucht die Augen, damit sie bei Heirat in andere Familien, denen nicht die Fluchtwege verraten konnten. Man kann auch auf den Wehrturm steigen, mit steilen Leitern über 7 Stockwerke.
Zurück am Parkplatz, treffen Christiane und Werner ein. Sie waren in Kutaisi nochmals wegen der Bremsen in einer Werkstatt. Wir anderen fahren auf gleichem Wege Richtung Zugdidi zurück. Beim Staudamm parken wir auf dem Besucherparkplatz und übernachten dort (Tipp von Bimo). Die Staumauer des Wasserkraftwerks ist schon gewaltig: 750m breit und 271,5m hoch. Nach 20 Jahren Bauzeit wurde er 1988 eingeweiht. Plakate zeigen, was alles geplant ist – aber diese nun über 30 Jahre alte Anlage macht einen „maroden“ Eindruck auf mich.


   |   Tages KM: 107   |   GPS Nord: 42°45'42   |   GPS Ost: 42°02'25

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Donnerstag, 27.9. Kutaisi - Mestia

Vor der Weiterfahrt nach Mestia werfen Peter und ich noch schnell einen Blick in die Kathedrale. Männer in schicken schwarzen Uniformen streifen über das Gelände. Ich frage sie und sie antworten: „Das ist unsere georgische Tracht und wir singen in der Kirche für Touristen – um 9 Uhr“. Peter informiert die Gruppe. Vor dem Kirchenprotal können wir das Eintreffen des Patriarchen (Kirchenoberhaupt) und den Empfang durch seine „Diener“ mit ansehen. In der Kirche hüllt man ihn in feierliche Gewänder, und setzt ihm eine Art „Krone“ auf. Ein jüngerer Mann wird von ihm „geweiht“ und in andere Gewänder gekleidet. Die ganze Zeremonie filmt man mit Handy und Kamera. Hier scheint alles erlaubt zu sein, in den meisten Kirchen sind Kamera und Fotoapparat verboten. Im hinteren Teil der Kirche singt ein Chor, nur die Herren in georgischer Tracht, die singen leider nicht. Schade, denn wir hatten uns so sehr auf diese Gesänge in dieser Kathedrale gefreut.
1003 war die Kathedrale „Maria Entschlafen“ fertiggestellt – so eine Inschrift. Sie war zu der Zeit die größte Kathedrale Georgiens. 1692 zerstörten Türken diese Kathedrale. Die Ruinen haben Peter und ich bereits 2012 uns angesehen, jetzt ist alles restauriert. Sehenswert die vielen Details auf den Säulen und die wertvollen Ikonen im Inneren.
Es wird Zeit für die Weiterfahrt und wir quälen uns mit den Mobilen die engen Straßen hinab. „Gott sei Dank“, kommt uns so früh noch kein Touristenbus entgegen. Es geht Richtung Küste, der Straßenbelag ist wellig und wir kommen langsam voran. Dafür meint es der Wettergott heute gut mit uns, Sonne pur. In Senaki biegen wir Richtung Zugdidi ab, von hier kann Mestia mit dem eigenen Fahrzeug angefahren werden. 2010 hat man angefangen einen neue Straße zu bauen, vorher waren hier nur Schotterwege. Hinter Zugdidi befindet sich die Grenze zur autonomen Republik Abchasien. Sie gehörte bis 2008 zu Georgien, jetzt Russland. Nach dem 8Tage-Krieg flüchteten damals viele Menschen aus Abchasien nach Georgien in diese Region. Im fruchtbaren Tal stehen Häuser im alten Landhausstil mit schönverzierten überdachten Balkonen rund ums Haus - in den Gärten Palmen und Bäume mit Südfrüchten. Tiere genießen die totale Freiheit: Kühe, Pferde und auch Schweine laufen dort, wo es ihnen gerade gefällt.
Die neue Straße nach Mestia führt fast immer bergan. Am Enguri Stausee vorbei, der 25% des gesamten Strombedarfs in Georgien deckt. Die Straße windet sich am türkisblauen Stausee entlang, der vom Fluss Enguri gespeist wird. Dieser schlängelt sich tief unten und mündet später ins Schwarze Meer. Wir befinden uns im abgelegenen Swanetien, kommen durch kleine Dörfer – immer bergan. Einige Baustellen nach Erdrutsch, ansonsten lässt sich diese Straße sehr gut befahren. Kurz vor unserem Ziel ergeben sich Ausblicke auf Bergketten des großen Kaukasus. Durch die Wolkenbänder können wir ihre schneebedeckten Gipfel und Gletscher sehen. In 1400m Höhe ist Mestia erreicht. Uns fallen die vielen Touristen auf, mit und ohne Rucksack. Von hier kann man Wanderungen unternehmen oder mit einem Allradfahrzeug Ausflüge in noch weiter entlegene Täler unternehmen. Für heute ist Schluss, wir übernachten auf dem Parkplatz im Zentrum. Von hier starten die Kleinbusse nach Tibilissi, Kutaisi und Batumi.


   |   Tages KM: 258   |   GPS Nord: 43°02'38   |   GPS Ost: 42°43'30

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Mittwoch, 26.9. Vardzia - Kutaisi

Nieselregen begleitet uns aus dem Tal. Ab Borjomi regnet es kräftiger. Mit Noro fahren wir Richtung Kutaisi. Unsere Sim-Card funktioniert nicht mehr, telefonieren mit der Gruppe nicht mehr möglich. So treffen wir den Rest der Gruppe vor dem Kloster in Gelati. Vorgesehen war hier eine Übernachtung. Doch ein großer Teil vom Parkplatz ist wegen Baumaßnahmen abgesperrt.
Das Kloster ist sehenswert. König Dawid hat um 1106 hier die Akademie Gelati geschaffen. Nach dem Vorbild von Konstantinopel lud er namhafte Gelehrte nach Gelati ein. Die Klosteranlage besteht aus 3 Kirchen und 1 Glockenturm. Die „Gottesmutterkirche“ ist mit vielen Fresken aus der biblischen Geschichte versehen. Sie wurde von Eroberern mehrfach geplündert und wiedererrichtet. Das 6 m große Marienbild in der Apsis besteht aus über 2 Mio Mosaiksteinen. König David liegt unter einer Grabplatte im Süd Tor begraben. Er und seine Tochter Tamara (seine Nachfolgerin) haben viel für das Volk bewirkt. Diese Klosteranlage und die Kathedrale „Maria Entschlafen“, auf einer Anhöhe in Kutaisi, gehören seit 1994 zum UNESCO Weltkulturerbe.
Bimo ist vorgefahren und berichtet von einem Parkplatz unterhalb der Kathedrale, wir anderen stehen auf einem Parkplatz an einer stark befahrenen Straße. Unser Navi rechnet den kürzesten Weg und so landen wir 3 „Dickschiffe“ prompt in einer steilen Straße in der es für uns nicht weitergeht. Nacheinander rückwärts müssen wir diese Straße wieder verlassen. Parkende PKW mal links, mal rechts am Straßenrand - die Dunkelheit und Bäume erschweren das Rückwärtsfahren kolossal. Wir Frauen versuchen Einheimischen, die in diese Straße einbiegen wollen, von ihrem Vorhaben abzubringen. Nicht jeder zeigt für unsere Situation Verständnis. Völlig entnervt heuern wir einen Taxifahrer an. Dieser bringt uns auf „rechtem Weg“ zu dem Parkplatz bei der Kathedrale. Werner und Christiane erwarten uns bereits. Wir benötigen Medizin -„Ramazzotti“ beruhigt die Nerven. Dann steigen wir zur Kathedrale hinauf, von der Anhöhe geht der Blick weit über das beleuchtete Kutaisi.
Oh, diese freilaufenden Hunde- sie geben die ganze Nacht keine Ruhe!!! Sie streunen auf Parkplätzen und um Restaurants umher – immer auf der Suche nach Futter. Welcher Hund in Deutschland begnügt sich mit „trockenem“ Brot?


   |   Tages KM: 258   |   GPS Nord: 42°17'12   |   GPS Ost: 42°44'32

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Dienstag, 25.9. Mtskheta - Vardzia

Unser weiterer Weg führt uns an der Mtkwari (Kura) entlang, zuerst eine Autobahn, dann ab Khashuri eine Landstraße. Bald ist der Heilwasserort Borjomi erreicht. Gedrängel im Ort, danach wird es einsamer. Man kann am schnell dahinfließenden Fluss picknicken oder angeln. Stetig geht es bergan durch eine sehr schöne Landschaft.
Nach dem Abzweig zu den Höhlenklöstern von Vardzia sind diese nach gut 18 km erreicht. Etwa 500m ragt eine Felswand vom Ufer der Mtkwari in die Höhe. Im zerklüfteten Hang sind Öffnungen erkennbar, durch Treppen, Galerien und Terrassen miteinander verbunden – über mehrere Etagen. Auch wir wollen die sehenswerten Höhlen besichtigen.
Aus dem Reiseführer: Die Höhlen waren die ersten Behausungen der Menschen. Der heilige Dawit legte den Grundstein zu einem Kloster. Später lebten hier bis zu 800 Mönche, die diesen Komplex verwalteten und Lebensmittelvorräte anlegten. Die Höhlen konnten bis zu 50.000 Menschen aufnehmen, wenn feindliche Heere sich näherten. Man hatte Mineralquellen für die Trinkwasserversorgung und Windkanäle für die Frischluftzufuhr. Auch wurde Wein in den mächtigen Aushöhlungen bevorratet. Es heißt, dass jedem Mönch am Tag 1 ½ l Wein zustanden. Zugänglich war das Kloster über Leitern, die bei Gefahr eingezogen wurden. Die Osmanen plünderten das Kloster und vertrieben die Mönche. Ein Erdbeben im 19. Jh. brachte die meisten Gänge und Höhlen zum Einsturz. Georgische Archäologen restaurierten bereits mehr als 500 Höhlen. Besonders sehenswert sind die Fresken in der Klosterkirche.
Zurück an unserem Stellplatz an der Brücke, spendieren Gudrun und Hans allen ein kühles Bier – Dankeschön! Am Abend bestellen wir in dem kleinen Restaurant gebackene Forelle. Mit Salat und diversen Beilagen werden alle satt und unsere Küchen bleiben sauber!


   |   Tages KM: 251   |   GPS Nord: 41°22'39   |   GPS Ost: 43°16'57

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Montag, 24.9. Alavi - Mtskheta

Bimo sucht eine Werkstatt in Telavi auf. Sie wollen die Bremsen kontrollieren lassen, Heinrich begleitet sie mit seinem PKW. Wir anderen verbringen den Vormittag auf der Stellplatzwiese. Erst gegen Mittag fahren wir zurück nach Mtskheta, bis dort sind es 130 km. Peter und ich wollen dort unbedingt die ungewöhnlichen „Eisröllchen“ probieren. Immer, wenn wir am Abend an der Eisdiele vorbeikamen, war diese geschlossen.
Wir nehmen die Nebenstrecke über den Gombori Pass (1620m). Dicht folgt uns Noro, HK hat unterwegs noch Einkäufe an der Straße getätigt. In Serpentinen geht es hinauf – risikoreich überholen uns die Einheimischen. Kurz vor einer Baustelle hinter dem Pass erreicht uns ein Anruf von Gudrun: Sie sind kurz vor Telavi eine Werkstatt angefahren – Dieselverlust. Man will bei Ihnen die Reparatur nicht durchführen – was tun? Da bekannt ist, dass wir noch einen Reserveschlauch von unserer letzten Reparatur (für Notfälle) mitführen, könnte das die Lösung für eine Reparatur sein. Wir wenden und fahren die kurvenreichen 25 km wieder zurück. Freunden hilft man doch gerne!!! Vorort angekommen erwartet uns Christiane am Abzweig. Hans ist mit einem Einheimischen in eine andere Werkstatt geführt worden, Gudrun und Heinrich suchen Hans. Er ist ohne Telefon fortgefahren, das hat Gudrun. So müssen wir abwarten und Tee (Kaffee) trinken. Nicht lange, dann sind alle wieder da: Gudrun, Heinrich und wenig später auch Hans mit dem Mobil. Die Dieselleitung wurde in der anderen Werkstatt umgehend repariert.
Gegen 16 Uhr treten wir nochmals den Weg über den Pass an. Wieder überholen uns die Einheimischen in nicht einsehbaren Kurven, so dass wir manchmal zu dritt nebeneinander auf der zweispurigen Straße befinden. Jeder Georgier scheint mit seinem Schutzengel unterwegs zu sein. Die Landschaft nach dem Pass schaut fast so aus wie in der Toskana. Die Strecke (103km) bis Mtskheta zieht sich, wir geben Gas und Noro folgt. Wir wollen noch heute die Eisröllchen essen. Bimo und HK sind auch auf dem Weg. Über einen Pass Kolonne zu fahren geht gar nicht – Zumutung für die Einheimischen, die schnell vorankommen wollen.
Wir sind gegen 18 Uhr in Mtskheta, die anderen treffen nach und nach ein.


   |   Tages KM: 186   |   GPS Nord: 41°50'35   |   GPS Ost: 44°43'22

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Sonntag, 23.9. Ilja See - Alavi

Unsere gestrige Weinprobe veranlasst uns nochmals Einkäufe zu tätigen. Einigen von uns hat er sehr gut geschmeckt. Hier kostet eine Flasche Wein umgerechnet weniger als 3 €. Aber man kann auch 30 € für 1 Flasche ausgeben. Wir laden unsere Telefonkarte auf, so schnell wie in Georgien war in keinem Land das Guthaben abgearbeitet.
Mit der Gruppe treffen wir uns vor der Festung in Gremi. Während die anderen zur Besichtigung hinaufsteigen, arbeiten Peter und ich fleißig am Reisebericht. Wenn viele Aktionen sind, sind wir mit dem Schreiben und Bilderbearbeiten nicht immer aktuell.
Die Festungsanlage Gremi thront imposant auf einem kleinen, aber weithin sichtbaren Felsen. Gremi war seit Urzeiten ein befestigtes Bergdorf und seit Mitte des 15. Jh. Hauptstadt von Kachetien. 1622 überfiel Schah Abbas mit seinen Kriegern Gremi. Sie eroberten die Festung, zerstörten sie aber nicht. So kann man heute die Festung mit Königspalast aus dem 15 Jh. Aussichtsturm und Erzengelkirche aus dem 16 Jh. besichtigen. Von oben hat man einen guten Blick über das Alasani Tal.
Wir fahren weiter nach Alawerdi. Die 56m hohe Georgs-Kathedrale war zum Zeitpunkt ihrer Erbauung im 11 Jh. das höchste Gebäude Georgiens und bleib dies bis zum Bau der Sminda-Sameba-Kathedrale in Tibilissi. Von innen wirkt diese Kirche gewaltig. Einige der Fresken (ehemals mit weißer Farbe übertüncht) wurden restauriert. Alawerdi war bis zum16. Jh. ein Mönchskloster, später ein Frauenkloster.
Während sich Bimo Telavi anschaut, fahren wir zu einer Waschanlage. Unsere Mobile haben es nach 2 Monaten dringend nötig. Dann rufen wir Heinrich Müller an, eine Reisebekanntschaft von Werner und Christiane. Heinrich holt uns ab und führt uns in den nahen Ort Alvani. Mit einem Partner will er auf dem Gelände einen Campingplatz errichten und Ausflüge in abgeschiedene Täler anbieten. Er lädt uns alle auf ein Bier ein und unterbreitet uns sein Vorhaben. Dunkle Wolken und Donnergrollen, die ersten Tropfen fallen – wir verziehen uns in die Mobile. Nach dem Abendessen, inzwischen ist Bimo eingetroffen, gemütliches Beisammensein im LMC von Heinrich mit 9 Personen!!!! Nette Gespräche bei Bier und Wein.
Wer Heinrich Müller in Georgien besuchen möchte, hier seine Kontaktadresse:
Web: www.atvtoursgeorgien.com
E-Mail: heiniquad@gmail.com
Tel.: +995 599110258


   |   Tages KM: 76   |   GPS Nord: 42°02'45   |   GPS Ost: 45°20'17

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Samstag, 22.9. Signagi - Ilja See

Im Flusstal des Alasani gedeiht seit dem Altertum ein hervorragender Wein – geschützt vom Kaukasus. Wir kehren auf die Hauptstraße zurück und fahren Richtung Telavi.
Bei Gurdshaani kann das Museum der beliebten georgischen Schauspielerin Nato Watschnade besichtigt werden Die Schauspielerin war adliger Abstammung und das ehemalige Landhaus der Familie ist wahrlich fürstlich. Im ersten Haus besichtigen wir die vollständig eingerichteten Wohnräume und den Weinkeller. Im zweiten Haus befindet sich eine Ausstellung über das Leben der Filmschauspielerin mit vielen Fotos und einigen Kleidungstücken. Sie hat in 25 Jahren in 22 Filmen mitgewirkt und war über die Grenzen ihres Landes berühmt.
Im Eingangsbereich lösen wir die Eintrittskarten. Vier überaus freundliche Damen sind mit dem Verkauf der Eintrittskarten und unserer Führung vollauf beschäftigt.
Sehenswert ist auch der Landsitz der Fürstenfamilie Alexander Tschawtschawadse aus dem 19. Jh. Es befindet sich in einem großen Park, der einem englischen Landschaftsgarten gleicht. Das Wohnhaus ist noch mit den Originalmöbeln eingerichtet, das Geschirr auf den Tischen (z.T. aus Meißen), Gemäldegalerie und Flügel von Stürzwage lassen vermuten, hier lebten im 19. Jh. wohlhabende Leute. Die Familie besaß riesige Ländereien in Kachetien und ca. 1500 Leibeigene für ihre Bewirtschaftung. Bereits 1881 gab es hier das Weingut Zinandali und Weinlieferungen nach Europa. In Chicago wurde der Wein mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.
Wir können leider keine Zeit für den schönen Garten verschwenden, denn wir wollen zeitig Kavreli erreichen um an einer Weinprobe – mit den besten Weinen von hier – teilzunehmen.
Doch das in unserem Reiseführer erwähnte Weingut kann uns keine deutschsprachige Führung mit Verkostung anbieten, auch können wir hier nicht übernachten. Die vielen Sicherheitskräfte machen den Ort nicht sympathisch.
Wir fahren zu dem wenige Kilometer entfernten Ilja-See und können dort auf dem Parkplatz übernachten. Mit Bimo fahre ich nach Kvareli um einen kleinen Vorrat von verschiedenen Weinen einzukaufen. Den lauen Sommerabend verbringen wir „weinselig“ vor den Mobilen.


   |   Tages KM: 116   |   GPS Nord: 41°57'15   |   GPS Ost: 45°47'30

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Freitag, 21.9. Mtskheta - Signagi

Heute verlassen uns Ingrid und Reinhard. Sie werden uns nicht in die Weingebiete von Georgien begleiten, sondern schneller die Heimreise antreten. Es war eine lange Reise bis hier nach Georgien und unsere „Hauptreise“ Russland/Mongolei ist nun beendet. Brigitte und Rolf wollen noch länger in Georgien verweilen und dann in der Türkei und auf den griechischen Inseln überwintern.
Mit Noro, HK und Bimo fahren wir in das Hauptweinanbaugebiet von Georgien – nach Kachetien. Etwa 45 km nach Tibilissi beginnt das Weinanbaugebiet. Links und rechts der Straße verkauft man die geernteten Trauben, Obst und Gemüse. Auch hängen überall die süßen Leckereien aus eingedicktem Traubensaft, mit Nüssen gefüllt sehen sie aus wie Würste – Wein und auch Wodka verkaufen die Einheimischen in bereits „gebrauchten“ Plastikflaschen. Ich lese von dem guten Weißwein aus Manawi. In einem Weingut erstehe ich eine Flasche 0,75 l für umgerechnet 5,30 €, das finde ich für Direktverkauf fast ein wenig zu teuer.
Auf unserer Rundtour durch Kachetien ist Sighnaghi unser Ziel. Wir fahren durch eine hügelige Landschaft, geprägt durch den Weinanbau. Sighnaghi liegt an einem Berghang und ist von einer Mauer mit 28 Türmen umgeben. Unser Reiseführer schreibt: Die zwei- und dreistöckigen Häuser entlang der engen und verwinkelten Straßen stammen aus Mitte des 19. Jh., erbaut im klassischen ital. Stil. Schön anzuschauen sind die reich verzierten Fenster- und Torbögen, die Terrassen und Balkone vom wilden Wein umrankt. Hier muss wohl jeder Georgienbesucher gewesen sein!
Wir fahren mit unserem Mobil auf der engen Hauptstraße durch den kleinen Ort abwärts, als uns ein vollbesetzter Touristenbus entgegen kommt. Parkende PKW auf der Straße erschweren die Durchfahrt unter niedrigen Balkonen. Es geht weder vor noch zurück – und wir mittendrin. Einige PKW müssen um parken, der Bus führt eine lange Schlange von PKW hinter sich her. Erst dann können wir hinab zum Busparkplatz im Stadtzentrum. Wir machen uns sogleich auf zur Stadtbesichtigung. In den letzten Jahren wurde in Sighnaghi vieles restauriert und modernisiert, so dass sich der Ort heute als Schmuckstück präsentiert. Der Busparkparkplatz eignet sich ideal zum Übernachten, denn in den späten Abendstunden sind mit den Bussen auch die meisten Touristen fort.
Abends geht es Werner und Peter nicht so gut. Warum mussten sie auch in einem Café die Spezialität des Hauses: Eis mit Rotwein und Früchten probieren? Das hört sich doch zum K… an!!!


   |   Tages KM: 140   |   GPS Nord: 41°36'56   |   GPS Ost: 45°55'07

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Donnerstag, 20.9. Mtskheta - Tiblisi Stadtrundfahrt

Diese Tour hat Nino für uns organisiert, Giorgi (Georg) ist unser Reiseleiter und holt uns morgens um 9 Uhr mit einem Kleinbus in Mtskheta ab. Auf dem Weg in die Hauptstadt erzählt er uns allerhand wissenswertes.
Wir stoppen an der alten Stadtmauer und zu Fuß geht es durch die Altstadt mit den schön restaurierten alten Häusern. Georg führt uns in die alte Kirche vom Königspalast und durch den Garten einer Prinzessin. Er zeigt uns einige alte Karawansereien, heute zu Wohnungen und Hotels umgebaut. Über den Mtkwari führt eine neue Brücke und man hat einen guten Überblick über diesen alten Stadtteil. Noch besser ist der Ausblick vom Festungshügel, auf ihn führt eine Gondelbahn. Oben blickt die Statue „Mutter Georgien“ auf die Stadt hinab. Zu Fuß geht es über Stufen abwärts Richtung Festung Narikala. Unterhalb befinden sich die alten Schwefelbäder. Sie sind im iranischen Stil gehalten und restauriert. Einige können noch heute benutzt werden, das Wasser aus den warmen Quellen ist 24-38° warm. Das alte Viertel wurde gründlich restauriert und ist hübsch anzusehen.
Mit unserem Minibus geht es zur Sameba- Kathedrale – eine der größten orthodoxen Kirchen der Welt. Erst 2007 fertiggestellt, ist sie nicht nur von außen sehr imposant. Innen ist man dabei die Kathedrale mit Gemälden zu verzieren. Auch die Stelen im Außenbereich sind noch nicht vollständig mit religiösen Motiven und Ornamenten versehen.
Von hier geht es nach Mtskheta zurück, wir sind fuß müde und voll von Eindrücken. Tbilissi ist eine so schöne Stadt. Danke für die vielen Informationen Georg, wir kommen gerne einmal wieder.
Abends genießen wir die Speisen in einem der vielen Restaurants am Platz. Morgen geht es weiter nach Kachetien – dem Weinanbaugebiet von Georgien.



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Mittwoch, 19.9. Stepansminda - Mtskheta

Schon bereits morgens um 6 Uhr zeigt sich mit den ersten Sonnenstrahlen der schneebedeckte Gipfel des Kazbegi. Im Laufe der nächsten Stunden hüllt sich der Gipfel nach und nach in Wolken. Wir müssen die Uhr in Georgien wieder um 1 Stunde vorstellen, so begeben wir uns um 9.30 Uhr nach „neuer“ Zeit auf die Weiterfahrt.
Die inzwischen sehr gut ausgebaute Straße führt uns rasch bergan. Schon im 1. Jh. v. Chr. war diese Route eine der beschwerlichsten zwischen dem Norden und dem Orient. Die Karawanen hatten bei der Überquerung des Kaukasus nicht nur mit Lawinen, Steinschlag und Nebel zu tun, auch die Menschen – Räuber und selbstherrliche Bergfürsten – waren den Reisenden und Händlern eine Plage. Um den Weg zu schützen wurde die Festung Darjal erbaut. 1799 wurde der 207 km lange Weg wegen seiner strategischen Bedeutung offiziell zur Heerstraße und bis 1863 immer weiter ausgebaut. 20 Jahre später verlor die Heerstraße an ihrer wirtschaftlichen Bedeutung – die Eisenbahnverbindung Baku – Tbilissi war fertiggestellt.
Befahrbar ist die Trasse über den Kreuzpass (2375m) nur von April bis Oktober. In den Wintermonaten wird sie von meterhohen Schneebergen blockiert.
Bei dem heutigen schönen Wetter entdecken wir die Farbschattierungen der Berge. Wasserfälle rauschen über Felsen und tief im Tal schlängeln sich die Flüsse. Wir kommen durch das Dorf Gudauri, eines der beliebtesten Skisportzentren in Georgien. Es gibt Sessellifte und eine Reihe von Hotels.
In Serpentinen geht es abwärts. Unten am Fluss gönnen Peter und ich uns bei dem schönen Wetter eine längere Mittagspause. Die Festung Ananuri haben wir uns bereits 2mal angesehen. Von hier wurde das strategisch wichtige Aragwi-Tal kontrolliert. Die Burg wurde mehrmals belagert. Es gibt 2 Kirchen in der Anlage. Das Gelände befindet sich am nordwestlichen Ende des Stausees mit vielen schönen Fotomotiven.
Am späteren Nachmittag erreichen wir unseren Übernachtungsplatz in Mtskheta. Dieser Ort war die alte Hauptstadt Iberiens und geistiges Zentrum Georgiens. Mtskheta liegt am Zusammenfluss von Aragwi und der Mtkwari. Sehenswert im Ort die Sweti Zchoweli Basilika aus dem 11. Jh. Ein Schmuckstück in altgeorgischer Baukunst und bis heute eines der wichtigsten Gotteshäuser im Land und Wallfahrtsort der Georgier. Es gibt viele Legenden warum diese Basilika zu ihrem Namen kam. Im Innenraum viele schöne Ikonen und an einer Seitenwand eine Kopie der Heilig-Kreuz-Kirche in Jerusalem über der Grabstätte von Jesus. Viele tiefgläubige Personen knien vor verschiedenen Altären und beten – das erstaunt mich immer wieder.
Abends Beisammensein mit Brigitte und Rolf unter freiem Himmel. Nach langer Zeit haben wir sommerliche Temperaturen auch am Abend.


   |   Tages KM: 135   |   GPS Nord: 41°50'35   |   GPS Ost: 44°43'22

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