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- 2008-2

Lustig ist das Zigeunerleben?

...Während unserer gemeinsamen Reise durch Rumänien ist ein kleines Lied nach der Melodie „Lustig ist das Zigeunerleben“ auf die Gruppe gedichtet und gesungen worden. Hier der Text:

Lustig ist das Zigeunerleben
Varia vaira ho
Bauchen nur im Mobil zu leben
Varia ……
Haben jeden Tag ein neues Ziel,
fahren weit herum und wir sehen viel
Varia …..

Lustig ist das Zigeunerleben
Varia ……
Am Tage fahren und abends einen heben
Varia …….
Dann sitzen wir beisammen am langen Tisch
Wir braten das Fleisch und wir grillen den Fisch
Varia …..

Lustig ist das Zigeunerleben
Varia …..
Fröhlich zu sein das ist unser Bestreben
Varia ……
Und gehen uns einmal die Moneten aus,
dann drehen wir um und fahren nach Haus
Varia …..

Lustig ist es mit Käte und Horst zu reisen
Varia…
Mittags wir leckere Hot-Dogs verspeisen
Varia …
Und wenn Horst dann seine Späße macht,
die ganze Gruppe johlt und lacht
Varia...

Will man Anke und Harald im Urlaub sehn
Varia ….
Dann muss man morgens schon früh aufstehn
Varia …..
Gemeinsam schwimmen - ja, das macht spaß,
wir springen zusammen ins kühle Nass
Varia ……

Gemütlich ist es im Zehnergespann
Varia …
Wenn wir hungrig sind, dann halten wir an
Varia …
Zum Kaffee holt Vera dann 1 - 2 -3 ,
den leckeren Butterkuchen von Heinz herbei
Varia ….

Ulla und Horst die kamen zu dritt
Varia…
Sie brachten ihren Dackel Eddie mit
Varia …
Und vergaßen sie die Wurst mal auf dem Teller,
Dackel Eddie, der war ein ganz schneller
Varia….

Text von Anke und Harald:

Lustig ist das Zigeunerleben mit Peter und
Monika
Varia ….
Viele Kirchen und Klöster wir sehen und alles ist
wunderbar
Varia ….
Möge erklingen aus unserem Mund,
danken wir euch zwei für diese Stund
Varia ….


Freitag, 18. 7.

Gemeinsames letztes Frühstück in der kleinen Bäckerei bei Berger mit Anke und Harald bis um 9 Uhr bei Berger der Shop öffnet. Wieder sind wir überrascht was wir so alles benötigen (oder auch nicht)! Bei einem Reifenhandel in Schwabach bekommt unser Mobil (102 000km) 6 neue Reifen und Haralds Reifen wird repariert. Wir wollen übers Wochenende bei unseren Freunden in Schwabach bleiben, Anke und Harald wollen ihrer Tochter in Erlangen einen Überraschungsbesuch abstatten. Etwas wehmütig winken wir Anke und Harald hinterher, als sie mit ihrem Mobil davon brausen.

   |   Tages KM: 55

Donnerstag, 17. 7.

Die Trennung von Käte und Horst fallen schwer, sie wollen weiter nach Kärnten. So fahren wir mit Anke und Harald alleine weiter Richtung Norden. Von unserem 1. Etappenziel Linz, kommen wir in einen Stau. Vollsperrung der Autobahn bei Ypps, ein LKW hatte einen Reifenplatzer und hängt mit dem Fahrerhaus über das Brückengeländer. Dabei fließt eine größere Menge Dieselkraftstoff in den Fluss. Von 3 Spuren geht es Stoßstange an Stoßstange auf eine Spur und dann über Landstr. schleppend wieder auf die Autobahn. Wir sind dankbar, dass wir unseren Reifenplatzer auf einer Landstr. hatten. Am Mittag kurzer Einkaufsstopp in einem Bekleidungsmarkt, auf viele Posten reduzierter Ware erhalten wir nochmals 50% Rabatt. Wir schlagen kräftig zu und könnten und ohne weiteres nochmals mit den nun gefüllten Kleiderschränken nach Rumänien aufbrechen. Abends übernachten wir auf dem Stellplatz von Berger Campingartikel in Neumarkt/Oberpfalz.

   |   Tages KM: 471

Mittwoch, 16. 7.

Ich gehe am Vormittag in eine Gemäldeausstellung in die „Albertina“ – die anderen schauen sich das Hundertwasserhaus und das Kunsthaus Wien mit der „Hundertwasserausstellung“ an. Mittags treffen wir uns gemeinsam in der Innenstadt. Das warme Hochsommerwetter (über 30° C) lädt immer wieder zu Pausen in den zahlreichen Cafes ein. Einigen steht der Sinn nach Leberknödelsuppe, doch die ist leider bei den von uns angesteuerten Gaststätten nicht auf der Speisekarte. Peter und ich verspeisen im Cafe Central traditionelle „Wiener Küche“: Topfenknödel und Marillengebäck dazu trinken wir „Kaisergespritzten“: kühler Weißwein aufgefüllt mit Mineralwasser und einem Spritzer Hollerblütensirup – sehr erfrischend. Am späten Nachmittag besuchen wir nochmals unsern Sohn und grillen Fisch am Abend gemeinsam auf der Dachterrasse. Über uns Vollmond und Sternenhimmel. Wien von oben betrachtet kann auch sehr schön sein.

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Dienstag, 15. 7.

Der Stellplatz ist trotz „Straßenstrich“ in der Nähe recht ruhig. Am Vormittag sehen wir uns gemeinsam das Sommerschloss Schönbrunn an. Mit Audio Guide dauert so eine Grand Tour ca. 1 Stunde. Wir werden durch 40 Räume geleitet und erfahren allerhand wissenswertes über das Leben bei Hofe. Mittags stärken wir uns auf dem Naschmarkt. Horst und Käte sind bei Freunden in Wien eingeladen und wir anderen machen einen Bummel durch die Mariahilfer Str. Peter und ich treffen unseren Sohn mit Schwiegertochter in ihrer Wiener Wohnung. Abends besuchen wir ein nettes ital. Restaurant in der Altstadt. Vorteil einer Altstadt Wohnung – man kann alles bequem zu Fuß erreichen.

Montag, 14. 7.

Gegen Morgen setzt wieder Gewitterregen ein und das Wasser um uns herum auf den Wiesen steigt. Peter Sorge rückwärts im Matsch sich festzufahren nimmt zu. Sie erweist sich als unbegründet, doch als Harald als nächster auf den befestigten Weg fährt, stellt er fest: Plattfuß vorne rechts. Nun muss erst einmal ein geeignetes Plätzchen für den Radwechsel gefunden werden, ist doch der Platz durch den Regen eine einzige Matschwüste. Kurz vor dem Eingang ergibt sich eine Möglichkeit. Radschrauben lösen – Reserverad (natürlich an unmöglicher Stelle unter dem Auto montiert) abmontieren und alles bei strömendem Regen und aufgeweichtem Boden. Haralds Frühsport – wie anderen können nur den Schirm halten und zuschauen. Schon nach 30 Min. können wir unsere Fahrt nach Wien starten. Kurz vor der Grenze geben wir noch unsere letzten Forint für Einkäufe im Supermarkt aus. Um die Maut in Ungarn für die letzten 3 km zu sparen, fahren wir über die Landstr. nach Österreich und erst dann auf die Autobahn. Dadurch verpassen wir die erste Tankstelle um die GO-Box für Österreichs Autobahnen zu kaufen. Wir verlassen die Autobahn an der nächsten Ausfahrt, zum Glück ohne Kontrolle. Die Bundesstr. 10 fährt sich auch gut und unser Navi führt uns auf einen neuen Stellplatz in der Nähe der UNO-City in Stadlau. Wir sehen kein Mobil – nanu keine Wienbesucher? Handwerker auf dem Gelände klären uns auf: der Platz hat nicht kostendeckend gearbeitet und der Platz wurde wieder geschlossen. Man nennt uns aber eine Stellplatzmöglichkeit am Messe-Zentrum (Prater). Umgeben von viel grün stehen wir in einer ruhigen Sackgasse und die nächste U-Bahn (U2) ist auch nah. Ruck-Zuck sind wir im Zentrum, machen zu Fuß einen Rundgang und weil wir Hunger verspüren, vertilgen wir beim Figlmüller ein Riesenschnitzel. In der U-Bahn Unterführung war zu lesen: bis heute wurden in Wien über 11 Mio. Schnitzel gegessen. Ein Muss ist auch der Stefans-Dom mit Audio Guide kann der Rundgang nach eigenem Tempo bestimmt werden. Zu Fuß an historischen Gebäuden vorbei geht es zum Schottenring, von hier führt die Straßenbahn 38 nach Grinzing. Wir wollen in ein Weinlokal mit Musik. Das erste das wir ansteuern, überzeugt uns nicht. Beim 2. Lokal „Robert Stolz Heuriger“ haben wir Glück. Obwohl wir etwas abseits sitzen – können wir viele Lieder mitsingen, die die Musiker von Tisch zu Tisch mit Quetschkommode und Geige zum Besten geben. Beim 3. Glaserl „Gspritzten“ oder „Heurigen“ kommen sie auch zu uns an den Tisch. Wir singen: „Lustig ist das Zigeunerleben“ und „da wird die Sau geschlacht“, Die Stimmung ist auf dem Höhepunkt. Froh gestimmt machen wir uns gegen 22 Uhr auf den Weg zur Straßenbahn.

Erkenntnis des Tages: Einige merken nicht, wenn bei Ihnen eine Schraube locker ist – andere sofort wenn 5 Schrauben locker sind.


   |   Tages KM: 121

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Sonntag, 13. 7.

Bei sonnigem Sommerwetter fahren wir entlang der Donau. Kleine Orte mit blumengeschmückten Gärten haben sich für Sommergäste herausgeschmückt. An Freibädern endlose Autos auf Parkstreifen – alles strömt ans und ins Wasser um sich zu erfrischen. Gegen Mittag erreichen wir bei schwülwarmen Temperaturen den kl. Thermalcamping in Lipot, unweit der österreichischen Grenze. Im Schatten beschließen wir erst gegen Abend das Bad aufzusuchen, dann wenn die meisten Gäste abreisen. 17.30 Uhr machen wir uns auf den Weg, am Himmel sind bereits dunkle Wolken aufgezogen und entfernt hören wir Donnergrollen. Wir sitzen im größeren Becken 38° mit ca. 50 Pers. und mehr, wie in einer großen Badewanne. Die anderen Becken bringen ein wenig mehr Erfrischung. Schon bald fallen die ersten Regentropfen und Blitze zucken am Himmel. Wir verlassen mit vielen anderen Gästen eilig das Bad. Kaum, dass wir unsere Mobile erreicht haben, sehen wir einen grellen Blitz und hören sogleich den Donner – das Gewitter muss direkt über uns sein. Was sich nun über uns an Regen entlädt ist wie Dauerduschen und zu allem Pech kommt nun auch noch Sturm auf. Horst und wir haben die Markisen draußen und nicht gesichert. Unter großer Anstrengung schaffen wir zu viert, mal so gerade, sie einzufahren. Pitschnass bis auf die Haut springen wir in die Mobile. Weil der Regen nicht aufhört, beschließen wir unser heutiges „Kartoffelpufferessen“ in die große Gemeinschaftsküche samt Abwasch zu verlegen. Dieser Platz ist, durch die vielen Fahrradtouren entlang der Donau, bestens auf solche Fälle eingerichtet. Nach getaner Arbeit – der Regen hat inzwischen aufgehört – wollen wir am Wasser noch etwas beisammen sitzen. Doch die Mücken machen uns einen Strich durch die Rechnung. Im Auto spielen wir noch eine Runde „6 nimmt“, bis uns die Müdigkeit in die Betten zwingt.

   |   Tages KM: 175

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Samstag, 12. 7.

Heinz und Vera verlassen uns, sie wollen weiter über Österreich nach Süddeutschland und dort noch ein wenig in einem Thermalbad relaxen. Wir anderen brechen auf zur Stadtbesichtigung von Budapest. Gleich gegenüber vom Campingplatz fährt die Vorortbahn. Doch leider gibt es die Fahrkarten nur gegen passende Münzen aus dem Automaten - und wir haben nicht genügend Münzen. In einem älteren Reiseführer steht, dass die Fahrkarten auch beim Schaffner im Zug erworben werden können. Vom Schaffner ist weit und breit nichts zu sehen, so fahren wir wieder mal „schwarz“. An der Endstation stehen wir dann zur Weiterfahrt in einer endlosen Schlange nach Fahrkarten an – wir wollen ins Zentrum. Es stehen mit uns viele Touristen an und es geht nur sehr langsam vorwärts. Beim Diskutieren: Einzelfahrt oder Tageskarte, kommen wir mit einer deutsch sprechenden Ungarin ins Gespräch. Sie klärt uns auf: Personen über 65 Jahren benötigen in Ungarn für öffentliche Verkehrsmittel keine Fahrkarten – nur den Ausweis. So eine wichtige Information hat uns der Campingplatz vorenthalten! Peter und ich müssen bezahlen, wir nehmen eine Tageskarte. Schon am Ausgang beim Bahnhof gibt es einen Info-Stand über Stadtrundfahrten. Käte und Horst kennen Budapest noch nicht und würden gerne eine Rundfahrt unternehmen. (4000 Forint pro Pers.) Bei 6 Pers. würde man uns einen Gruppenrabatt von 10% einräumen. Spontan schließen wir uns alle an. Vorteilhaft sind die Busse mit Hop on/ Hop off. Beliebig oft können wir bei den Stopps die Fahrt unterbrechen und wieder fortsetzen. Am Heldenplatz unterbrechen wir zum 1. Mal die Tour – zu Fuß erkunden wir die historischen Gebäude in der näheren Umgebung und werfen einen Blick ins Szechenyi Bad (die größte Badeanlage Europas). Kaum sitzen wir wieder im Bus – muss ich feststellen, dass die Markthalle heute am Samstag schon um 15.00 Uhr hat im unteren Bereich Lebensmittel, wie Gemüse, Obst, Fleisch, Brot, Käse usw. Im ersten Stock Souvenirartikel aus Ungarn und reichlich Imbissstände. Ein Muss ist die Fischerbastei in Buda mit dem wunderbaren Ausblick auf Pest. Käte lädt uns auf einen Cappuccino ins Panorama Cafe ein. Mit Zigeunermusik hat man hier ungarische Atmosphäre geschaffen. Unser letzter Weg ist zu Fuß über die Kettenbrücke. Heute ist Brückenfest und viele Buden mit „Schnick- Schnack“ und ungarischen Köstlichkeiten sind hier aufgebaut. Der Vorortzug bringt uns zum Platz zurück und wir wollen nur noch kalt duschen und viel trinken! Am Abend will es überhaupt nicht abkühlen.

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Freitag, 11. 7.

Auch auf dieser relativ kurzen Strecke gibt es auf der Landstr. Mautpflicht, und zwar auf der Ortsumgehung von Szolnok. Um die Maut zu sparen, fahren wir durch die Stadt. Natürlich ist die Strecke weder ausgeschildert, noch kennt unser Navi den Weg. Gemeinsam – Harald hat dieses mal mehr auf seinem Navi, umgehen wir die Maut. Kurz vor Budapest, wir haben höllische 35° C, tappen wir ohne Vorankündigung nochmals auf eine Mautstrecke (3 Km lang). Doch wieder haben wir Glück und geraten in keine Kontrolle. Der Campingplatz Romai ist auf der Buda Seite (Strasse 11) ausgeschildert. Die Einfahrt erkennen wir kaum wieder. Die Bäume wie eine Tunneleinfahrt, für unsere Fahrzeughöhe müsste mal dringend etwas unternommen werden. Die erste Nacht sollen wir sofort in bar bezahlen, erst dann dürfen wir unseren Stellplatz suchen. Peter hat unter hohen Bäumen für uns ein schattiges Plätzchen ausfindig gemacht. Nur an tief hängende trockene Äste hat er nicht gedacht und reißt diese sogleich mit der Reling ab. Völlig abgeschlafft hängen wir auf unseren Stühlen vor den Mobilen und betrachten das Treiben um uns herum. Diese Hitze ist einfach nur mörderisch!

   |   Tages KM: 223

Donnerstag, 10. 7.

Rund 80 km, dann haben wir unser Ziel für heute, den Campingplatz in Hadjuszoboslo erreicht. Unterwegs, gleich hinter der Grenze, fahren wir mal wieder ohne Lkw Maut. Eine Umfahrung ist nicht möglich. Ungarische Straßengebühr-Mafia! Den Campingplatz kennen ihn bereits aus der Hinfahrt und haben schnell ein Plätzchen für uns alle gefunden. Der Platz ist gut besucht: Polen, Ungarn und Rumänen, auch noch ein paar Deutsche bevölkern den Platz und suchen Erholung. Wir kaufen das gute Mineralwasser und weil eine Flasche vom Wagen auf eine spitzen Stein stürzt – trinken wir die Flasche leer – puh wie das Wasser schmeckt! Vielleicht hat man beim Befüllen nicht aufgepasst, irgendwie schmeckt es schwefelig! Anstandslos wird die gesamte Menge getauscht. In der Campingplatzgebühr ist der freie Eintritt ins Thermalbad enthalten. Ich erlebe zum ersten Mal das Bad im Sommer. Dicht an dicht liegen, sitzen und stehen die Personen. Zwischen den Handtüchern ist mal grad 1 Handbreit Platz. Alle Altersklassen bewegen sich schleppend durchs Bad. Ich habe das Gefühl zu einer Großveranstaltung unterwegs zu sein. Käte und ich machen eine Shoppingtour und werden fündig! Für die pediküre im Hotel Silver bezahlen wir leider zu viel. Peter hat an anderer Stelle etwas preiswerteres gefunden. Unser Reiseabschlussessen findet im Restaurant „Grünes Haus“ statt. Wir haben schon aus Rumänien telef. vorbestellt, Menü Entenbraten. Das Essen besteht aus Vorsuppe, Hauptgang, und Nachtisch. Wir trinken Bier und Wein, gönnen uns einen Absacker: Palinka und bezahlen nicht mehr als 27.00€ pro Paar. Es hat vorzüglich geschmeckt. Die Krönung des Abends ist die Weinstube am Wasserturm. Wir können draußen im Holzpavillion sitzen und den lauen Abend genießen. Gegen 23.00 Uhr wollen die ersten nach Hause und wir beschließen alle zu gehen. Männer, ihr habt wieder mal erstklassig gekocht!

   |   Tages KM: 82

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Mittwoch, 9. 7.

Heute liegen 300 km Fahrstrecke vor uns. Wir berühren nur die Städte Targu Mures, Cluy Napoca (Klausenburg). Die Stadt (drittgrößte des Landes) erreichen wir über einen Berg, sehen von oben die Größe und entschließen uns dann doch nur zu einem Großeinkauf vor den Toren der Stadt. Die Strasse zur Landesgrenze wird von vielen LKWs befahren und die schmalen Strassen erschweren das Überholen. Ab und zu schleichen dann auch noch Pkws vor uns her – wir sitzen fast auf der Stoßstange. Einige eilige „Überholer“ bringen den einen oder andern von uns in starke Bedrängnis. Gegen 17 Uhr erreichen wir unseren Übernachtungsplatz, einen Thermalcamping in der Nähe non Oradea. Schon am Nachmittag haben wir die Einkäufe für unser heutiges Abschlussessen in Rumänien eingekauft. Es gibt Kesselgulasch – jede Familie kocht und brutzelt rum nach „Art des Hauses“. Seit gestern ist für heute ein Zigeunerabend mit passender Bekleidung angesagt – die Frauen im Zigeunergewand. Als endlich die dampfenden Töpfe auf dem Tisch stehen, erscheinen die Familien und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Fast alle Frauen haben Kleider, Röcke und bunte Tücher um die Hüften geschlungen, die Haare mit Kopftüchern bedeckt und reichlich Schmuck angelegt. Ich habe mir aus einem Mokkalöffel und Gummiband einen Ohrring gebastelt. Horst neckt. „Du bekommst noch was hinter die Löffel“. Peter habe ich aus 2 Feudellappen während der Fahrt eine Weste genäht und ihm ein schwarzes Schnurbärtchen
gemalt. Heinz hat sein Nachthemd angezogen und Harald trägt eine witzige Krawatte und Kopftuch. So haben wir gemeinsam bis kurz vor Mitternacht jede Menge Spaß.


   |   Tages KM: 310

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Dienstag, 8. 7.

Heute wollen wir uns einige Kirchenburgen ansehen, die erste befindet sich gleich im Nachbarort Cisnadie (Heltau). Als wir kurz nach 9 Uhr den Ort erreichen, sehen wir am Eingang zur Kirchenburg: geöffnet ab 10 Uhr. Horst traut sich und fast an die wuchtige Tür. Oh Wunder – sie lässt sich öffnen. Und auch die 2. Tür zum Innenhof. Wir blicken uns um, als eine energische deutsche Stimme uns zurück ruft. Der nette Küster will für unsere kleine Gruppe eine Sonderführung machen (5 Lei pro Pers.) Er erklärt uns ausführlich den Aufbau. Kirchenburgen waren Schutzburgen der Einwohner bei „Blitzüberfällen“. So haben die Bauern ihre Vorräte schon in Lagerschuppen bei der 2. Ringmauer deponiert. Frauen, Kinder und Alte wurden, sobald Nachbarorte bei Gefahr Rauchzeichen gaben, mit Glocken läuten herbeigerufen. Männer übernahmen die Verteidigung. Der äußere Ring hatte einen Wassergraben mit Zugbrücke. Verteidigungstürme waren nach Gewerken der Handwerker benannt und wurden von dieser Zunft instand gehalten. In dieser Kirche war ein Jahrhunderte ein geheimer Schatz vergraben. Von dem nur die Pfarrer wussten und es untereinander weitergaben. Als nun die Kirche aufwändig restauriert wurde – hat man den Goldschatz hierfür verwendet. Sehenswert ist der Flügelaltar von Veit Stoss. Die nächste Kirchenburg auf unserem Weg ist Biertan. Wir müssen uns sputen, denn um 12 Uhr (so steht es in unserem Reiseführer)ist Mittagspause. Mit hängender Zunge erreichen wir über einen hölzernen Treppengang mit vielen Stufen die auf einem Hügel liegende Kirchenburg. Auch hier ist der Aufbau nach gleichem Schema wie in Heltau. Besonderheit dieser Kirche: ein Schloss für die Schatzkammer mit 13 Schließungen. Auch hatte man für verkrachte Ehepaare einen Raum in den sie gesperrt wurden bis sie sich wieder vertrugen, mit nur 1 Bett, 1 Stuhl, 1 Teller, 1 Löffel, etc.- Ehetherapie? Wir verlassen Biertan Richtung Copsa Mare (Rundweg) und schon nach einigen 100m halten Straßenbauarbeiten mit Bagger uns davon ab weiter zu fahren. Wir müssen alle auf der einspurigen Strasse wenden. Horst setzt zurück und landet mit dem linken Hinterreifen im Graben. Das rechte Vorderrad hängt in der Luft und dreht durch. Peter ordnet an, dass alle Frauen auf dem Beifahrersitz platz nehmen, die rechte Seite benötigt „Ballast“! Als erste springe ich ins Auto und nehme platz. Ich mache mich ganz schwer. Käte steht hinter dem Sitz. Und nun läuft alles wie geschmiert, hinten schieben und vorne wieder Bodenkontakt! Wir müssen Horst versprechen während des Urlaubs nicht abzunehmen, immer unsere Teller leer zu essen und abends kräftig zu trinken. Durch die hügelige Landschaft erreichen wir bald Sighisoara (Schässburg) dem Rothenburg des Ostens. Leider können wir den ersten Campingplatz nicht anfahren, die Tordurchfahrt eignet sich mehr für Pkws. Wir finden dann ganz in der Nähe noch einen viel besseren. Das pittoreske alte Zentrum Schässburgs auf dem steilen Burgberg gehört seit 1999 zum Unesco- Weltkulturerbe. Die bewohnte Burg mit ihrer vollständigen Mauer und den neun ehemaligen Zunft-Türmen ist das besterhaltene mittelalterliche Ensemble des Landes. Von unserem Platz steigen wir über 130 Stufen in die Oberstadt und von hier nochmals 175 Stufen durch einen überdachten Holzaufgang (Schülertreppe) zur gotischen Bergkirche. Auf dem Berg befand sich auch die dt. Schule, so hatten die Schüler im Winter einen sicheren Schulweg. Um den Marktplatz stehen hochgiebelige Bürgerhäuser und durch den alten Stundturm (Peter, Anke und Harald wagen den Aufstieg) gelangen wir in die Unterstadt. Am Abend essen wir in einem rustikalen Restaurant landestypische Speisen. Nachts Gewitter. Zum 1. Mal haben wir die Stühle draußen gelassen – nun sind sie pitschnass.

   |   Tages KM: 128

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Montag, 7. 7.

Mit den zu um 9 Uhr bestellten Taxis fahren wir nach Sibiu zum „Deutschen Forum“. Hier soll uns Anneliese Tuth, unsere Stadtführerin für Sibiu (Hermannsstadt) abholen. Sie erklärt uns die Gebäude um den Piata Mare sehr ausführlich. Wir werfen einige Male einen Blick in die Hinterhöfe, früher sicher sehr sehenswert – jetzt alles heruntergekommen. Die Bausubstanz ist schlecht und über Jahrzehnte ist ein Reparaturstau entstanden. Einige Gebäude wurden bereits renoviert, aber bei vielen ist die Eigentumsfrage noch nicht geklärt. Anneliese führt uns (leider viel zu langsam) in die kath. und ev. Kirche. Wir besuchen die Plätze Huet und Mica, sehen die dicken Stadtmauern mit ihren Wachtürmen, die Lügenbrücke und beenden die Tour in einer deutschen Bücherei. Hier kann man Informationen über alte dt. Städte/Orte in Rumänien erwerben. Nach einer Erholungspause schwirren wir Gruppenweise aus. Mit Anke und Harald durchstreifen wir einige Plätze und Gassen – probieren Röcke und befinden sie als zu teuer oder nicht schön genug. Mehr können unsere Männer weiß Gott nicht sparen! Am großen Obst- und Gemüsemarkt fällt uns die Auswahl schwer. Wir kaufen wieder viel zu viel und lassen uns dann mit einem Taxi zum Campingplatz nach Michelsberg zurück bringen. Heute ist es schwülwarm und selbst die kleinsten Tätigkeiten treiben Schweißperlen auf die Stirn. Heute Abend gibt es als Schlummertrunk: Baltikumbowle (Rezept siehe Reisebericht Baltikum). 1,5 Kg Eis haben wir ruck-zuck weggeschlemmt.

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Sonntag, 6. 7.

2 Taxis holen uns zum Freilichtmuseum „Astra“ ab. Mit einem dt. Wegweiser machen wir uns auf den Rundgang. Leider stehen wir oft vor verschlossenen Höfen und Hütten. Bei einer Anlage von Ölmühlen heben wir Glück, der Wärter zeigt und erklärt uns (auf rumänisch) die verschiedenen Mühlen und wie sie gearbeitet haben. Zum Schluss hält er die Hand auf und ist über das Trinkgeld (3 Euro von allen) sichtlich empört. In diesem Freilichtmuseum hat man die Höfe, Mühlen, Wagen, Arbeitsgeräte und Kleidung aus ganz Rumänien zusammen getragen. Mit über 320 Häusern ist dies das größte Museum dieser Art in Rumänien. Mittags machen wir eine längere Pause im Restaurant. Den Rest der Anlage müssen wir leider im Schnelldurchgang absolvieren (Taxis sind vorbestellt). In einer kl. Holzkirche gab es eine Trauung – das junge Brautpaar kommt gerade aus der Kirche und wird mit einer weißen Hochzeitskutsche abgeholt. Die Arbeitsmoral der Wärter am Sonntag ist mehr als mäßig – die meisten haben sich verdrückt, stehen zusammen und unterhalten sich oder liegen im Gras. Derweil sind die Häuser mit einer Schnur verschlossen und man kann nur einen Blick in den Flur oder durch die Fenster werfen. So haben wir einen Eindruck wie man früher in Rumänien gearbeitet und gewohnt hat. Den Nachmittag verbringen wir faulenzend und Formel 1 sehend. Heute Abend kochen wieder mal die Männer und wir gehen in das Restaurant unweit vom Campingplatz. Draußen vor dem Lokal vermiesen uns fliegende Ameisen den Appetit. Im Lokal ist es zwar sehr warm, aber die Ameisen bleiben draußen. Das Essen fällt nicht bei allen ganz nach Geschmack aus – mein Hähnchenschnitzel ist halbroh. Überhaupt habe ich das Gefühl in einer Frittenbude zu sitzen. Horst reklamiert seine Karaffe Wein. Es waren nur 0.6 Ltr. – und bekommt eine kostenlose Nachlieferung. Der Wein ist süffig und heizt unsere Stimmung an. Als Schlummertrunk gibt es vor den Mobilen etliche Fruchtschnäpse mit Sahnehäubchen. Es wird wieder mal ein lustiger Abend. Ich schwöre, als ich im Bett liege und sich alles dreht: Morgen trinke ich keinen Schnaps!

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Samstag, 5. 7.

Heute fahren wir weiter entlang des Stausees. Auf kleinen Parkplätzen campieren Einheimische – sitzen schon frühmorgens am Lagerfeuer. Nun sehen wir auch einfache Campingplätze. Unser Stellplatz letzte Nacht war super – so etwas öfter wäre schön! Adrian hat uns folgende Frage gestellt: Was bedeutet in Rumänien an der Strasse 100 – 80 – 50? Auflösung: Auf den nächsten 100m Schlaglöcher, 80 breit und 50 tief. Bald geht die Strasse immer steiler bergan, in Serpentinen und Kehren, bis auf 2044m – wir passieren einen völlig dunklen Tunnel und sind dann auf der anderen Seite des Passes. Souvenirbuden und Restaurants laden zum Verweilen ein. Wir machen einen Abstecher zum See Balea Lac. Einige Skifahrer steigen zu Schneefeldern auf, um dann innerhalb kurzer Zeit abzufahren. Mit vielen Fotostopps und grandiosen Aussichten auf Wasserfälle und ins Tal erreichen wir über die 1 die Ebene und nach 50km den Campingplatz in Cisnadioara bei Sibiu (Michelsberg). Wir durchfahren den ehemals deutschen Ort Heltau (Cisnadie) und sind überrascht von den schönen Häusern – fast wie eine romantische Kleinstadt in Deutschland. Der Campingplatz mit einigen Holzhäusern liegt eingebettet in einer Hügellandschaft. Die Inhaberin ist eine Deutsche aus Köln. Am Nachmittag besteigen wir den nahen Michelsberg mit Burgbasilika. Bei Entrichtung unserer Eintrittsgelder erklärt die Frau uns in perfektem deutsch, dass wir den Schlüssel mitnehmen müssen. Wir treffen auf dem Hinweg eine Gruppe die auf dem Rückweg ist und uns dann den Schlüssel aushändigt. In der Basilika gibt es viele Gedenktafeln, die an gefallene deutsche Soldaten aus dem 1. Weltkrieg erinnern. Zurück im Ort erledigen wir einige Einkäufe und alle die wir ansprechen, sprechen perfekt deutsch – das verwundert uns schon. Für 7 Lei (2 Euro) erstehen Fruchtliköre, die wir zum Nachtisch mit Sahnehäubchen verspeisen. Wir müssen uns unbedingt einen kl. Vorrat anlegen.

Kurios: Eintritt zur Burg 5 Lei – ½ ltr. Likör 7 Lei.


   |   Tages KM: 123

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Freitag, 4. 7.

Abreise - Lange Diskussionen zu siebt an der Rezeption. Wir wollen nicht die 72 Lei pro Nacht und Fahrzeug bezahlen und verlangen den Chef. Uns ist die Übernachtung nur 50 Lei wert. Doch wir haben keine Chance, der antelefonierte Chef kann erst in 2 Std. hier sein. Da heißt es warten – oder bezahlen und abreisen. Wir fahren weiter. Über die 7 nach Pitesti, dann die 7c, die Fagaras, bis zum Stausee L. Vidraru. Wir befinden uns jetzt im ehemaligen Siebenbürgen und die Häuser hier sehen sehr komfortabel aus. Sie haben Blumenschmuck und viele Pensionen bieten Übernachtungen an. Die Strecke wird gebirgiger und mit einigen Kehren erreichen wir den Stausee. Es gibt für uns 4 Mobile nicht ausreichend Parkplatz, so lässt sich der Ausblick nur während der Fahrt einfangen. Etwas weiter ergibt sich eine Parkmöglichkeit. Mit unserem Auto und einer kleinen Gruppe geht es zum Fotostopp zurück an den Stausee. Gerne würden wir in dieser Gegend einen Stellplatz für die Nacht finden, es ist wildromantisch. Bald schon sehen wir einen Hinweis: Restaurant/Zelt/Pension - 4 Km abseits der Strasse. Der schmale Sandweg am Gebirgsbach steigt stetig bergan. Wir befinden uns jetzt auf ca. 780 m Höhe und es ist längst nicht mehr so heiß wie in Bukarest. Peter und ich fahren vor. Der Restaurantbesitzer möchte 40 Lei für die Übernachtung haben. Entschieden zu viel – finden wir und fahren zu den anderen zurück. Inzwischen hat Käte, gar nicht weit vom Weg entfernt, ein nettes Plätzchen für uns alle gefunden. Spontan parken wir ein, trinken Kaffee vor dem Mobil. Die Männer tragen Holz für ein Lagerfeuer zusammen und wir Frauen sammeln Tannenzapfen zum Anfeuern. Abends wollen wir auf der anderen Seite vom Gebirgsbach ein Lagerfeuer entzünden. Just als wir alles beisammen haben und ein wenig beim Bier fachsimpeln, zieht ein starkes Gewitter auf. Wir schaffen noch zeitig Stühle und Tische ins Trockene und schon plätschert der Regen los. So geht es über 1 Stunde. Einige von uns haben die Befürchtung, dass der Bach über seine Ufer tritt und unseren Stellplatz überschwemmt. Doch alles geht noch einmal gut. Mit „Hilfsmaßnahmen“ entzündet Horst das Feuer. Wer am Feuer sitzen oder trinken will, muss alles hinübertragen und durch den eiskalten Gebirgsbach waten. Wir trinken Schnäpschen und Bier und werfen Alukartoffeln in die Glut. Die ersten kommen total verkohlt aus dem Feuer – die zweite Bestückung klappt dann schon besser. Mit Gesang und Späßen vergeht die Zeit wie im Fluge – bald ist es stockfinster. Horst und ich bemerken auf der anderen Bachseite im Wald ein kleines grünes Licht. Etwa ein Bär? Blinzelt er uns zu? In Brasov sind Bären eine Stadtplage und ernähren sich aus Abfalleimern. Nach und nach verlassen wir das Lagerfeuer, durch den eiskalten Bach geht es zurück.

   |   Tages KM: 193

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Donnerstag, 3. 7.

Noch gestern Abend habe ich mit der deutschsprachigen Reiseagentur aus Brasov telefonisch Kontakt aufgenommen. Man will uns für heute eine deutschsprach. Reiseleitung für Bukarest besorgen. Unser Reiseleiter Adrian erwartet uns um 9.30 Uhr vor dem Hotel Intercontinental. Der Bus fährt vom Camping zum Piaza Romana, doch weder beim Busfahrer noch beim Campingplatz können wir Fahrkarten erwerben – ausverkauft. So bleibt uns nichts anderes übrig, als schwarz zu fahren. Prompt geraten wir in eine Kartenkontrolle. Ich sitze mit dem Rücken zum Geschehen – und als eine Frau mir einen Ausweis zeigt denke ich, sie ist schwer behindert und fordert einen Sitzplatz. Ich stelle mich zu Anke und Peter (die lachen sich ins Fäustchen und klären mich auf – sie wurden nicht kontrolliert), inzwischen verlangt die Kontrolle von den anderen unserer Gruppe die Fahrscheine. Ich versuche sprachlich die Angelegenheit zu klären. Gott sei Dank – spricht die 2. Kontrolleurin englisch. Wir dürfen bis zum Piaza Romana weiterfahren und sollen dort die Fahrkarten nachlösen. Doch weil die Kontrolle schon vorher aussteigt – und wir eh schon spät dran sind, „vergessen“ wir unser Versprechen. Vom Piaza Romana sind es noch etliche hundert Meter bis zum Hotel. Adrian, unser Reiseleiter, erwartet uns bereits. Zuerst geht der 2 ½ Std. Spaziergang durch die Altstadt. Nur einige wenige alte Gebäude aus der Zeit vor Ceausescu sind erhalten geblieben. Er hat nach dem großen Erdbeben 1977 rigoros ein ganzes Stadtviertel abgerissen und mehr als 70 000 Menschen kurzfristig umgesiedelt. Man bezeichnet im Volksmund seine Zeit als das 2. Erdbeben! Der Regierungspalast, den er sich erstellen ließ, gilt als das zweitgrößte Gebäude der Welt. 1984 wurde mit dem 3geschossigen, 84 m hohen Bau begonnen. Er umfasst 265 000 m² und war bis zum Tod von Ceausescu 1989 noch nicht fertig gestellt. Mehr als 400 Architekten und über 20 000 Arbeiter (größtenteils politische Gefangene) waren mit dem Bau beschäftigt. Allein im 2. Stock gibt es mehr als 450 Riesenräume. Gorbatschov`s „Öffnung“ zum Westen hat nicht nur der DDR eine Wende beschert, sondern auch den Sturz des Diktators Ceausescu hervorgerufen. Am besten haben mir gefallen: das Sparkassengebäude, Athenäum (jetzt Philharmonie), Hanul lui Manuc (Karawanserei), Universität und etliche alte Kirchen. Am Revolutionspalast erzählt Adrian uns wissenswertes (für uns) aus der Zeit des Diktators (22 Jahre an der Regierung). So musste er z. B. mit seiner Schwester im Alter von 8 Jahren, für zwei Apfelsinen (er hat zuvor noch nie welche gesehen) einmal 8 Std. anstehen. Über vieles können wir nur den Kopf schütteln. Was leben wir in Deutschland doch „frei“ - in jeder Hinsicht! Nach der Stadtbesichtigung ist Freizeit für alle. Peter und ich durchstreifen noch ein wenig die Einkaufsstrassen und gehen in ein von außen unscheinbares Kaufhaus. Im Erdgeschoß - Schmuck und Kosmetik, im 1. Stock Damenboutiquen mit mod. Kleidern und Abendgarderobe, ein Kleid prächtiger als das andere (das teuerste 500 €). Haben die Frauen hier solche Möglichkeiten chic auszugehen? Der Durchschnittsverdienst liegt zurzeit bei 200 € im Monat – viele Rumänen haben 2 Jobs. Anhand der vielen Nobelkarossen (mit jungen Fahrern) auf den Strassen fällt der Unterschied zwischen arm und reich sehr krass aus. Mit dem Bus geht es diesmal mit Tickets zurück zum Platz. Am Abend vor den Mobilen können wir beobachten, dass die kleinen Holzhäuser nicht von Bauarbeitern – sondern auch von „leichten Mädchen“ genutzt werden.

Spaß des Abends: Horst hat alles mit der Rückfahrkamera aufgenommen.


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Mittwoch, 2. 7.

Gegen Morgen frischt der Wind auf. Nur Anke und ich entscheiden uns zu einem Brandungsbad. Während Anke in Strandnähe den mitgebrachten Kanister mit Wasser auffüllen will, naht von hinten eine große Welle und reißt sie zu Boden. Als sie lachend wieder auf die Füße kommt, ist sie Brillenlos. Wir tasten den Boden ab – doch die Brille bleibt verschwunden – ein Opfer an den Meeresgott. So früh am Morgen sind wir die einzigen im Meer. Wir lassen uns durch die Brandung erfrischen, keine 10 Min. und wir hören einen schrillen Ton aus der Trillerpfeife. Da gibt es in der Einsamkeit doch einen Badewärter. Wir winken im freundlich zu und verlassen das Wasser. Gemeinsam sitzen wir zu sechst am Frühstückstisch, alsbald öffnet sich die „Haustür“ von Vera und Heinz. Heinz erscheint auf der Bildfläche, steigt aus dem Mobil und ruft uns laut ein „Guten Morgen“ zu. Vera schiebt den Fliegenvorhang zur Seite, wünscht uns auch einen Guten Morgen und dann haut der Wind ihr die Tür mit voller Wucht auf die Nase. Oh – das ist noch mal gut gegangen. Die Brille nur verrutscht und nicht kaputt. Wie immer ist um 9 Uhr Abfahrt. Wir wollen über Nebenstrecken fahren, gelangen aber doch wieder in Mangalia auf die Hauptstr. Unser Navi hat viele Nebenstr. nicht im Programm, so ist doch wieder die Landkarte gefragt. Wir kämpfen uns zur B3 durch und fahren alsbald entlang der bulgar. Grenze bis zur Grenzstadt Silistra. In der Nähe der Donau stoppen wir vor einem Kloster, direkt an der Strasse. Ein junger Mann ist bereit uns das Kloster und das Museum zu zeigen – auch können wir hier unsere letzten Altkleiderspenden loswerden. Das Kloster besteht erst seit 1936 und zurzeit leben hier 16 Mönche. Er führt uns durch das Museum mit Funden der Region. Im 1. Stock sind kirchliche Gegenstände ausgestellt. Neben der Klosterkirche mit ihren gut erhaltenen biblischen Bemalungen, gibt es einen gesonderten Raum. Unter Glas befinden sich Reste von einem Steinkreuz. Der Apostel Andrew soll vor 2000 Jahren es im Nachbarort aufgestellt haben. Wir werden zum Lunch eingeladen. Leider müssen wir die Einladung ablehnen, da wir erst die Hälfte unsere Etappe hinter uns haben und niemand weiß wie lange die Überfahrt mit der Fähre in Anspruch nimmt. Als dann die Fähre erreicht ist, gibt es nur noch Platz für 2 Mobile. Mit Beladen und Überfahrt vergeht 1 Std. Von uns möchte man 87.50 Lei haben. Peter erstreitet einen Rabatt – so zahlen wir nur 50 Lei. Per Funk teilen wir Heinz und Harald den Preis mit. Nachdem alle vollzählig sind, geht es zügig weiter durch reife Getreidefelder. Riesige Felder lassen uns zu dem Entschluss kommen, dass es hier noch Kolchosen gibt. Ein kleiner Bauer kann unmöglich so viel Land bearbeiten. Das letzte Stück nach Bukarest geht über Autobahn und den Umgehungsring. Wir erreichen den Campingplatz zielgenau und müssen zu unserem Bedauern feststellen, dass sich unser Stellplatz auf der asphaltierten Fläche am Eingang befindet. Der heiße Asphalt und der sture junge Mann in der Rezeption – hier bleiben wir nicht länger als nötig! Als dann nachts um ½ 3 Uhr noch ein Fußballmatch neben uns ausgetragen wird, ist Peters Geduld am Ende. Wutentbrannt springt er aus dem Bett. Schnell eine Hose angezogen, raus aus dem Mobil und weist die jungen Männer zurecht – er droht auch mit der Polizei. Der junge Mann in der Rezeption nimmt die Beschwerde entgegen – aber sagt zu seiner Entschuldigung, dass die Männer NL und Belgier und keine Rumänen sind. Peter Antwort darauf: und wir sind Deutsche – wir werden dafür nicht bezahlen! (We are German and we are not paying).

   |   Tages KM: 322

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Dienstag, 1. 7.

Am Vormittag wurde wieder mal Großeinkauf bei Carrefour gewünscht. Mit diesen Vorräten können wir beruhigt die Weiterreise antreten. Es sind nur etwa 60 km bis Mangalia. In Vama Veche, kurz vor der bulgarischen Grenze, soll es noch einsame Traumstrände geben. Doch von Constanza Anfang bis Ende stehen wir im Stau. Nur mühselig geht es voran. Viele LKWs quetschen sich von Seitenstraßen zwischen uns – manchmal haarscharf am Spiegel vorbei. Wir erreichen am frühen Nachmittag Vama Veche. Nur einen Campingplatz finden wir nicht. Horst fragt im Ort nach einem Campingplatz und zeigt auf unsere Autos. Man weist ihm eine Zufahrt zum Strand. Keine 250 m und wir sind am Meer. Hier stehen bereits einige Einheimische mit ihren Caravans und Zelten mit Blick aufs Schwarze Meer. Auf einer wilden Wiese stellen wir uns zur Wagenburg zusammen. Mittagsrast, später erkunden Peter und ich den Ort. 30 bis 40 zum Teil recht primitive Bars und Restaurants, ziehen sich auf 2 km am Strand entlang. Auf dem Strand stehen streckenweise kleine Igluzelte – hier soll es lt. Reiseführer noch sehr individuell sein. Camping wie früher – nur bei mir stellt sich die Frage: wie löst man hier das Toilettenproblem? Am Nachmittag beim Kaffee – mit Fliegenbegleitung – hinter uns, hinter den Büschen scheinen die öffentlichen WC`s zu sein. Der Einstieg ins Wasser ist hier steinig, am Uferbereich Tang. Einstimmig erklären wir den Strand in Mamaia als den besseren. Es badet hier jeder wie er mag, mit oder ohne Badehose. Beim Abendessen im Freien erwischt uns die Mückenplage. Wir holen unsere Mückenmittel hervor – doch nicht eines scheint hier zu helfen. Da hilft nur eins, ab in die Mobile! Ab 23 Uhr schwillt dann die Lautstärke der viele Bars an. Wie mag es zugehen, wenn die Einheimischen im Juli/ August hier Urlaub machen?

   |   Tages KM: 87

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Montag, 30. 6.

Ulla und Horst verabschieden sich – bis Ende der Woche wollen sie zu Hause sein – ihre Enkelkinder machen Ferien bei Ihnen zu Hause. Schade – wir werden Euch sehr vermissen! Außer Vera und Horst fahren wir anderen mit dem Bus nach Constanza. Die ersten Busse sind voll besetzt und lassen uns am Straßenrand stehen – und der, der uns mitnimmt, hat gerade mal für uns 6 Stehplätze. Heinz macht den „Türsteher“. Dort wo wir aussteigen, sieht es nicht nach Zentrum aus – wir müssen 1 Station zurücklaufen und das bei der Hitze. Die wenigen alten Bauten, die es hier gibt, sehen sehr schäbig aus und warten auf Renovierungsgelder. Wir gehen zum Yachthafen und in einem Hotel erstehen wir einen Stadtplan. Jetzt können wir uns orientieren. Wir gehen in die Altstadt. Das Casino von 1904 in Meeresnähe ist das bedeutendste Gebäude. Auf dem Weg zur Post entdecken Käte und ich einen Damenfriseur. Auf unsere Anfrage nach der Wartezeit (Färben, Waschen und Schneiden) antwortet man uns: 1 Stunde. Die anderen suchen die Post auf, wir benötigen Briefmarken für die Post an unsere Lieben daheim. Käte und ich lassen uns auf das Abenteuer Friseur ein. Als erste ist Käte dran. Sie zeigt auf die hellen Haarspitzen und bestimmt damit ihre Haarfarbe – blond. Die Friseurin mixt die Farbe an, trägt sie zügig auf und wickelt den Haarschopf in Alufolie. Dann bin ich dran, während die Farbe bei Käte einwirkt. Ich habe vorgesorgt und einen Farbvorrat von meinem Friseur mitgebracht. Hoffentlich stimmt die Chemie noch, denn immerhin hat sie schon 6 Monate im Mobil gelegen. Die Farbe ist von der Menge zu knapp bemessen und die Haarspitzen bekommen keine Farbe ab. Oh, je! Wie wird das später mal aussehen? Mit Fingerzeichen deute ich auf 15 Min. In der Zeit, in der die Farbe einzieht, lasse ich meine Fingernägel maniküren. So etwas habe ich mir noch nie gegönnt (25 Lei = 6.50€). Während der Nagellack trocknet, zieht die Friseurin die Farbe in die Haarspitzen. Inzwischen füllt sich der Salon. Hinter mir sitzt eine Rumänin, die schon seit 23 Jahren in Belgien lebt und perfekt englisch spricht. Sie ist uns behilflich den Frisurhaarschnitt zu übersetzen. Die Friseurin macht sich zügig an die Arbeit, die Haare fliegen nur so. Dann wird gefönt und ruck-zuck ist der flotte Kurzhaarschnitt bei Käte fertig. Mit der „Dolmetscherin“ tausche ich unsere Reise Erfahrungen aus. Kaum habe ich auf dem Friseurstuhl Platz genommen, sehe ich im Spiegel Peter und den Rest der Gruppe. Ich mache ihnen klar – noch 15 Min., dann bin auch ich fertig. Gemeinsam bummeln wir durch die Fußgängerstrasse, suchen aber schon bald eine Bushaltestelle auf. Wir haben Glück, der Bus fährt bis Mamaia. Ab Mamaia verkehren kl. Busse bis zum Camping. Freundlicherweise lässt man uns direkt am Camping raus. Total erschöpft fallen wir vor den Mobilen auf die Stühle. Heute Abend „kochen“ wieder die Männer. Wir gehen ins Campingrestaurant. Zufrieden und satt sitzen wir später auf einen Schlummertrunk vor den Mobilen. Morgen soll es weiter gehen – bis an die bulgarische Grenze.

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Sonntag, 29. 6.

Obwohl es Sonntag ist, haben die Supermärkte alle geöffnet. Während Peter und Horst mit dem Roller frische Dorade zum Grillen besorgen, geht ein kleiner Trupp auf eine Strandwanderung. Es gibt nur wenige Strandabschnitte die nicht fest in der Vermietung sind. Sonnenschirme und Liegen – dicht an dicht – warten auf Gäste. Muschelkalk und feiner Sand wechseln sich am Strand ab. Wir fragen uns: Wann hier wohl alles mit Hotels und Ferienwohnungen zugebaut ist? Kaffeetafel mit leckerem Butterkuchen von Heinz und Kaffee Asatico – was kann es uns wieder gut gehen! Angenehme Badetemperaturen locken uns ins seichte Wasser. Am Nachmittag reisen viele der Wochenendgäste (Zelte) ab, der Platz leert sich. Die Männer brutzeln Dorade auf dem Grill und gespannt erwarten wir das Endspiel Deutschland : Spanien. Es verliert Deutschland nach mittelmäßigem Spiel 1:0. Dabei wollten wir alle wenn Deutschland gewinnt, im Mobilcorso hupend über den Platz fahren.


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Samstag, 28. 6.

Obwohl heute ausschlafen angesagt ist, gehen Anke und Harald schon um 7 Uhr baden und alle anderen sitzen zeitig zum Frühstück vor den Mobilen. Um uns herum hat sich die Wiese mit Zelten der Wochenendcamper gefüllt. Die Sonne entwickelt schon früh starke Temperaturen. Wir Frauen haben kleine Wäsche und wollen zum Einkaufsbummel nach Mamaia, es sollen nur 3 km sein. Vera und die Männer bleiben an den Mobilen. Doch es gibt weder einen Fußgängerweg, noch fährt ein Bus und die Sonne kennt kein Erbarmen. Wir halten ein Taxi an und fahren ins Zentrum von Mamaia. Ein Urlaubsort so ganz nach dem Geschmack junger Leute mit Bars, Restaurants, Snack-bars und …lauter Discomusik. Abschnittsweise können wir den weißen Strandsand sehen, mit Liegen und Schirmen zum Mieten. Wir gehen die Promenade rauf und runter – über uns fährt eine Gondelbahn. Einen größeren Supermarkt finden wir nicht. Mit dem Taxi geht es zum Carrefour. Hier soll uns der Taxifahrer in einer Stunde abholen. Für uns beginnt der Einkaufsbummel. Mit einem großen Wagen schieben wir durch die Gänge. Der Wagen füllt sich schnell mit Waren. An der Kasse müssen wir den Inhalt Familienweise sortieren. Schwer bepackt erreichen wir den Ausgang, 5 min. zu spät. Unser Taxifahrer ist nicht da. Wir ordern ein anderes Taxi – doch unseren Campingplatz muss er sich von anderen Taxifahrern beschreiben lassen. Den Nachmittag verbringen wir mit baden, dösen in der Sonne und Kaffee trinken. Käte spendiert Kuchen der Region. Abends gemeinsames Kartoffelpuffer backen, Anke hat eine kleine Küchenmaschine dabei – so reiben wir uns nicht die Finger blutig. Jede Familie hat seine eigene Variation und gleich neben unseren Tischen werden die Puffer gleich frisch gebraten. Heute gibt es Rotweinbowle mit den Resten der süßen Melone vom Mittag. Süffig – wir müssen ein weiteres Mal anrühren. Dazu frisches Popkorn süß und salzig in Heimarbeit. Gegen 22 Uhr setzt starker Regen ein. Die armen Zelter – und einige (ohne Zelt) müssen sogar im Auto schlafen. Nachts stört uns sehr laute Discomusik.

Erkenntnis des Tages: „Skigymnastik“ nennt Horst die franz. Toiletten.

Geschichte des Tages: Wir stehen nun mit den Wochenendgästen dicht an dicht. Hunde und kleine Kinder laufen herum. Als wir am Frühstückstisch sitzen, leisten uns zwei fremde neugierige Hunde Gesellschaft. Horst W. nennt den einen Hund aus Spaß Hot-Dog und hänselt ihn. Es dauert nicht lange, als seine Besitzerin um die Ecke kommt und den Hund ruft: Hot-Dog! Wir können uns vor lachen kaum halten. Horst wie konntest du den Hundenamen kennen, Telepathie?


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Freitag, 27. 6.

Schon um 7 Uhr werden wir (7 Pers.) von 2 Pkws abgeholt. Die Autos hier haben sich schon total auf die schlechten Wege eingestellt – sie springen und schaukeln über die vielen Schlaglöcher. Unser „Bootsmann“ teilt die Gruppen in männlich und weiblich. Wir Frauen bekommen prompt den Bootsmann ohne Fremdsprachenkenntnisse. Gewichtsmäßig verteilt er uns: Anke, Käte und mich nach – Augenschein – und ab geht die Post. Mit aufgedrehtem Motor geht es in die Seen, erst hier drosselt er den Motor. Wir sehen Pelikane, Kormorane, Ibisse, viele Arten von Reihern, Frösche und Seerosen. Durch schmale Kanäle gelangen wir in den nächsten See. Oft verfangen sich Teichpflanzen in der Motorschraube, dann muss unser Bootsmann die Schraube säubern und weiter geht die Fahrt. So fahren wir 3 ½ Std., dann ist die Fahrt zu Ende. Am Platz erwartet uns Ulla mit leckeren Salattellern. Das tut gut, unsere letzte Mahlzeit liegt Stunden zurück. Auf besonderen Wunsch unserer Mitreisenden soll die Fahrt heute noch weitergehen bis Mamaia ans Schwarze Meer. Das erste Stück (50 km) auf Nebenstrecken. Die Landschaft mit Mohnblumen an Kornfeldern, bunten Blumen am Wegesrand in den Dörfern, duftenden Lindenbäumen entlang der Strasse entschädigt uns für die teils sehr schlechten Strassen. Bei uns klimpert es gewaltig in den Schränken. Gegen 16 Uhr erreichen wir einen der vielen Campingplätze Mamaia kurz vor Constanza. Ulla und Horst sind vorgefahren, sie waren vor 2 Jahren schon einmal hier. Auf einer großen Wiese in Strandnähe finden wir ein schattenloses Plätzchen. Jeder hat zu tun es sich häuslich einzurichten, Markisen ausfahren, Tische und Stühle aufbauen. Durch die Hitze sind wir „alle“. Uns steht der Sinn nach einer Erfrischung im Wasser. Es ist herrlich warm, leichte Wellen sorgen für Abkühlung – es geht sehr seicht ins Wasser. Zum ersten Mal baden viele von uns im Schwarzen Meer. Abends können wir gemeinsam draußen Grillen und noch lange vor den Mobilen sitzen.

Erkenntnis des Tages: Du musst mehr Zeit für die Wege einplanen, dann kommst du rechtzeitig an!


   |   Tages KM: 132

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Donnerstag, 26. 6.

Um 8 Uhr treffen sich die Badewilligen zum Abmarsch ins Thermalbad. Danach wollten wir gemütlich draußen frühstücken. Vera hat heute Wunschtag (gestern beschlossen) und darf länger kuscheln. Die meisten von uns sitzen aber schon um 7 Uhr draußen am Frühstückstisch – wir konnten einfach nicht länger schlafen. Frösche quacken, Enten schnattern, Hähne krähen - die ersten Rumänen sind in klapprigen Autos auf dem Weg zur Arbeit. Der Ort hat einige Pensionen, kleine Wohnhäuser, viele Alimentari (kleine Tante Emma-Läden), wo von allem etwas zum Verkauf angeboten wird. Das Bad ist erfrischend, das Wasser „seifig“ und leicht salzig. Die Zeit bis zur Abfahrt wollen wir mit Tagebuch schreiben, aufräumen, abwaschen usw. gestalten. Doch es kommt anders. Die Campingplatzbetreiberin ist zum Abkassieren eingetroffen und als sie Anke und mir die Endsumme pro Mobil präsentiert, glauben wir nicht richtig gehört zu haben. 60 Lei (umgerechnet 18 €) will sie haben. Als wir einwenden, dass wir ja nur Stellplatz und keinerlei Service in Anspruch nehmen konnten, verweist sie darauf, dass es Duschen und Strom gibt. Doch in welchem Zustand! Duschen ohne Wasser, Mülleimer überfüllt und Toiletten unbenutzbar vor Dreck. Allenfalls sind wir bereit 20 Lei pro Mobil zu bezahlen. Sie weigert sich standhaft. Schließlich fängt sie an unsere Kennzeichen aufzuschreiben – wir knallen ihr insges. 100 Lei auf den Tisch und machen uns aus dem Staub. Über Nebenstrecken erreichen wir die Schlammvulkane. Wir haben uns diese gewaltiger vorgestellt, durch die Hitze der letzten Wochen blubbert es nur noch an wenigen Stellen. Heinz stochert mit seinem Wanderstock in den Vulkanen – Tiefe ohne Ende. Gegen Mittag erreichen wir Buzau, nehmen die 2b nach Braile. Die Hitze heute ist unerträglich, wir messen 36° C Außentemperatur. Zum Mittagessen spendiert uns Käte „Hot Dogs“. Im Stehen essen wir diese leckere dänische Spezialität „auf die Hand“. Heute gibt es Essen auf Rädern. In Braila hört unsere Strasse Richtung Tulcea schlagartig auf. Den Weg über die Donau müssen wir mit der Fähre zurücklegen (50 Lei pro Mobil). Auf einer LKW- Fähre ist gerade noch Platz für unsere 5 Mobile, neben etlichen schweren LKWs. Ein kühler Wind auf der Überfahrt bringt uns Erfrischung. Aber wir verlieren Zeit. Erst müssen die schweren LKWs die Fähre verlassen, damit sie weiter aus dem Wasser kommt und auch wir die Hürde zur Auffahrrampe überwinden können. Die Strasse nach Tulcea geht entlang der ukrainischen Grenze, die Donau ist die Grenze. Die Landschaft mit den kl. Häusern ist beschaulich aber sehr ärmlich. Die letzten 36 km von Tulcea nach Murighiol, unserem heutigen Ziel, ziehen sich unendlich. Der Straßenbelag lässt sehr zu wünschen übrig und das Geschirr klappert laut in den Schränken. Hoffentlich ist diese Höllenfahrt bald zu Ende. Die Hitze, die Strassen und dann finden wir den Campingplatz nicht (er ist geschlossen – wird umgebaut). Wir möchten einfach nur ankommen! Ein Rumäne fährt mit seinem schäbigen Pkw hinter uns her – erzählt im rum./ engl./ deutsch von seinem Stellplatz mit Dusche und WC im Ort. Wir folgen ihm, denn immerhin ist es fast 19 Uhr und wir haben noch keinen Übernachtungsplatz gefunden. 40 Lei will er für die Übernachtung haben, wir willigen ein. Unser Stellplatzbetreiber macht auch Bootsausflüge. Der Preis schockt uns schon. 50 € pro Pers. will er haben. Nach ein wenig Bedenkzeit willigen wir ein. Um 7 Uhr soll morgen. die 3 ½ Std. Fahrt durch das Donaudelta beginnen. Wir gehen allesamt in ein Restaurant zum Essen. Der Fisch (Wels) schmeckt uns gut und der Koch spricht ausgezeichnet deutsch. Auf seinem Parkplatz hätten wir auch übernachten können, doch nun haben wir schon einen Platz für die Nacht gefunden. Beim nächsten Mal sind wir schlauer! In den Mobilen „kocht“ die Luft als wir heimkommen. Wir schlafen mit weit geöffneten Fenstern und decken uns nur mit Bettlacken zu.

   |   Tages KM: 324

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Mittwoch, 25. 6.

Schon um 7.45 Uhr sind alle fertig und es kann losgehen. Pünktlich um 9 Uhr erreichen wir die Burg Bran. Eine Schulklasse ist zeitgleich mit uns da. Wir dürfen als erste Gruppe die Burg betreten und haben den Vorteil, dass in den Räumen und im Treppenhaus „Freie Fahrt“ ist. Wir knipsen reichlich Fotos und einstimmig stellen wir fest, dass auch in heutiger Zeit es sich in diesem niedlichen Schloss gut leben lässt. Ulla und Horst haben die Burg bereits früher besichtigt und erwarten uns vor dem Schloss Peles. Wir benötigen 1 Std. Fahrzeit und müssen 20 Lei pro Fahrzeug auf einem Großparkplatz entrichten. Es stellt sich heraus, dass Ulla und Horst bereits vor dem Schloss auf uns warten. Die Führungen sind leider nur in englischer und französischer Sprache möglich. Mit Filzpantoffeln schlurfen wir in die große Empfangshalle. König Karl hat von 1866- 1875 dieses bezaubernde, prunkvolle Schloss als Sommerschloss bauen lassen und nur 5 Monate im Jahr genutzt. Das Glasdach ließ sich elektrisch öffnen. Der König war überhaupt sehr fortschrittlich, ließ sich eine Zentralheizung einbauen, Telefon legen und hatte alle Räume elektrifiziert. Ein Fahrstuhl verband die 3 Stockwerke miteinander und auf den 3 Etagen gab es 160 Zimmer. Wir werden im Schnelldurchgang (45 min) durch einige Räume geführt und als einziger von uns gibt Horst W. seine Filzpantinen nicht ab – marschiert mit ihnen aus dem Schloss und auf die Terrasse. Dann zieht er diese in Seelenruhe aus und ein Wachmann bringt sie zurück. Wir lachen uns über diesen Spaß fast tot. Nun müssen wir aber Strecke schaffen. Der angepeilte Campingplatz vor Buzau liegt 100 km vor uns. Wieder haben wir Gewitterluft, es ist schwülwarm. In den größeren Städten fahren die Einheimischen wie „von Sinnen“. Wir sind froh, dass wir alle heil den Abzweig in Merei kurz vor Buzau erreichen. Unser Ziel Sarata Monteoru hat einen Campingplatz verzeichnet. Doch erst einmal müssen über 10 km Wegstrecke auf schmaler Strasse überwunden werden. Als wir den kleinen Ort, umgeben von bewaldeten Hügeln, erreichen, finden wir keinen Hinweis zum Camping. 2x müssen wir fragen, dann landen wir vor einem verschlossenen Camping. Oh, - doch vor einer der vielen Holzhütten sitzen ein paar Leute. Wir fragen, doch die Ungarn verstehen unsere deutsche Sprache nicht. Mit englisch klappt es dann etwas besser und wir können uns auf die große Wiese stellen. Peter und Harald machen eine Erkundungstour (die sanitären Anlagen sind „unter aller Kanone“, Stand Wende DDR! Seitdem ist wohl nichts mehr gemacht). Sie lernen auf dem benachbarten Platz einen englisch sprechenden Rumänen kennen, der uns alle zum Campieren auf seinem 5 km entfernten "Weingut“ einlädt. Wenn wir gewusst hätten, welche Diskussionen uns am nächsten Morgen über die so genannten Campingplatzgebühren erwarten – so hätten wir die Einladung sofort angenommen. Wir sehen viele Pers. In Badebekleidung und Schwimmhilfen auf der Strasse vorbeigehen, denn ganz in der Nähe gibt es ein Thermalbad. Peter und ich machen uns auf die Suche. Wir dürfen sogar (ohne Eintritt) einen Blick in dieses werfen. Ein 50 x 50m, 1,60m tiefes Naturbecken lädt mit gefühlten 25 ° zum Erfrischen ein. Es sind jetzt, um 18.30 Uhr, noch etliche Pers. beim Baden. Wir erfahren, dass von 8 bis 20 Uhr für 8 Lei das Bad benutzt werden kann. Das würden wir gerne morgen früh einmal ausprobieren. Zurück am Platz spreche ich mit dem netten Rumänen. Er will uns 5 Liter Wein liefern - nur so, weil wir 2500 km von Deutschland aus so weit in den Osten vorgedrungen sind, für jeden km 2 Gramm. Bis er mit dem Wein erscheint, trinken wir die von mir vorbereitete Rotweinbowle – Zigeunerblut! So sind wir schon in Stimmung, als um 9.45 Uhr nach rumänischer Zeit das Spiel Deutschland gegen die Türkei beginnt. In 2 Fahrzeugen mit Fernsehempfang verfolgen wir das spannende Spiel. Es endet 3:2 für Deutschland – wir sind im Endspiel! Harald lässt vor Freude für jedes Tor der Deutschen die Hupe ertönen und es wird kein trockener Abend.

   |   Tages KM: 230

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Dienstag, 24. 6.

Heute besichtigen wir die Stadt Brasov (Kronenstadt). Um 9 Uhr verlassen wir mit 3 Taxis den Platz. In rasanter Fahrt geht’s durch heruntergekommene Wohnhausschluchten und modernen Einkaufszentren in die Altstadt. Der Marktplatz macht einen einladenden Eindruck. Unser erster Weg geht zur Touristinformation, wir erkundigen uns nach einer Stadtführung in deutscher Sprache. Mit ein wenig warten ist dieses möglich. Wir bezahlen 7 € pro Pers. Und werden von Ingrid 2 ½ Std. durch die Altstadt geführt. Sie ist 67 Jahre alt und eine der wenigen zurückgebliebenen Deutschen in Kronenstadt. Wir sehen in die schwarze Kirche mit ihren originellen Bänken (man kann die Rückenlehne beim Orgelkonzert umklappen) und die berühmte Orgel. Weiter geht es zur Weberbastei und durch das Schnurgässchen. Sie erklärt uns die Bedeutung der Stadtmauer, den weißen Turm und den schwarzen Turm. Wir können auch noch persönliche Fragen stellen und bekommen diese beantwortet. So bedeutet unser deutscher Trinkspruch „Prost“ auf rumänisch: dumm, blöd. Wir haben uns vorgenommen, in Rumänien ihn nicht mehr zu benutzen. Nach unserem Rundgang steht uns der Sinn nach einer Erfrischung. In einer Fußgängerstrasse lassen wir uns in bequeme Sessel plumpsen. Der Kellner benötigt eine geraume Zeit uns das Gewünschte zu bringen. Danach schwirrt ein jeder in die Richtung die ihm beliebt. Wir suchen einen Herrenfriseur und werden fast durch die ganze Altstadt geschickt und das bei dieser Affenhitze. Es ist unerträglich schwül und die Sonne brennt erbarmungslos auf uns herab. Es gibt sicherlich heute noch ein Gewitter. Mit einigen Einkäufen fahren wir per Taxi zum Campingplatz zurück. Den Nachmittag verbringen wir in der Sonne. Abends Gewitter mit Regen. Heute gehen wir alle früh schlafen, denn morgen wollen wir schon um 8 Uhr starten und uns die Burg Bran ansehen.

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Montag, 23. 6.

Alle haben wir wunderbar geschlafen. Solche Stellplätze am Restaurant könnten wir öfter gebrauchen – für uns völlig ausreichend! Pünktlich um 9 Uhr sitzen die Männer hinter den Lenkrädern, vorher haben wir uns noch in der Rezeption bedankt und verabschiedet. Der Besitzer plant auf dem Grundstück (außer der Zimmervermietung) in nächster Zeit einen Stellplatz einzurichten. Unser Weg führt durch hügelige Landschaften über Gheorgheni nach Brasov. Doch schon nach 70 km gibt es bei uns einen dumpfen Schlag. Was nun – ist die Achse bei den vielen Bodenwellen gebrochen? Mir schlägt das Herz bis zum Hals – bloß nicht schon wieder! Wir stoppen sofort, Peter geht vorne ums Auto und betrachtet sich das Malheur. Pattfuß vorne rechts. Der Reifen ist komplett innen aufgeschlitzt. Wir teilen per Funk den anderen unsere Panne mit. In einer recht unübersichtlichen Kurve halten alle hintereinander an. Peter holt sein Werkzeug hervor, zieht seinen Overall an und macht sich an die Arbeit. Ich mache mich auf den Weg zu einer Firma, die schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite Quads verkauft – vielleicht haben sie für uns geeignete Werkzeuge. Bei meiner Angabe des Fahrzeuggewichts (6,5t) zucken sie nur mit den Schultern und bedauern. Da es sich aber um die Vorderachse handelt, kommt der nette engl. sprechende Werkstattleiter dann mit seinem Wagenheber mit zu unserem Mobil. Es stellt sich heraus, dass wir den weit besseren Wagenheber besitzen. Knapp 1 Stunde später können wir unsere Fahrt fortsetzen. Mit einer Info über den nächsten Reifendienst erreichen wir diesen in der Nähe von Miercuera Ciuc Der Rest der Gruppe macht Einkäufe beim nahen Pennymarkt. Wir können als Ersatzrad nur einen Winterreifen in unserer Größe für 235 € erwerben, den legen wir uns in Reserve und hoffen ihn für den Rest der Reise nicht benötigen zu müssen. Als nächstes Ziel (nordöstlich von Brasov) wollen wir uns die Kirchenburg in Prejmer ansehen. Doch leider ist sie montags und dienstags geschlossen. Den Campingplatz südl. von Brasov finden wir dank Ausschilderung an der Straße rasch. Man weist uns 5 eng nebeneinander liegende Plätze zu. Wir nehmen gegenüberliegende Plätze und als ich das in der Rezeption mitteilen will, müssen wir verärgert feststellen, dass das nicht erlaubt ist. Man erwartet angeblich eine größere Gruppe (die aber während unsres Aufenthalts nicht eingetroffen ist), so quetschen wir uns eng an eng auf die vorgesehenen Plätze. Am Abend ist grillen angesagt und anschließend spielen wir eine Runde Kupp. Die Frauen gewinnen 2:1. Wir haben viel Spaß und erledigen später den Abwasch draußen gemeinsam.

   |   Tages KM: 173

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Sonntag, 22. 6.

Wie so oft erweisen sich die Nebenstrecken als sehr komfortabel. Wir fahren nach Falticeni. Am besten gefallen uns die kleinen Holzhäuser mit den schmucken Hinterhofscheunen und der reichlichen Holzverzierung. Heute am Sonntag wird nicht gearbeitet. Die Dorfbewohner winken uns von ihren Bänken freundlich zu. Wir müssen uns ein wenig beeilen, denn um 14.00 Uhr wollen wir den Roten See erreichen, Formel 1 ruft! Ab Targu Neamt nehmen wir die 15b zum größten Stausee Rumäniens, dem Lacul Izvorul Muntelui. Am Stausee (900m hoch gelegen) machen wir eine Rast. Die netten Holzhäuser, davor bunte Blumenwiesen – hier möchte man länger verweilen. Bald nach Bicac beginnt die Bicac-Klamm. Die bis zu 300m hohen Felsenwände ragen neben der Strasse senkrecht nach oben und hängen zum Teil auch noch oben über. Heute am Wochenende ist die Schlucht ein beliebtes Ausflugsziel der Rumänen. Wir haben keine Chance für 5 Mobile einen Parkplatz zu finden. Manchmal kommt uns an total engen Stellen ein Omnibus entgegen. Dann geht es knapp an parkenden Pkws vorbei. Oberhalb der Schlucht befindet sich der See Lacul Rosu (Roter See). Leider gibt es keinen Campingplatz, so nehmen wir vorerst einen größeren Parkplatz um Formel 1 zu sehen. Bevor die Frauen die Wanderung zum Roten See unternehmen, essen wir frische Waffeln mit Walderdbeeren mit Sahne - danke Anke! Inzwischen haben Anke und ich erfahren, dass ca. 24 km weiter ein Campingplatz ist. Leider müssen wir dann feststellen, dass die Campingplätze geschlossen sind. Zwei von uns haben die gute Idee auf dem nahen Restaurantparkplatz zu parken und dort zu essen. Gesagt – getan. Der Besitzer erlaubt uns über Nacht bleiben und als Dank gehen gemeinsam essen. Wir sitzen an 2 rustikalen Tischen auf der Terrasse. Schon bald gesellt sich zu uns eine deutsch sprechende Rumänin. Seit 34 Jahren arbeitet sie in Berlin und feiert jetzt mit ihrer Familie ihren 60. Geburtstag. Sie gibt uns ein Gläschen Sekt aus und wir bedanken uns mit einem Geburtstagsständchen. Das Essen ist hervorragend und zum Nachtisch bekommen wir ein Stück von der Geburtstagstorte. Wir bedanken uns mit einem Schunkellied: „da wird die Sau geschlacht“ und weil wir durch die Getränke schon so lustig und ausgelassen sind, falle ich mit Horst W. fast hintenüber. Das ist noch mal gut gegangen, denn hinter uns fließt in 2m tiefe der Gebirgsbach. Trotzdem wagen Horst und Peter kleine Balancierkünste über Holzbalken. Zum Abschluss trinken wir ein Schnäpschen. Einmal muss jeder gehen, so fordern wir unsere Rechnung. Sie kommt in einer Summe und die Kellnerin ist schlichtweg überfordert die Rechnung zu Splitten. Wir teilen die Endsumme auf und zuerst meint die Kellnerin es sei zu wenig, dann nach vorzählen – bemerkt sie dass großzügige Trinkgeld. Ende gut – alles gut. Ein lächeln kann sie sich trotzdem nicht abringen. Der nette deutsch sprechende Kellner hat freundlicherweise bei der Abwicklung geholfen. Sein deutsch hat er in Stade bei Hamburg gelernt. Um 22 Uhr verschwinden wir alle in unseren Mobilen.

   |   Tages KM: 215

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Samstag, 21. 6.

Wenn mir jemand erzählt hätte, dass in der Nacht LKWs auf den Platz wollen, Hunde ein wildes Gebell anstimmen und morgens gegen 6 Uhr der Betrieb auf dem Bahnhof beginnt - wer weiß, vielleicht wären wir am Abend schon ein ganzes Stück Richtung Moldauklöster weiter gefahren. Die Landschaft die wir jetzt durchfahren, ähnelt der in Bayern und Österreich. Auf den Wiesen wird die Heumahd noch von Hand erledigt, alte Leutchen sitzen vor ihren Häusern und schauen auf die Strasse. Wir müssen über mehrere Pässe und der Straßenbelag lässt sehr zu wünschen übrig. Das erste Kloster: Moldovita erreichen wir nach 4 Std. (120 km). Just als wir den großen Parkplatz fahren, geht ein kräftiger Regenguss hernieder. Wir warten 10 Min. und suchen dann, nachdem wir Eintritt bezahlt haben, nach der Klosternonne Tatjana, sie spricht deutsch. In fließendem Deutsch erklärt sie uns die Besonderheit der Klosterkirche. Nicht nur von innen sind wunderbare Bilder aus der biblischen Geschichte zu bewundern, nein auch von außen sind die über 400 Jahre alten Bilder zu erkennen. Sie erklärt uns ausführlich die Darstellungen. Nicht jeder von uns ist „Bibelfest“ – aber jetzt haben wir ein gutes Fundament an Informationen für die nächsten 3 Klosterkirchen die wir uns ohne Führung anschauen wollen. Als uns Tatjana bei einem unserer nächsten Besuche um Kleiderspenden (besonders für Kinder) bittet, gehen wir sogleich zu unseren Mobilen und tragen unsere mitgebrachten Kleiderspenden zum Kloster. Gerne nimmt man auch unsere Kaffeespende entgegen. Ca. 40 Nonnen leben derzeit im Kloster und wie in so vielen kirchlichen Einrichtungen gibt es auch hier Nachwuchsprobleme. Am Nachmittag schauen wir uns noch die Klöster: Sucevita, Humor, und Voronet an. Im letzten der Klöster „vergessen“ wir die Fotogebühr zu entrichten und prompt erwischt uns die männliche Aufsicht. Einige von uns erwischt er ohne Genehmigung und kassiert sofort die Gebühr! Kurz nach 18.00 Uhr wird zum Gebet gerufen. Mit einem Hammer schlägt eine Nonne rytmisch auf ein Brett. Es soll ein Überbleibsel aus der Türkenzeit sein, als die Türken als Besatzer das Glockenleuten verboten. Kurz vor dem Kloster Voronet haben wir einen größeren Parkplatz an der Strasse ausgemacht. Diesen suchen wir nun zwecks Übernachtung auf. Schnell haben die Männer Tische und Stühle in unsere Wagenburg gestellt und die Frauen das Abendbrot zubereitet. Bald ziehen bedrohliche Wolken am Abendhimmel auf. Wir können zwar noch am Flussufer ein kleines Sonnenwendfeuer entfachen und wir Frauen singen ein paar Lieder, dann bricht das Gewitter aus. Es regnet wie aus Kübeln und so ziehen sich einige ins Mobil zurück. Ganz harte halten es unter der Markise aus. Es fließen reichlich Sekt, Rotwein und Kümmelschnaps. Wir stoßen auf den 45. Hochzeitstag von Käte und Horst an und verbringen eine ruhige Nacht auf diesem kostenfreien Stellplatz.

   |   Tages KM: 243

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Freitag, 20. 6.

Ursprünglich wurde die seit 1925 verkehrende Schmalspurbahn nur für den Holztransport benutzt, in den letzten Jahren auch immer mehr für den touristischen Transport. Früher wurde das Holz geflößt. Der Holztransport mit der Eisenbahn erwies sich als wesentlich effektiver. Monatlich werden nach wie vor 4000 m³ Holz auf den Waggons ins Tal geschafft. Bremser erfüllen dann die wichtige Arbeit des Bremsens auf Kommando des Lokführers. Schon um 8.30 Uhr soll unsere Fahrt beginnen. Wir erwerben die Fahrkarten im nahen Bahnhof und als der Zug kurz nach 8 Uhr einläuft, ist schnell der offene Wagen besetzt. Wir setzen uns ins geschlossene Abteil. Das hat den Vorteil, dass wir nicht so sehr dem Rauch der Lok ausgesetzt sind. Der 1. Teil der Fahrt ist landschaftlich interessant. Häuser mit Gemüsegärten, satte Wiesen an Berghängen. Kinder winken uns freundlich zu. Beim 1. Stopp ist ein Einkauf im kleinen Markt möglich. Einige Fahrgäste versorgen sich mit Proviant. An anderen Stationen legen wir PP ein, manchmal muss die Lok Wasser nachtanken. Unsere Endstation ist Faina. Wir haben 1.5 Std. Aufenthalt. Für lange Spaziergänge zu kurz, so stärken wir uns mit Würstchen und Schaschlik bei einem privaten Imbiss. Auch das Bier schmeckt vorzüglich, alles ist recht preisgünstig. Hier entlang unserer Strecke sehen wir immer wieder Waldarbeiter die mit schweren Maschinen riesige Stämme auf bereitgestellte Waggons befördern. Nachdem unser Zug in knapp 3 Std. den Ausgangspunkt Viseu de Sus wieder erreicht hat, wird man die Baumstämme ins Tal befördern. Wir können das Ganze von unserem Stellplatz am Bahnhof gut beobachten. Nach einer kleinen Erholungspause marschieren wir fast alle in den 2 km entfernten Ort um im Supermarkt einige Einkäufe zu erledigen. Schwer bepackt kommen wir zu den Mobilen zurück – grillen und plaudern vor den Mobilen bis uns dunkle Wolken ins Innere vertreiben. Am Abend regnet es etwas. Morgen wollen wir den Moldauklöstern einen Besuch abstatten. Wir übernachten noch mal auf dem Bahnhofsgelände.

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Donnerstag, 19. 6.

Nun wird es ernst. Um 9.30 Uhr ist Abfahrt nach Rumänien angesagt. Wir verabschieden Ruth und Horst. Sie fahren nach 5 Wochen im Thermalbad in Ungarn nach Hause. Schön, dass sie noch 2 Tage mit uns gemeinsam verbracht haben. Zügig erreichen wir nach ca. 60 km. die Rumänische Grenze. Die Zöllner werfen einen Blick in unsere Autos. Wir müssen einige Schrankklappen öffnen – alles o.k. Man wünscht uns eine gute Reise und wir bekommen folgende Informationen: die Vignette gibt es an Tankstellen und Devisen bei der Bank in der nächsten Stadt. Als erstes fallen uns die vielen „Panjewagen“ auf. Pferde ziehen diese kleinen wendigen gummibereiften Ackerwagen, auf der Ladefläche sitzen Landarbeiter/innen. Es gibt auch Autos älterer Baujahre und viele Leute sind auf klapprigen Fahrrädern unterwegs. Wir haben eine Stunde Zeitverschiebung, in Rumänien ist es jetzt schon 12.00 Uhr. Gleich im ersten Ort verursachen wir einen Stau – wir sehen eine Bank zwecks Geldwechsel. Weil alle ihren Personalausweis vergessen haben, muss Käte mit ihrem Personalausweis herhalten. Während wir am Straßenrand (draußen) auf dem Gehweg auf die Geldwechsler warten, begrüßt uns ein älterer Rumäne. Leider können wir nicht verstehen was er uns sagen will. Käte verabschiedet sich per Handschlag von ihm und er drückt ihr einen Kuss auf die Hände und auf die Stirn. - Andere Länder – andere Sitten. Nur wenige Meter weiter befindet sich eine Tankstelle. Peter hat als erster das Glück an die Vignette mit Bescheinigung zu gelangen. Er hat die Zulassung dabei, die anderen müssen noch einmal zum Auto zurück. Die Dame an der Kasse muss zeitraubend Daten aus der Zulassung erfassen und nebenbei kassieren. Auf mittelmäßigem Straßenbelag fahren wir bis Satu Mare. Dass was wir sehen erinnert ein wenig an frühere DDR-Bauten, die City soll aber anschaulich sein. Weil es schon Mittag ist und wir nur mit 50 Km/h vorwärts kommen, beschließen wir nach einer kleinen Pause bis Sapanta zum „fröhlichen Friedhof“ zu fahren. In Negresti Oas fallen uns eigenwillige Häuser (Luxusvillen) auf, die zum Teil noch nicht fertig gestellt sind. Die männlichen Einwohner verdienen im Ausland ihr Geld und mit den Häusern hier will einer den anderen übertrumpfen. Die Häuser wollen so gar nicht in die Landschaft passen. Nach dem Ort geht es zum Huta-Pass in 587 m Höhe hinauf. Oft haben wir einen LKW vor uns, ansagen über die Funkgeräte erleichtern das Überholen. Die Mittelgebirgslandschaft mit ihren sauberen Orten, erinnert uns an eine Zeit wie in Deutschland vor über 50 Jahren. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Ältere Leutchen sitzen auf Ruhebänken vor dem Haus und halten Klönschnack mit den Nachbarn. Bauern bringen mit Pferd und Wagen Heu ein und manchmal zieht auch eine Kuh den Wagen. Auf den Feldern wachsen Getreide, Mais und Sonnenblumen. Am frühen Nachmittag erreichen wir den fröhlichen Friedhof. Zu verdanken hat die Gemeinde ihren weltweiten Ruhm der Idee eines fantasievollen Holzschnitzers namens Stanlon Patras (1909-1977). Er hat die Holzkreuze der Gräber mit Farbe und Bildern der Verstorbenen versehen. Gereimte Verse geben Aufschluss über das interessante Leben der Verstorbenen. Leider können wir die rumän. Texte nicht enträtseln und auf dem Friedhof findet sich auch niemand für die Übersetzung. Dank Heinz haben wir einige Seiten Ausdrucke über Grabinschriften, es ist nur nicht so einfach bei 800 Grabkreuzen die richtigen herauszufinden.

Aus dem Jahre 1941:
1941 – Ich habe gelebt 58 Jahre-
Weh mir ich bin schlecht verstorben-
Saulic Ion mein Name-
Im Garten in Belmezau-
mit den Schafen war ich, welche gegrast-
uns nahte sich ein schlechter Ungar-
hat mir geschossen in den Kopf-
den Kopf vom Körper abgetrennt-
und so mich in das Grab gebracht-
er sei für immer verflucht …

Bei einem Kaffee überlegen wir gemeinsam wollen wir 1., den Camping in der Nähe aufzusuchen oder 2., noch 80 km bis zur nächsten Attraktion der Maramures, der Wassertalbahn zu fahren. Wir entscheiden uns für 2. und fahren bis Viseu de Sus zur Wassertalbahn. Die Bahn startet lt. Reiseführer zwischen 7.30 und 8.30 Uhr. Die letzten km ziehen sich. Die Landschaft, in den Orten mit alten Holzhäusern und reich verzierten Holztoren, neue Holzkirchen – alles lädt ein die Fahrt langsamer anzugehen. Doch um 19 Uhr schließt das Büro für den Fahrkartenverkauf, so müssen wir uns beeilen. Wir schaffen es natürlich nicht – haben aber Glück, denn auf dem Bahnhofgelände warten schon einige Reisemobile, die wie wir morgen eine Fahrt mit der Bahn unternehmen wollen. Bald trifft die Bahn ein – heute hat sie Verspätung. Man rechnet 3 Std. bergan - 1,5 Std. Pause und 3 Std. zurück. Der Parkplatz leert sich und wir können einparken. Morgen ab 7 Uhr können die Karten gekauft werden. Abends Europameisterschaftsspiel Deutschland gegen Portugal, es endet 3:2. Deutschland ist im Halbfinale und wir wollten schon Halbmast flaggen!



   |   Tages KM: 296

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Mittwoch, 18. 6.

Schon um 7 Uhr ruft das Thermalbad. Eine kleine mutige Truppe geht mal in das eine, mal in das andere Becken. Erst nach dem Baden können wir unser Frühstück genießen. Leider macht uns der einsetzende Regen einen Strich durch die Rechnung – es gibt keine gemeinsame Frühstückstafel. Später ist Einkaufen im Ort angesagt. Supermarkt, Wochenmarkt heute Abend wollen wir Grillen. Im Ort werden einige von uns schwach und kaufen sich einen neuen Badeanzug. Zurück am Mobil können wir ein wenig ausruhen. Nach einem starken Regenguss klart es wieder auf und wir können doch noch draußen Grillen. In 2 Gruppen sitzen wir unter Markisen vor den Mobilen und lassen es uns schmecken. Praktisch für uns Frauen: der Abwasch vor den Mobilen, mit „guten Ratschlägen“ der Männer.

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Dienstag, 17. 6.

Heute ist Start schon um 8.30 Uhr – über 400 km Strecke liegen vor uns, zum Teil durchs Gebirge. Nach Krakau erwartet uns gleich ein Stau. Über eine Stunde quälen wir uns einspurig bergan, dann auch noch ein defekter LKW in einer Baustellenenge - wie sollen wir es bei diesem Tempo bis Ungarn schaffen? Das Wetter ist bedeckt und manchmal regnet es. Trotzdem können wir die bezaubernde gebirgige Landschaft in 600 - 1000m Höhe mit ihren sattgrünen Wiesen, Wäldern, türkisfarbenen Seen und über allem ein blauer Himmel mit weißen Wolken, genießen. Heu trocknet auf „Schwedenreitern“, auf der Straße das eine oder andere Pferdefuhrwerk. Heile Bauernwelt? Wie bei uns vor 50 Jahren? Bald nach Nowy Targ verlieren wir im Kreisverkehr wieder 2 Mobile. Wir entschließen uns zu einem Stopp - der Funkkontakt ist abgebrochen. Per Handy erreiche ich Harald und sie drehen um, ihr Navi hatte einen anderen Weg vorgeschlagen. So geht es im 5er Gespann auf Landstrassen bis zur Grenze. Auch zur Slowakei gibt es keine Zöllner. Auf einem Parkplatz bei den Eishöhlen, wo wir just Mittagsrast machen wollen, nimmt man pro Fahrzeug 5 Euro Parkgebühr - so fahren wir weiter um an anderer geeigneter Stelle einen kl. Happen zu essen. Einmal verfahren wir uns und mit uns die ganze Gruppe. Auf schmaler Strasse gibt es ein Wendemanöver. Unser Navi kennt nicht mehr alle Strassen. Erst in Ungarn wird es wieder besser, doch auch hier müssen wir darauf achten nicht auf mautpflichtige Strassen zu gelangen. Das es auch noch für Bundesstrassen in Ungarn eine Vignetten Pflicht für Fahrzeuge über 3,5t gibt, war mir bisher nicht bekannt. Glück gehabt - wir werden nicht erwischt! Ab Miskolc nehmen wir die Bundesstr. 3 in südl. Richtung, dann die 35 Richtung Debrecen. Die letzten 20 km bis zum Thermalcamping in Hadjuszoboszlo kann man kaum als Strasse bezeichnen – wir werden mal wieder ordentlich durchgeschüttelt. Als wir kurz nach 18 Uhr eintreffen, erwarten uns Ruth und Horst schon am Eingang. Heute Abend brauchen die Frauen nicht zu kochen – wir gehen allesamt ins Restaurant „Grünes Haus“. Der Kellner ist witzig und schnell haben wir ein paar Tische zu einer großen Tafel zusammengerückt. Den ersten Schluck trinken wir auf das Geburtstagskind Horst Picker. Mit einem Ständchen lassen wir in hochleben. Horst lässt sich nicht lumpen und spendiert eine Runde. Leider hat er in seiner Geldbörse nicht mehr genügend Forint – so muss er in die Küche und den Abwasch machen. Käthe springt mit einem Kredit ein und löst in aus. Feucht fröhlich treten wir den Heimweg an. Vor den Mobilen können wir noch lange in gemütlicher Runde draußen sitzen. Wir gehören alle dem Glinder Wohnmobilstammtisch an.

   |   Tages KM: 432

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Montag, 16. 6.

Heute haben wir eine kurze Strecke, knapp 260 km bis Krakau vor uns. Fast alle haben ein Navi und das Ziel schon eingegeben, Ulla und Horst (ohne Navi) nehmen wir in die Mitte. Auf halbem Weg zur Autobahn verlieren wir 2 Mobile. An der Autobahn wartet dann der Vortrupp auf den Rest. Gott sei Dank wieder alle vollzählig! Kleine PP (Pinkelpause) und gegen Mittag sind wir am Camping Smok in Krakau. Nach einer kl. Stärkung in der Sonne geht es gemeinsam mit dem Bus in die Stadt. Ein wenig schlendern wir über den Marktplatz, dann entscheiden wir uns nach zähen Verhandlungen zu einer geführten Stadtrundfahrt: Altstadt und jüdisches Viertel. Vieles ist uns schon von früheren Reisen bekannt, aber ich habe nicht gewusst, dass es so viele Synagogen in diesem Viertel gibt (gab). Zurück am Ausgangspunkt verspüren wir Appetit und nehmen draußen vor einem Restaurant platz. Die meisten bestellen landestypische Speisen: Piroggen und Salat. Gerade haben wir den Salat verzehrt, beginnt es kräftig an zu regnen, wir ziehen ins Lokal um. Rechtzeitig zum Fußballspiel treffen wir wieder am Campingplatz ein. Wir verfolgen gemeinsam das Spiel Deutschland gegen Österreich. Es endet 1:0 für Deutschland und auch uns (den Frauen) drohte des öfteren ein Platzverweis. Horst W. war mit dem Ergebnis sehr zufrieden.


   |   Tages KM: 235

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Sonntag, 15. 6.

Käthe, Horst und Ulla und Horst sind schon am Samstag aufgebrochen und ein Stück Richtung Osten gefahren - sie machen eine Zwischenübernachtung. Wir anderen starten von unterschiedlichen Plätzen und treffen uns auf der Autobahn (A24), schon weit vor dem verabredeten Parkplatz bei Wittstock. Über Funk, den wir dann einheitlich auf Kanal 15 einstellen, können wir uns während der Fahrt prima unterhalten. Wir umfahren Berlin und nach einer kleinen Stärkung geht es ohne Kontrolle nach Polen über die Grenze. Wir versorgen uns mit passender Währung und machen noch eine kleine Kaffeepause auf einem einfachen Parkplatz. Der erste Teil Autobahn in Polen schüttelt uns und unsere Mitreisenden so richtig kräftig durch. Na ja, man wartet schon seit geraumer Zeit auf EU- Gelder! Unsere zwei Vorauseilenden haben inzwischen erfahren, dass der von uns ausgewählte Platz, in der Nähe der Altstadt von Breslau, geschlossen wurde. So lassen sie sich per Taxi zum Camping am Olympia Stadion bringen. Diesen geben wir sogleich in unser Navi ein. Dank dieser Technik (Handy + Navi) können wir uns überall wieder finden. Mit einem starken Regenguss treffen wir auf dem Campingplatz ein. Unter Schirmen wird nun gemeinsam beratschlagt. Nach einer Ruhepause macht sich eine kleine Gruppe (5 Pers.) um 20.00 Uhr mit der Straßenbahn auf den Weg in die Altstadt. Heute sind die Außenplätze vor den Restaurants nicht so stark belegt, liegt es an der Fußball Europameisterschaft? Wir bewundern die seit 2000 komplett renovierte Innenstadt mit ihren schönen Giebelhäusern und trinken im Schweidnitzer Keller (Untergeschoss histor. Rathaus) ein Bier. Auf rustikalen Bänken und Tischen lässt es sich gut speisen (wir probieren eine Spezialität). Der anschließende Rundgang: Universität und Dominsel ergibt nur einen kleinen Eindruck. Heute Open Air Oper, sie spielen Othello und wir können einen Blick auf das Geschehen werfen. Breslau/ Wroclaw wir kommen bestimmt wieder.

   |   Tages KM: 645

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Rumänien – Lustig ist das Zigeunerleben…

Ein Reisebericht von Monika Ambos.............Bilder Peter Ambos.
Reise vom 15. Juni bis 18. Juli----



5 Reisemobile:

Anke und Harald Folville Frankia 7m---
Vera und Heinz Wittmann Chausson 7m---
Käthe und Horst Wächter LMC 7m---
Ulla und Horst Vater Hobby 6m---
Monika und Peter Ambos PhoeniX 9m


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